Das Halbfinale der Snooker-WM in Sheffield steht fest und es sind Überraschungen dabei. Viele hatten Ronnie O'Sullivan hier erwartet, Neil Robertson oder Mark Selby - doch sie alle sind ausgeschieden. Dafür kämpfen Judd Trump, Shaun Murphy, Barry Hawkins und Stuart Bingham um den Einzug ins Finale. Wer hat die besten Chancen? Die Halbfinalisten in Kurzporträts.
Wenn Ronnie O'Sullivan eine Safety spielt, also einen sicher abgelegten Ball, trügt ihn sein Gefühl selten. Ein Ball an der Kopfbande, weit weg von den roten Kugeln, da kann der Gegner in der Regel nicht viel tun - es sei denn, er heißt Judd Trump. Diese Geschichte hat O'Sullivan erzählt und sie zeigt seine Hochachtung für den erst 25-jährigen Briten. Trump ist der risikofreudigste aller Halbfinalisten in Sheffield. Frech nimmt er sich Bälle, die sich sonst keiner nimmt. Seine Spielweise folgt dem Motto "Alles oder nichts", wobei selten "nichts" dabei herauskommt.
Geht Trumps Spiel auf, überrollt er seine Gegner, so wie Ding Junhui im Viertelfinale, den er mit 13:4 nach Hause schickte. Er agiert taktisch gewiefter als vor vier Jahren, als er schon einmal im WM-Finale stand und gegen den ausgebufften John Higgins verlor. In diesem Jahr dürfte der WM-Titel nur über ihn gehen. Nicht nur O'Sullivan sieht in ihm "momentan den Spieler, der vorne ist". Ins Halbfinale gegen Stuart Bingham geht er als klarer Favorit.