Halbfinale der Europa League:Atlético feiert Falcao, Sporting ärgert Bilbao

Die iberischen Teams sind im Halbfinale der Europa League unter sich: Im Hinspiel gelingt Atlético Madrid gegen Valcenia dank des starken Auftritts eines Stürmers ein 4:2-Sieg. Athletic Bilbao ist in Lissabon lange auf dem Weg zur nächsten Überraschung, ehe die Portugiesen die Partie drehen und 2:1 gewinnen.

Es hätte sich angeboten die Europa League ab dem Semifinale schlichtweg in "Iberische Liga" umzubenennen - schließlich treten in der Runde der letzten vier nur Teams aus Spanien und Portugal gegeneinander an. Während Schalke-Bezwinger Athletic Bilbao es mit Sporting Lissabon zu tun bekommt, treffen im zweiten Duell Atlético Madrid und der FC Valencia aufeinander. Und der kleinere der beiden Madrilener Klubs machte seine Sache bestens: Atlético hat nach dem Hinspiel gute Chancen auf das Finale des Wettbewerbs.

Club Atletico de Madrid v Valencia CF - UEFA Europa League Semi Final

Ein Treffer mit dem Kopf, einer mit dem Fuß: Madrids Falcao durfte gegen Valencia zweimal jubeln.

(Foto: Getty Images)

Die "Colchoneros", die den Wettbewerb 2010 für sich entschieden hatten, bezwangen am Donnerstagabend den Liga-Rivalen aus dem Südosten des Landes mit 4:2 (1:1). Im zweiten iberischen Aufeinandertreffen machte Sporting Lissabon gegen Athletic Bilbao einen 0:1-Rückstand wett und gewann noch mit 2:1 (0:0). Die Rückspiele finden am kommenden Donnerstag statt, das Endspiel steigt am 9. Mai in Bukarest.

Auf seinen immer gefährlichen Stürmer Radamel Falcao konnte sich Atlético auch im spanischen Bruderduell gegen den aktuellen Tabellendritten der Primera División verlassen. Doch die Führung durch den Kolumbianer nach Flanke von Arda Turan (18.) brachte der Hauptstadtklub nicht in die Pause, weil die Abwehr einmal in der Abendsiesta verharrte.

Jonas (45.+3), ein flinker brasilianischer Nationalspieler, nutzte die Unaufmerksamkeit zum Ausgleich - und kurzzeitig sah es so aus, als könne Valencia die Heimmannschaft ein wenig ärgern. Mit einem Doppelschlag kurz nach der Pause sorgten die Madrilenen im Stadion Vicente Calderon dann aber für einen beruhigenden Abstand.

Joao Miranda (49.) und Adrian Lopez (54.) erzielten die Tore zum 3:1, ehe Falcao (78.) mit seinem zehnten Tor im laufenden Wettbewerb noch einen drauf setzte. Eine noch höhere Niederlage für die fahrig und durchschaubar agierenden Gäste verhinderte allein Torhüter Diego Alves, der unter anderem zwei Großchancen des früheren Wolfsburgers und Bremers Diego zunichtemachte (4./71.).

Costa belebt Valencias Chancen

Dessen Ex-Klubkollege Ricardo Costa (auch er spielte einst in Wolfsburg) verkürzte in der Nachspielzeit für Valencia noch auf 2:4 - ein Treffer, der für die Mannschaft von der Costa del Sol noch sehr wichtig werden könnte. Schließlich würde Valencia somit auch ein 2:0 im Rückspiel zum Finaleinzug reichen.

Von der sonstigen Auswärtsstärke des Schalke-Bezwingers Athletic Bilbao war im Alvalade-Stadion von Lissabon unterdessen herzlich wenig zu sehen. Die Basken, die auf dem Weg in die Vorschlussrunde auch Manchester United auf beeindruckende Weise aus dem Weg geräumt hatten, blieben in der Offensive harmlos und ohne große Möglichkeiten - nur selten zeigten sie ihr spielerisches Können, das in Gelsenkirchen und im Old Trafford für staunende Gesichter gesorgt hatte.

Für das überraschende Führungstor Bilbaos sorgte mit Jon Aurtenetxe (54.) ein Abwehrspieler, als die Portugiesen in der Defensive einmal recht sorglos daneben standen - doch Emiliano Insua (76.) und Diego Capel (80.) drehten das Spiel noch zugunsten der Portugiesen.

Bis dahin hatte der niederländische Angreifer Ricky van Wolfswinkel beste Möglichkeiten für Sporting vergeben. Am Ende blieb es beim 2:1, womit beide Teams sich noch gute Chancen auf das Endspiel ausrechnen können. So oder so - auch das Finale wird in diesem Wettbewerb zur rein iberischen Angelegenheit.

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