Champions League:Und dann trifft doch Erling Haaland

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Erling Haaland war der Mann, der das 2:1 für City erzielte - hinterher gabs Trost für BVB-Coach Terzic. (Foto: Dave Thompson/AP)

Der Norweger verzichtet nach seinem späten Treffer zum Sieg von ManCity gegen den BVB auf Jubel. Seinen Ex-Klub dürfte das nach einem komisch verlorenen Spiel kaum trösten.

Von Ulrich Hartmann

Das Champions-League-Duell zwischen Erling Haaland und seinem Ex-Klub in Manchester firmierte als Spiel zwischen Manchester City und Borussia Dortmund, weil Solofußballer im Spielbetrieb nicht startberechtigt sind. Die Dortmunder bekamen es im zweiten Gruppenspiel folglich nicht nur mit Haaland, sondern auch mit zehn weiteren talentierten Fußballern zu tun, die als ManCity mit das Beste sind, was der Klubfußball zu bieten hat.

Weil der englische Meister seine Arbeit diesmal lange bloß mit buchhalterischer Nüchternheit erledigte, brachte Jude Bellingham den solide verteidigenden Außenseiter aus Deutschland per Kopfball in der 56. Minute tatsächlich 1:0 in Führung. Im Anschluss gaben sich die Gastgeber allerdings deutlich mehr Mühe.

Trotzdem brauchten sie bis zur 80. Minute, ehe John Stones per Fernschuss den 1:1-Ausgleich erzielte. Und Haaland? Von dem war lange nichts zu sehen, ehe er in der 84. Minute mit einer Kung-Fu-Volley-Abnahme den Treffer zum 2:1-Sieg für Manchester erzielte. Als hätte man es sich das nicht denken können: Am Ende besiegte eben doch Haaland den BVB.

Am Ende besiegt Haaland seinen Ex-Klub

Für die Dortmunder war es nach dem 3:0 gegen Kopenhagen zum Auftakt in der vergangenen Woche jetzt die befürchtete Niederlage. Weil in England die Königin gestorben ist, trugen auch sie in Manchester Trauerflor.

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BVB-Trainer Edin Terzic hatte sich für die übliche Viererabwehrkette entschieden, nahm zur Verdichtung des Zentrums aber Emre Can hinzu, der flexibel inner- und außerhalb des Vierecks aus den Innenverteidigern Mats Hummels und Niklas Süle sowie den Sechsern Bellingham und Salih Özcan agierte. Der sonst gesetzte Innenverteidiger Nico Schlotterbeck saß wegen Rückenschmerzen bis zur 78. Minute auf der Bank. Dann kam er für den Stürmer Anthony Modeste ins Spiel und erlebte beide Gegentreffer auf dem Platz.

Von den vier ehemaligen BVB-Spielern im City-Kader standen mit Innenverteidiger Manuel Akanji, Mittelfeldmann Ilkay Gündogan und Stürmer Haaland drei in der Startelf. Sie alle hatten relevante Ballkontakte, weil die Dortmunder kein ausgeprägtes Interesse am Ballbesitz besaßen. Sie standen meist zu elft in der eigenen Hälfte und schafften es zunächst, den Engländern die Spiellust auszutreiben.

Bei Trainer Pep Guardiola wirkte die Dortmunder Defensivstrategie, er zeigte Gesten der Ungeduld, weil seine Spieler es lange nicht schafften, sich mit Tempo oder Kreativität im schwarz-gelben Dickicht Chancen zu erspielen. Die erstbeste Gelegenheit des Spiels hatte in der 52. Minute ausgangs eines Konters Dortmunds Kapitän Marco Reus, als sein Schlenzer aber knapp am Tor vorbeiflog. Vier Minuten später brachte Bellingham nach Reus-Flanke die Gastgeber in Zugzwang.

Doch mit schwindender Zeit haben die abgebrühten Citizens selten Probleme. Sie erhöhten kühl den Druck, kamen endlich zu Chancen und nutzten diese zeitnah, um das Spiel zu drehen. Beim 1:1 wirkte BVB-Torwart Alexander Meyer ein bisschen steif, beim 1:2 durch Haaland hatte er keine Chance. Mit gequältem Lächeln gratulierten die Dortmunder ihrem ehemaligen Mitspieler.

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