Süddeutsche Zeitung

Greuther Fürth:"Alles reingepfeffert"

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Die Spielvereinigung gewinnt beim Debüt von Trainer Janos Radoki 2:1 gegen Arminia Bielefeld: "Es ist schön, so anzukommen in Fürth."

Trotz eines insgesamt dürftigen Auftritts hat die SpVgg Greuther Fürth dank Joker Zlatko Tripic den erhofften Sieg zum Trainer-Debüt von Janos Radoki gefeiert. Der Norweger schoss die zuletzt arg kriselnden Franken am Freitagabend in der 90. Minute zum 2:1 (1:0)-Erfolg über Arminia Bielefeld. Vier Tage nach der Trennung von Coach Stefan Ruthenbeck und dem ersten Arbeitstag von Radoki konnte sich die Mannschaft somit auf sechs Punkte von der Abstiegszone absetzen. Fürths Nicolai Rapp hatte sein Team vor 7305 Zuschauern in Führung geschossen (30.), durch ein Eigentor (77.) dann aber fast um den Sieg gebracht. Am Ende aber jubelten die Gastgeber. "Es ist schön, so anzukommen in Fürth", sagte Radoki und verteidigte den Erfolg in einer mäßigen Partie. "In der jetzigen Situation hat nicht mehr gezählt. Man muss der Mannschaft hoch anrechnen, dass sie alles reingepfeffert hat." In den vergangenen Tagen sei es nur darum gegangen, die Mannschaft mental aufzubauen, um ihr die Sicherheit zurückzugeben. "Das ist uns heute nur in der Defensive gelungen, offensiv müssen wir noch ein bisschen arbeiten."

Am Ronhof dominierte zunächst Zurückhaltung auf beiden Seiten. Weder die Gastgeber noch die schwach in die Saison gestarteten Bielefelder gingen Risiken ein, sodass kaum Chancen heraussprangen. Eine sehenswerte Möglichkeit hatte Bielefelds Manuel Prietl, der den Ball artistisch mit der Hacke auf das Tor beförderte, Balasz Megyeri aber nicht überraschte (14.). Dass die Fürther Führung aus einem ruhenden Ball resultierte, war bezeichnend für die schleppende Partie. Nach einem Eckball köpfte Marcel Franke zunächst an den kurzen Pfosten und den Abpraller danach weiter auf Rapp. Dieser drosch den Ball unhaltbar unter die Latte.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Niveau der Partie nicht besser, aber die Bielefelder witterten im zweiten Spiel unter Trainer Jürgen Kramny ihre Chance. David Ulms Kopfball ging knapp am Tor vorbei (52.), Florian Hartherz scheiterte an Megyeri (58.). Als dann Rapp eine Hereingabe des auffälligen Michael Görlitz mit dem linken Bein ins eigene Tor lenkte, schien das Remis besiegelt. In der 78. Minute schließlich wurde der in der 78. Minute eingewechselte Tripic auf der Höhe der Mittellinie von Serdar Dursun bedient, lief allein auf Torhüter Wolfgang Hesl zu und traf souverän.

Nach dem U19-Derby kommt es zu einer Massenschlägerei

Der ehemalige Bundesliga-Profi und bisherige U19-Coach Radoki soll die Mannschaft mindestens bis zur Winterpause betreuen - mit Aussicht auf eine Verlängerung. "Wir suchen derzeit nicht nach einem neuen Trainer", sagte Fürths Präsident Helmut Hack vor dem Spiel.

Schlagzeilen gab es auch beim U19-Derby am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg. Nach dem Abpfiff prügelten zwei Gruppen der beiden Vereine aufeinander ein. Nach Polizeiangaben waren 25 bis 30 "als Nürnberger Hooligans erkennbare Anhänger" auf Fürther Fans zugestürmt. Die Fürther Polizei nahm weniger später die Nürnberger Ultras fest, gegen sie wird nun ermittelt. Die beteiligten Fürther seien "alle weg" gewesen, sagte Polizeichef Peter Messing zu nordbayern.de.

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SZ vom 28.11.2016 / dpa, sid
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