Gomez über VAR:"Für uns Stürmer ist es eine Katastrophe"

SV Sandhausen - VfB Stuttgart

Stuttgarts Mario Gomez (l) schießt per Fallrückzieher das später aberkannte Tor zum 2:1.

(Foto: dpa)

Nachdem ihm drei Tore in einem Spiel aberkannt werden, übt Mario Gomez harte Kritik am Videoschiedsrichter. James Harden erzielt 60 Punkte in drei Vierteln.

Meldungen im Überblick

2. Liga, Mario Gomez: Ex-Nationalspieler Mario Gomez hat nach der 1:2-Niederlage des VfB Stuttgart beim SV Sandhausen massive Kritik am Videobeweis geübt. "Ich war schon ein Freund davon, weil ich dachte, es wird gerecht. Aber für uns Stürmer ist es eine Katastrophe", sagte Gomez am Sonntag bei Sky. Er hatte in Sandhausen drei Tore erzielt, wegen knapper Abseitsstellungen zählte keines davon. "Das System wie es ist, ist einfach scheiße", monierte Gomez.

Jedes Mal habe ihm der Schiedsrichter auf dem Platz gesagt, es seien nur wenige Zentimeter seines Körpers im Abseits gewesen. Er stellte infrage, ob so knappe Entscheidungen mit den vorhandenen Kameras und insbesondere in kleinen Stadien wie dem in Sandhausen wirklich zweifelsfrei getroffen werden könnten. Der Schiedsrichter auf dem Platz könne nichts dafür, meinte Gomez. Er sei aber froh, dass der größte Teil seiner Karriere vorbei sei "und ich nicht mehr zehn Jahre damit spielen muss".

Basketball, NBA: James Harden hat in der nordamerikanischen Profiliga NBA die nächste Gala-Vorstellung gezeigt. Der 30-Jährige führte die Houston Rockets mit 60 Punkten und acht Assists zu einem 158:111-Sieg gegen die Atlanta Hawks - dabei saß Harden das komplette letzte Viertel nur auf der Bank. Zu seinem Karrierebestwert fehlte ihm nur ein Punkt. Der Deutsche Isaiah Hartenstein kam für die Rockets in 21 Minuten auf sieben Punkte und fünf Rebounds. Es war das vierte Mal, dass Harden 60 Punkte oder mehr in einem Spiel erzielte, damit zog er mit dem legendären Michael Jordan gleich. Lediglich Kobe Bryant (6) und Wilt Chamberlain (32) schafften dies häufiger. "Das sind die Jungs, zu denen ich dazugehören will", sagte Harden: "Wenn ich meine Karriere beende, werde ich hoffentlich im gleichen Atemzug genannt." In dieser Saison erzielte Harden im Schnitt 38,9 Punkte pro Spiel und führt damit das NBA-Ranking an.

Basketball, FC Bayern: Die Münchner haben in der Euroleague eine deutliche Niederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic unterlag dem türkischen Spitzenklub und letztjährigen Euroleague-Finalisten Anadolu Efes Istanbul am Freitagabend auswärts mit 75:104 (40:57). Trotz nun zwei Pleiten in Folge rangiert der deutsche Meister nach elf Spielen bei einer Bilanz von 4:7 nur zwei Siege hinter den Playoff-Plätzen. Bester Münchner Werfer war Vladimir Lucic mit 20 Punkten, bei den Gastgebern erzielte Ex-NBA-Spieler Shane Larkin mit sensationellen 49 Zählern einen neuen Wettbewerbs-Rekord.

Die Bayern starteten vor 14 902 Zuschauern nervös in die Partie, Larkin und der frühere deutsche Nationalspieler Tibor Pleiß stellten die Münchner Defensive immer wieder vor große Probleme. Noch vor Ende des ersten Viertels geriet der Bundesligist erstmals zweistellig in Rückstand (18:28). Auch in der Folge fanden die Münchner keine Antwort auf Aufbauspieler Larkin, der zur Istanbuler 57:40-Pausenführung überragende 25 Punkte bei sechs erfolgreichen Dreipunktewürfen beisteuerte.

Handball, WM: Deutschlands Handball-Frauen haben mit einem 34:8 (16:4)-Kantersieg gegen Australien einen Traumstart in die Weltmeisterschaft geschafft. Einen Tag nach dem 30:24-Auftakterfolg gegen Panamerika-Meister Brasilien gab sich die DHB-Auswahl im Duell mit dem krassen Außenseiter keine Blöße und verschaffte sich mit 4:0 Punkten eine gute Ausgangsposition in der Gruppe B. Beste Werferinnen für das Team von Bundestrainer Henk Groener waren Antje Lauenroth mit sechs Toren sowie Jenny Behrend und Ina Großmann mit jeweils fünf Treffern.

Die nächste Aufgabe wartet am Dienstag gegen Dänemark. Weitere Vorrundengegner der deutschen Mannschaft sind Südkorea und Titelverteidiger Frankreich. Der Welt- und Europameister kam am Sonntag nur zu einem 19:19 gegen Brasilien und steht nach dem Fehlstart gegen Südkorea (27:29) schon mächtig unter Druck.

