Großer Preis von Abu Dhabi:Vettels nächster Streich

Großer Preis von Abu Dhabi: Auch die untergehende Sonne lenkt ihn nicht ab: Sebastian Vettel in Abu Dhabi

Auch die untergehende Sonne lenkt ihn nicht ab: Sebastian Vettel in Abu Dhabi

(Foto: AFP)

Weltmeister Sebastian Vettel gewinnt auch das siebte Rennen in Serie - und stellt den Rekord von Michael Schumacher ein. Beim Großen Preis von Abu Dhabi hängt er seinen Teamkollegen Mark Webber gleich beim Start ab, danach wird ihm niemand mehr gefährlich. Fernando Alonso kommt auf den fünften Rang, Kimi Räikkönen scheidet aus.

Sebastian Vettel ist nicht zu stoppen. Der neue und alte Formel-1-Weltmeister hat auch den Grand Prix von Abu Dhabi souverän gewonnen und seinen siebten Sieg in Serie eingefahren. Damit stellte er einen neun Jahre alten Rekord von Michael Schumacher ein, der 2004 die ersten sieben Rennen der Saison und insgesamt 13 gewonnen hatte. Vettel triumphierte auf dem Yas Marina Circuit in diesem Jahr im 17. von 19 Saisonrennen bereits zum elften Mal.

"Juhuuu, ich liebe euch, Jungs", brüllte der Heppenheimer über den Boxenfunk und drehte für die Fans auf seiner Auslaufrunde mit rauchenden Reifen einige "Donuts".

Der Red-Bull-Fahrer trug eine Woche nach dem Gewinn des vierten WM-Titels einen mit 24 Karat Blattgold überzogenen Helm, auf dem zudem eine römische "IV" für den vierten Titel und vier Sterne prangten. Damit raste der 26-Jährige dem Rest des Feldes davon.

Vettel, als Zweiter ins Rennen gegangen, war gleich am Start an seinem Teamkollegen Mark Webber vorbeigezogen und hatte in der ersten Kurve die Führung übernommen. Danach demütigte er wie so oft in diesem Jahr von der Spitze weg die Konkurrenz. Auch die Boxenstopps liefen wie bestellt. Es war eine Gala-Fahrt in die Nacht von Abu Dhabi.

Webber wurde in dem mehr als einseitigen Rennen mit mehr als einer halben Minute Rückstand Zweiter, Platz drei sicherte sich Mercedes-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden). Doch sie waren bei der Vettel-Show nicht mehr als Statisten. Längst scheint Vettel nur noch gegen sich selbst und die Rekorde des Michael Schumacher zu fahren.

Der Ferrari-Star und WM-Zweite Fernando Alonso kam nicht über Rang fünf hinaus, Lewis Hamilton holte im zweiten Mercedes Platz sieben - so vergrößerte Mercedes seinen Vorsprung im Kampf um Platz zwei in der Team-WM auf Ferrari.

Felipe Massa wurde im zweiten Ferrari Achter. Alonso muss zudem eine Strafe befürchten, weil er während des Rennens unerlaubt die Strecke verlassen hatte.

Nico Hülkenberg (Sauber/Emmerich) musste sich nach einer Boxendurchfahrts-Strafe mit Platz 14 zufrieden geben, Adrian Sutil (Force India/Gräfelfing) holte als Zehnter einen Punkt.

Vettel will am Abend noch einmal seinen WM-Titel ausgiebig feiern, nachdem die Party in Indien eher klein ausgefallen war. Danach hat er zwei Wochen Zeit, seinen Kater auszukurieren. Doch dass Vettel zum Abschluss der Saison nachlassen könnte, damit rechnet niemand. Seine beeindruckende Siegesserie kann Vettel noch in den letzten beiden ausstehenden Rennen in Austin (USA, 17. November) und beim Saisonfinale in São Paulo (Brasilien, 24. November) ausbauen und den Schumacher-Rekord der Saison-Triumphe einstellen.

Vettel ging zuletzt vor 98 Tagen nicht als Sieger aus einem Formel-1-Rennen hervor, als er in Ungarn Dritter wurde. Seit der Sommerpause hat Vettel alle Rennen gewonnen. Der legendäre Alberto Ascari gewann in den fünfziger Jahren sogar neun Rennen in Folge - allerdings nicht in einem Jahr. Der Italiener holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der darauffolgenden Saison. Vettel hat weiter die Chance, dieses Kunststück als erster Formel-1-Pilot in einem Jahr zu schaffen.

Für Vettels Kumpel und Lotus-Pilot Kimi Räikkönen, der vor dem Rennen wegen ausstehender Gehaltszahlungen in Höhe von rund 20 Millionen Dollar mit einer Streikdrohung für die letzten beiden Saisonrennen für Aufsehen gesorgt hatte, war das Rennen nach wenigen Metern wegen eines kleinen Unfalls beendet - ein weiterer Rückschlag für den Finnen im Kampf um den zweiten Platz in der WM gegen seinen zukünftigen Teamkollegen Alonso.

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