Halbfinals bei den US Open:Djokovic und del Potro im Finale, Nadal muss aufgeben

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Enttäuschter Weltranglistenerster: Rafael Nadal (rechts) muss hinten liegend im Halbfinale der US Open gegen Juan Martin del Potro aufgeben. (Foto: AP)
  • Am Ende des zweiten Satzes im Halbfinale der US Open in New York spielt das Knie von Rafael Nadal nicht mehr mit - er muss aufgeben.
  • Sein Gegner, der Argentinier und Weltranglistendritte Juan Martin del Potro, erreicht damit zum zweiten Mal in seiner Karriere das Finale in Flushing Meadows.
  • Dort wartet am Sonntag Wimbledonsieger Novak Djokovic. Er besiegt im zweiten Match des Abends souverän den Japaner Kei Nishikori.

Der Argentinier Juan Martin del Potro hat neun Jahre nach seinem Sieg in New York erneut das Endspiel der US Open erreicht. Der Weltranglistendritte lag gegen Rafael Nadal 7:6 (7:3) und 6:2 in Führung, als der Titelverteidiger aus Spanien wegen einer Knieverletzung aufgeben musste. Zuvor hatte sich der Weltranglistenerste nicht zum ersten Mal während des Turniers unterhalb des rechten Knies ein Tape anlegen lassen.

Del Potro spielt nun am Sonntag (22 Uhr MESZ bei Eurosport) um seinen zweiten Grand-Slam-Titel. Sein Gegner ist Wimbledonsieger Novak Djokovic. Der Serbe besiegte im zweiten Match des Abends souverän den Japaner Kei Nishikori mit 6:3, 6:4 und 6:2. Vor vier Jahren hatte Nishikori an gleicher Stelle noch das Halbfinale gegen Djokovic für sich entschieden. Seitdem bezog er nun die schon 14. Niederlage in Serie gegen den ehemaligen Weltranglistenersten. Für Djokovic geht es in seinem insgesamt achten US-Open-Finale um den dritten Triumph in Flushing Meadows nach 2011 und 2015 und seinen insgesamt 14. Grand-Slam-Titel.

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Vor dem US-Open-Halbfinale gegen Rafael Nadal stellt sich die Frage: Was hätte Juan Martin del Potro alles gewinnen können, wenn ihm die Natur nicht gläserne Knochen in beide Handgelenke gelegt hätte?

Von Jürgen Schmieder

Sein künftiger Gegner del Potro zeigte sich nach der Aufgabe von Nadal im Halbfinale geknickt: "Das ist nicht die beste Art, ein Match zu gewinnen. Rafa ist der größte Kämpfer in unserem Sport, ihn so leiden zu sehen wie heute, tut weh." Nadal erklärte: "Ich hasse es, aufzugeben, aber am Ende wurden die Schmerzen zu groß."

"Ich habe nicht erwartet, bei meinem Lieblings-Grand-Slam ein weiteres Finale zu erreichen"

Auch 2009 hatte del Potro im Halbfinale von Flushing Meadows gegen Nadal gewonnen und anschließend seinen bislang größten Erfolg im Endspiel gegen den Schweizer Roger Federer gefeiert. Der zwischenzeitlich oft am Handgelenk verletzte Südamerikaner hatte offenbar selbst nicht damit gerechnet, in diesem Jahr das Finale zu erreichen: "Das bedeutet mir viel. Ich habe nicht erwartet, bei meinem Lieblings-Grand-Slam ein weiteres Finale zu erreichen", sagte der 29-Jährige.

Nadal hatte schon vor seinem Marathonmatch gegen den Österreicher Dominic Thiem am Mittwoch über fast fünf Stunden von "körperlichen Probleme" berichtet. Der 32-Jährige war da jedoch noch zuversichtlich, gegen del Potro wieder "bei 100 Prozent" zu sein. "Aber bei 2:2 im ersten Satz habe ich etwas im Knie gespürt", sagte Nadal.

Der 17-malige Grand-Slam-Champion leidet seit Jahren unter Schmerzen in beiden Knien, hervorgerufen durch Entzündungen der Patellasehnen. Am Ende der vergangenen Saison hatte Nadal wegen der gleichen Verletzung das ATP-Finale in London vorzeitig beendet. Bei Grand-Slam-Turnieren brach er zum dritten Mal nach den Australian Open 2010 und 2018 ein Match ab. Sein Start im Davis-Cup-Halbfinale in der kommenden Woche ist fraglich.

© SZ.de/sid/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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