Hamburger SV:Ablöse zu hoch

Top-Kandidat Christian Hochstätter wechselt nicht vom VfL Bochum zum HSV. Die Manager-Suche beim Bundesliga-Schlusslicht geht weiter.

Am späten Sonntag hatten Christian Hochstätter und der Hamburger SV genug vom Pokerspiel. Nach tagelangen Verhandlungen beendeten beide Seiten die Gespräche über einen Wechsel des Sportdirektors vom VfL Bochum, die Suche nach einem neuen Manager beginnt beim HSV somit von vorne.

"Ich hatte das Gefühl, die beiden Vereine können sich nicht einigen. Deswegen habe ich die Entscheidung getroffen, beim VfL Bochum zu bleiben", sagte der 53-jährige Hochstätter der Bild-Zeitung. Zuvor hatte HSV-Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer den Westfalen angeblich eine Ablöse von 800 000 Euro für Hochstätter offeriert, nachdem es vorher offenbar nur 500 000 Euro waren. Der VfL soll aber auf einer Entschädigung von drei Millionen Euro beharrt haben.

"Der VfL Bochum hat Forderungen gestellt, die aus unserer Sicht nicht annehmbar waren und sind. Christian Hochstätter hat heute noch versucht, es mit seinem Aufsichtsratschef zu klären. Nachdem er keine Chance gesehen hat, hat er mich informiert", sagte Beiersdorfer. Bochum hatte zuvor bereits auf Zeit gespielt. "Wir sind nicht die Getriebenen, sondern machen das sehr professionell und in aller Ruhe", hatte Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis bei Sport 1 gesagt: "Wir müssen auch unsere Interessen wahren. Wir müssen und werden im Sinne des Vereins eine Entscheidung treffen." Hochstätter hatte erst im September seinen Vertrag in Bochum bis 2020 verlängert - ohne Ausstiegsklausel.

"Von außen stehen alle Zeichen auf Abschied, vom VfL Bochum aus nicht", ergänzte Villis - und setzte sich am Ende mit seiner harten Linie durch. Der HSV hatte sich Anfang Mai von seinem Sportdirektor Peter Knäbel getrennt. Seither übt Beiersdorfer dieses Amt zusätzlich zu seinem Job an der Klubspitze aus.

Angeblich hatten sich die Hanseaten mit dem ehemaligen Profi bereits auf eine Zusammenarbeit bis 2019 geeinigt. Doch in den schwierigen Ablöseverhandlungen war seit Dienstag kein Fortschritt zu erkennen. Eigentlich wollte der HSV die Länderspielpause nutzen, um sich ein Stück weit neu auf den Abstiegskampf einzustellen. Der Klub steht nach zehn Bundesliga-Spieltagen noch ohne Sieg da, ist mit nur zwei Punkten Tabellenletzter.

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