Großer Preis von Kanada:Ricciardo beendet die Mercedes-Serie

Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo, Formel 1

Erster Sieg in der Formel 1: Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (re.)

(Foto: AP)

Ein rätselhafter Defekt kommt Nico Rosberg und Lewis Hamilton in die Quere: Beim Großen Preis von Kanada kämpfen die Mercedes-Piloten mit technischen Problemen, nur Rosberg schafft es ins Ziel. Daniel Ricciardo gewinnt seinen ersten Grand Prix, auch Sebastian Vettel darf sich freuen.

Eine kuriose Doppelpanne hat die Erfolgsserie der Silberpfeile in Kanada jäh beendet und Daniel Ricciardo im Red Bull den Sieg beim Großen Preis von Kanada beschert - der erste Sieg für den Australier in der Königsklasse. Auf dem Weg zum nächsten Silberpfeil-Triumph ereilte WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Stallrivale Lewis Hamilton fast zeitgleich ein zunächst rätselhafter Defekt - Hamilton musste später mit Bremsproblemen aufgeben, Rosberg wurde immerhin noch Zweiter vor Weltmeister Sebastian Vettel.

Rosberg hat sich trotz der knappen Niederlage zum Favoriten im Titel-Duell der Silberpfeile aufgeschwungen und die Führung im WM-Klassement ausgebaut. Der 28-Jährige schleppte seinen angeschlagenen Boliden als Zweiter über die Ziellinie. Hamilton (118 Punkte) liegt im Klassement nun bereits 22 Punkte hinter dem Deutschen (140).

Kurz nach der Hälfte verlieren die Mercedes-Piloten an Geschwindigkeit

Mit Rosberg an der Spitze waren die Silberpfeile zunächst erneut klar schneller als die Konkurrenz und steuerten scheinbar ungefährdet dem sechsten Doppelsieg in Folge entgegen, doch kurz nach der Rennhälfte verloren die Boliden fast zeitgleich an Geschwindigkeit.

Noch am Samstag hatte alles seinen gewohnten Lauf genommen, Rosberg hatte sich in beeindruckender Weise die Pole vor Hamilton gesichert. Ob er sie auch würde nutzen können, schien jedoch fraglich. Denn häufig in der Saison hatte der Deutsche schon am Start die Chance auf einen Sieg verschenkt, ein Problem, an dem er mit seinen Ingenieuren in den vergangenen Wochen entsprechend hart arbeitete. "Ich werde heute Nacht gut schlafen, weil ich von einem starken Start ausgehe", sagte der Wahlmonegasse daraufhin am Samstagabend.

Als die roten Ampeln ausgingen, zeigte sich jedoch, dass die Zweifel berechtigt waren. Rosberg erwischte den schlechteren Start und musste Hamilton fast vorbeiziehen lassen. Dank eines harten Manövers hielt der Deutsche jedoch seine Position und zwang Hamilton auf den Seitenstreifen - Vettel nutzte das, um auf Rang zwei vorzurücken. Der Weltmeister war zu diesem Zeitpunkt jedoch chancenlos gegen Hamilton im überlegenen Silberpfeil und musste den Ex-Champion nach wenigen Runden ziehen lassen.

"Ich werde versuchen, so nah wie möglich an ihnen dranzubleiben", hatte Vettel noch vor dem Rennen gesagt, "vielleicht komme ich ja in den Windschatten." Das erwies sich jedoch als unmöglich, die Silberpfeile zogen davon, und lieferten sich an der Spitze erst einmal ihr privates Duell. Auch durch die ersten Stopps änderte sich nichts an der Reihenfolge, danach machte Hamilton jedoch Druck.

Der Engländer war nun schneller und trieb Rosberg in einen Fehler, durch den dieser eine Kurve abkürzen musste - die Rennleitung untersuchte den Vorfall, beließ es aber bei einer Verwarnung für den Deutschen. Vettel war mittlerweile durch eine unterlegene Strategie zurückgefallen und hatte das Podest aus den Augen verloren, da stellte sich durch den Mercedes-Schaden das Rennen auf den Kopf.

Rosberg hatte als einziger verbliebener Silberpfeil völlig ungewohnte Schwierigkeiten auf der Geraden - doch in den Kurven zeigte der Spitzenreiter lange seine Klasse. In der spannenden Schlussphase schnappte sich aber Ricciardo den WM-Spitzenreiter, Vettel holte Platz drei. Serigo Perez und Felipe Massa sorgten in der Schlussrunde mit einem Crash noch für eine Safety-Car-Phase.

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