Süddeutsche Zeitung

Großer Preis von Ungarn:Vettel Vierter bei Hamiltons Start-Ziel-Sieg

Ein Rennen ohne Überholmanöver unter den Top-Fahrern: Lewis Hamilton fährt von der Pole zum Sieg beim Großen Preis von Ungarn. Kimi Räikkönen wird dank starker Strategie Zweiter, Sebastian Vettel bleibt nur Rang vier. Michael Schumacher erlebt einen ganz schlimmen Tag.

Für Sebastian Vettel blieb beim Großen Preis in Ungarn nicht mal ein Platz auf dem Podest. Beim zweiten Saisonsieg von Pole-Mann Lewis Hamilton vor dem stark fahrenden Kimi Räikkönen kam der Weltmeister in seinem Red Bull nur auf Platz vier.

"Ein fantastisches Rennen vom Anfang bis zum Ende", funkte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh Sieger Hamilton nach der Zieleinfahrt beim Großen Preis von Ungarn zu. "Unglaublicher Tag, großartige Arbeit vom gesamten Team", jubelte Hamilton.

An einem schwarzen Sonntag für Rekordchampion Michael Schumacher mit Überrundung nach nicht mal der Hälfte der Renndistanz hielt Vettels Juli-Fluch dagegen auch im fünften Jahr an. Mit 42 Punkten Rückstand auf den WM-Führenden Fernando Alonso, der diesmal nur Fünfter wurde, verabschiedete sich der Deutsche in die Zwangsferien der Formel 1.

Vor der Sommerpause führt der Spanier (164 Punkte) nach elf von 20 Rennen mit 40 Zählern Vorsprung auf Vettels Red-Bull-Kollegen Mark Webber. Der Australier liegt nun nur noch zwei Zähler vor Vettel (122). Auf Rang vier der WM-Wertung schob sich Ungarn-Sieger Hamilton (117) an Räikkönen (116) vorbei.

WM-Titelverteidiger Vettel war bereits der Start missglückt. Während Pole-Fahrer Hamilton sofort weg rauschte, gelang Vettels Angriff von Startplatz drei auf den vor ihm startenden Franzosen Roman Grosjean (Lotus) nicht. Hamiltons McLaren-Kollege Jenson Button profitierte davon und zog am Deutschen vorbei.

Für Vettels Kumpel Schumacher war das Rennen zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen. Nach dem Qualifikationsdebakel am Samstag und dem deprimierenden Startplatz 17 musste der siebenfache Champion wegen eines technischen Problems an seinem Silberpfeil aus der Box starten. Aufgrund des Mercedes-Malheurs wurde das gesamte Feld auf eine weitere Aufwärmrunde geschickt. Das Rennen wurde dadurch von 70 auf 69 Runden verkürzt.

Zu allem Überfluss bekam Schumacher nach einer zu schnellen Fahrt durch die Boxengasse eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Nach 60 Runden war das Rennen am Ende gar vorzeitig beendet. Mercedes-Kollege Nico Rosberg fuhr als zweitbester Deutscher auf Platz zehn vor Nico Hülkenberg (Force India), Elfter wurde. Marussia-Pilot Timo Glock kaum auf Rang 21.

Bei großer Hitze auf dem 4,318 Kilometer langen Hungaroring entwickelte sich von Beginn an ein von der Taktik geprägtes Rennen. Nahezu alle Fahrer bemühten sich, die Reifen nicht zu sehr zu beanspruchen, Überholmanöver gab es wie so oft in Ungarn kaum. Vettels australischer Red-Bull-Kollege Webber war der einzige Fahrer der Top-20-Starter, der mit Mediumreifen begann. Fast das gesamte Feld wählte zu Beginn die weiche Mischung.

Die Top-Fahrer wechselten nach den ersten Boxenstopps von Runde 15 an auf die harten Gummis, Vettel blieb auf den soften Reifen und machte Druck auf Button. Trotzdem gelang das Überholen nicht. "Lass uns etwas versuchen", wies Vettel via Funk sein Team nach 31 Runden an. Mit seinem zweiten Boxenstopp spielte Button drei Umläufe später Red Bull in die Karten. Der der Brite wechselte zurück auf die schnelleren weichen Reifen und hing fortan hinter Williams-Pilot Bruno Senna fest.

Vettel nutzte die freie Fahrt, holte auf Hamilton und Grosjean auf und reihte sich nach seinem zweiten Stopp in Runde 39 vor Button ein. Den angestrebten Sprung aufs Podium verhinderte allerdings der stark fahrende Räikkönen. Der Ex-Champion fuhr auf seinen gebrauchten Pneus gegen Mitte des Rennens eine schnellste Runde nach der anderen.

In Runde 46 behauptete der Finne nach seinem zweiten Reifenwechsel bei der Boxen-Ausfahrt in einem packenden Team-Duell gegen seinen Lotus-Kollegen Grosjean Rang zwei hinter Hamilton. Der Brite wehrte bis zum Schluss die Angriffe Räikkönens ab und holte nach 302,289 Kilometern seinen 19. Grand-Prix-Sieg.

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