Christian Streich beim SC Freiburg:Der Rekordtrainer mit den Sätzen zum Einrahmen

Christian Streich beim SC Freiburg: Mal wieder ein Tag zum Grinsen: Freiburgs neuer Bundesliga-Rekordtrainer Christian Streich

Mal wieder ein Tag zum Grinsen: Freiburgs neuer Bundesliga-Rekordtrainer Christian Streich

(Foto: Matthias Hangst/Getty)

Mit seinem 341. Bundesligaspiel löst Christian Streich den Strandkorbdirigenten Volker Finke als Rekordcoach des SC Freiburg ab. Zur Feier des Tages gibt natürlich auch ein Bonmot des Hauptdarstellers.

Von Sebastian Leisgang

Ballbesitz, Sprints, gewonnene Zweikämpfe. Überzahlsituationen, bei denen mindestens hundert Fans von ihren Plätzen aufgesprungen sind - oder Eckstöße von der linken Seite, bei denen der Ball außerhalb des Kreises gelegen hat: Im Fußball wird heutzutage ja alles gezählt, er ist ein Sport der Statistiken geworden. Und so ist seit dem Wochenende auch eine Zahl im Umlauf, die Christian Streich jene weit verbreitete Anerkennung einbringt, die dem Augsburger Mergim Berisha nach dessen Torjubel vor Freiburgs Fankurve am Samstag eher nicht mehr zuteil werden dürfte. Es geht um die Zahl 341.

Im Januar 2012 betrat der Trainer des SC Freiburg die Bundesliga-Bühne, Streich traf damals bei seiner Premiere auf den FC Augsburg, auf jenen Gegner also, gegen den er jetzt eine Bestmarke aufstellte. Das 3:1 am Samstag war das 341.Bundesligaspiel des Sportclubs, bei dem Streich, 57, an der Seitenlinie stand. Damit hat er Volker Finke abgelöst, der einst vom Strandkorb aus die "Breisgau-Brasilianer" dirigierte. Streich darf sich nun im Freiburger Kosmos Bundesliga-Rekordtrainer nennen, es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass er davon Gebrauch machen wird.

Obwohl Streich sogar einem Klub wie RB Leipzig (222 Bundesligaspiele) kilometerweit voraus ist, wird er den Rekordtrainer-Titel eher nicht auf seiner Visitenkarte oder in der Signatur seiner E-Mails vermerken - schließlich steht er mit dieser Marke ja auch nicht alleine da. Streichs Beständigkeit ist zwar äußerst bemerkenswert, doch 341 Spiele in derselben Liga, diese Zahl dürfte zum Beispiel bald auch der Hamburger SV erreichen. Dass sich die Hanseaten allerdings nicht viel darauf einbilden sollten, liegt nicht an Streich.

Dessen Marke dokumentiert auch das, was sich längst auf allen Fußballplätzen im Land herumgesprochen hat, aber nur noch nicht bis zum Sportclub durchgedrungen ist: Die Freiburger gehören nicht einfach nur zum Bundesliga-Inventar - unter Christian Streich sind sie mittlerweile zu einem festen Kandidaten für die europäischen Wettbewerbe aufgestiegen.

Wie ist es also, nach dem ersten Sieg des Jahres 2023 als Rekordtrainer einen Mannschaftsabend zu begehen? Als Christian Streich diese Frage beantworten sollte, bewies er, dass es zu seinen herausragenden Qualitäten zählt, einfach Christian Streich zu sein. Er formulierte zum mindestens 341.Mal als SC-Trainer einen Satz zum Einrahmen. Er sagte: "Zsamme sein, wemma gwonne hatt, is' besser als verliere - und dann zsamme sein."

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