Um den Transfer des französischen Weltmeisters Antoine Griezmann, 28, ist ein Rechtsstreit ausgebrochen. Wenige Stunden nachdem der FC Barcelona den Zugang als perfekt vermeldet hatte, meldete sich Griezmanns bisheriger Klub Atlético zu Wort - und erklärte, juristische Schritte eingeleitet zu haben.
Hintergrund: Griezmann hatte am Freitagmittag über einen Anwalt die vertraglich festgelegte Strafe für eine vorzeitige, einseitige Auflösung des Kontrakts hinterlegt, 120 Millionen Euro. Diese Summe galt aber erst seit dem 1. Juli 2019. Zuvor war sie in Griezmanns Vertrag bei 200 Millionen Euro festgeschrieben. Atlético wolle nun seine "legitimen Rechte und Interessen verteidigen", sprich: mehr Geld für Griezmann herausholen, im Zweifelsfall 200 Millionen Euro. 120 Millionen Euro seien "unzureichend", schrieb der Klub.
Griezmann verzichtet auf Geld, um bei Barça anheuern zu können
Atlético argumentiert, dass die Übereinkunft zwischen dem FC Barcelona und Griezmann ganz offenkundig schon vor dem 1. Juli 2019 erzielt wurde. Auch die Ankündigung Griezmanns, Atlético verlassen zu wollen, sei am 14. Mai und damit vor dem Stichtag 1. Juli erfolgt. Eine Reaktion des FC Barcelona auf die Mitteilung Atléticos lag zunächst nicht vor. Griezmann soll beim FC Barcelona am Sonntag einen Fünfjahresvertrag unterschreiben und offiziell vorgestellt werden. Griezmanns festgeschriebene Ablösesumme soll laut Klub bei 800 Millionen Euro liegen - 100 Millionen Euro mehr als bei Barcelonas Kapitän Lionel Messi.
Um Griezmanns Transfer zu finanzieren, will der FC Barcelona bestehende Kreditlinien umgeschichtet haben. Griezmann selbst verzichtet auf Geld, um bei Barça anheuern zu können. Atlético zahlte ihm jährlich über 20 Millionen Euro netto, bei Barça soll er angeblich knapp drunter liegen. Barça visiert derweil einen weiteren spektakulären Transfer an; Neymar soll nach zwei Jahren aus Paris zurückkehren. Auch er wird auf Geld verzichten, um zu Barça zu gehen. Das Problem bleibt die Ablöse, PSG fordert 300 Millionen. Barça würde daher gerne Spieler wie Coutinho, Ivan Rakitic, Samuel Umtiti oder Ousmane Dembélé in Rechnung stellen; Dembélé ist auch bei Bayern im Gespräch. Von einem offiziellen Interesse ist bei Barça bisher aber nichts bekannt.