Entscheidung vertagt: Der ERC Ingolstadt und die Straubing Tigers haben sich im Kampf um den Einzug in die Finalserie der DEL mit Siegen eindrucksvoll zurückgemeldet. Ingolstadt schlug die Adler Mannheim 3:0 (2:0, 0:0, 1:0) und verkürzte in der Best-of-five-Serie damit ebenso auf 1:2 wie Straubing, das überraschend bei den Eisbären Berlin 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) gewann.
Die vierten Playoff-Duelle der Halbfinalisten finden am Mittwoch in Mannheim und Straubing statt. Dann haben die Adler und die Eisbären die zweite Chance auf den Einzug in die Endspielserie. Vor 4815 Zuschauern in Ingolstadt brachte Thomas Greilinger die Hausherren in Überzahl in Führung (7:41 Minuten). Zwei Minuten vor Ende des ersten Abschnitts erhöhte Timothy Hambly auf 2:0 für den ERC (18:00). Mannheim fand nicht ins Spiel und war mit dem Zwei-Tore-Rückstand noch gut bedient.
Nach einem torlosen Mitteldrittel verstanden es die Adler auch in den letzten 20 effektiven Spielminuten nicht, den Abwehrriegel des ERC vor dem starken Torwart Ian Gordon zu knacken. Greilinger traf in der Schlussminute ins leere Mannheimer Tor (59:20) zum Endstand.
Auch Straubing erzwingt viertes Spiel
Zuvor hatten die Straubing Tigers das drohende Aus im Playoff-Halbfinale abgewendet. Die Bayern gewannen das dritte Spiel der Halbfinal-Serie bei den Eisbären Berlin 3:1. Vor 14.200 Zuschauern in der im 30. Saison-Heimspiel zum 18. Mal ausverkauften Berliner Arena am Ostbahnhof schenkten sich beide Teams schon im Eröffnungsdrittel nichts und drängten auf ein schnelles Erfolgserlebnis - vergeblich.
Treffer fielen erst in den zweiten 20 Minuten: Nachdem Berlins Torwart Rob Zepp in einer Drangphase der Gäste zunächst noch mehrere gute Chancen hatte vereiteln können, brachte Bruno St. Jacques nach 33:42 Minuten die Straubinger doch in Führung. Kurz darauf konnte Laurin Braun mit einem Penaltyschuss allerdings egalisieren (35:17), als er gegen Straubings Goalie Barry Brust mit etwas Glück erfolgreich war.
Im Schlussdrittel schockte Dustin Whitecotton mit einem Tor in Unterzahl die Gastgeber (48:40). Laurent Meunier sorgte schließlich nach 58:36 Minuten mit einem Schuss ins leere Tor der Berliner, die ihren Keeper vom Eis genommen hatten, für die Entscheidung.
"Wir haben unsere Überzahlsituationen gehabt, und sie nicht genutzt. Jetzt müssen wir am Mittwoch wieder ran und dann in Straubing wieder alles geben", erklärte Rekordspieler Sven Felski nach seiner 994. Partie für die Berliner. Für die Eisbären riss mit der unerwarteten Niederlage auch eine Erfolgsserie von elf Playoff-Siegen in Folge. "Jetzt spielen wir in Straubing, da müssen wir gewinnen und dann steht es 3:1", blickte Berlins Florian Busch voraus und fügte an, "vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir mal ein Spiel verloren haben."