Fußball, Union Berlin: Der frühere Dortmunder Meisterspieler Neven Subotic fährt bei seinem neuen Club Union Berlin nur noch mit der S-Bahn zum Training oder Spiel. Er brauche kein Auto, sagte der Verteidiger am Samstag im "ZDF"-Sportstudio. In Berlin gebe es viele Autos, da brauche man schnell 45 Minuten, um zum gewünschten Ort zu kommen. Auch sonst sei der Wechsel zum Bundesliga-Neuling eine große Umstellung gewesen. Von seinen neuen Mitspielern habe er lediglich den früheren Stuttgarter Christian Gentner zuvor gekannt, räumte Subotic ein.

Biathlon, Damen-Sprint: Die deutschen Biathletinnen haben im ersten Weltcup-Einzelrennen nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier einen guten Start hingelegt, das Podest aber knapp verpasst. Franziska Preuß (Haag) belegte im Sprint über 7,5 km im schwedischen Östersund den undankbaren vierten Rang, Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann (Oberwiesenthal) wurde Sechste.

Der Sieg ging an Dorothea Wierer aus Italien. Die Gesamtweltcupsiegerin des vergangenen Winters triumphierte nach einer Strafrunde in 19:48,5 Minuten vor Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen (2/8,6 Sekunden zurück) und Marketa Davidova (Tschechien/0/11,9). Preuß hatte nach einer fehlerfreien Schießleistung 19,2 Sekunden Rückstand auf Wierer. Herrmann, die als neue Frontfrau in die großen Fußstapfen der siebenmaligen Weltmeisterin Dahlmeier treten soll, lag nach einem Fehler 22,1 Sekunden zurück. Vanessa Hinz (Schliersee/2/1:29,1), Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/2/1:54,3) und Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/2/1:58,6) verfehlten dagegen die Top-30 deutlich.

Biathlon, Herren-Sprint: Johannes Thingnes Bö aus Norwegen bleibt im Biathlon-Weltcup auch zum Start der neuen Saison das Maß der Dinge. Der Überflieger des vergangenen Winters siegte im schwedischen Östersund im Sprint über 10 km vor seinem Bruder Tarje. Johannes Kühn (Reit im Winkl) belegte einen beachtlichen sechsten Platz. Ansonsten enttäuschten die Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) im ersten Einzelrennen.

Bö triumphierte nach einer Strafrunde in 24:18,3 Minuten 19 Sekunden vor seinem Bruder (1). Bereits in Ruhpolding im Januar hatten die Bös einen Doppelsieg gelandet. Matwei Jelissejew (0/19,9 Sekunden zurück) aus Russland wurde Dritter. Kühn präsentierte sich in der Loipe sehr stark und hatte nach zwei Strafrunden nur 28,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Johannes Thingnes Bö hatte im letzten Winter 16 Weltcups gewonnen und einen Rekord aufgestellt.

Benedikt Doll (Breitnau/1:28,7 Minuten) und Erik Lesser (Frankenhain/1:45,4) leisteten sich gleich vier Schießfehler und mussten sich mit den Rängen 24 und 33 begnügen. Simon Schempp (Uhingen/2/1:43,1) und Philipp Horn (Frankenhain/4/2:13,6) kamen auf die Plätze 32 und 57.

Skispringen, Ruka: Die deutschen Skispringer kommen weiter nicht in Schwung. Karl Geiger auf Rang sieben war bei einer insgesamt schwachen Teamleistung der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstag noch der beste Springer des Deutschen Skiverbands (DSV) im verschneiten Ruka. Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler qualifizierte sich beim zweiten Saisonsieg des Norwegers Daniel Andre Tande nur ganz knapp für den zweiten Durchgang und belegte am Ende eines von Disqualifikationen geprägten Wettkampfes den 23. Platz. Richard Freitag auf Rang 15, Pius Paschke als 20. und Constantin Schmid (25.) waren die weiteren DSV-Adler, die zweimal springen durften.

Ski alpin, Killington: Viktoria Rebensburg hat auch in ihrem zweiten Weltcup-Rennen dieser Saison die Podestplätze klar verpasst. Nach Rang 13 zum Start in Sölden vor einem Monat belegte Deutschlands beste Skirennfahrerin am Samstag beim Riesenslalom in Killington den siebten Platz. Auf Siegerin Marta Bassino fehlte ihr fast eine Sekunde. Die Italienerin gewann vor ihrer Landsfrau Federica Brignone (+0,26 Sekunden) und Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA. Marlene Schmotz verbesserte sich im zweiten Durchgang um vier Plätze und belegte einen guten 21. Rang. Lena Dürr hatte die Qualifikation für das Finale verpasst.

Handball-WM: Angeführt von der überragenden Torhüterin Dinah Eckerle haben Deutschlands Handballerinnen bei der Weltmeisterschaft in Japan den erhofften Auftaktsieg gelandet. Die DHB-Auswahl setzte sich am Samstag gegen Panamerika-Meister Brasilien mit 30:24 (14:11) durch und verschaffte sich damit eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Einzug in die Hauptrunde. Beste deutsche Werferin in Yamaga war Julia Behnke mit sechs Toren. Nächster Vorrundengegner des Teams von Bundestrainer Henk Groener ist Australien am Sonntag (10 Uhr).

Die deutsche Mannschaft erwischte einen guten Start in die Partie und lag nach zehn Minuten beim 7:4 erstmals mit drei Toren vorn. Vor allem in der Abwehr zeigte sich der EM-Zehnte deutlich verbessert gegenüber der 29:33-Niederlage gegen Montenegro bei der WM-Generalprobe in der Vorwoche. Torhüterin Eckerle, 24, vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim wehrte 17 Würfe ab, darunter drei Siebenmeter.

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