golf spielen:Forewort

Ist es nicht ein Anblick, der Golferherzen höher schlagen lässt, der Coverboy des neuen golf spielen? Die Haltung, das Finish, die Entschlossenheit im Blick - eine Schwung - studie vom Feinsten. Wir haben ihn aber nicht nur aus ästhetisch-stilistischen Gründen auf den Titel dieses Magazins der Süddeutschen Zeitung gehoben. Der Mann heißt Martin Kaymer. Ein Name, den Sie sich merken sollten. Er ist mehr als nur eine Hoffnung für den deutschen Golfsport. Kaymer hat, ohne ihn mit allzu hohen Erwartungen zu überfrachten, das Zeug dazu, dem bisher einzigartigen Bernhard Langer in der internationalen Szene nachzufolgen. Josef Kelnberger beschreibt seine junge Karriere auf Seite 18.

golf spielen: undefined

Der 22-Jährige kommt als sportliches Glanzlicht gerade recht zu den Feierlichkeiten rund um das Jubiläum des Deutschen Golf Verbandes. Wir vom golf spielen wollen dem DGV mit dem gebührenden Respekt an dieser Stelle zum 100. Geburtstag recht herzlich gratulieren und möchten ihm und uns wünschen, dass Kaymer zu jener Leitfigur wird, die Bernhard Langer über Jahrzehnte war und immer noch ist. Der Golfsport hierzulande hat einen neuen Helden, an dem sich eine breite Öffentlichkeit erfreuen kann, dringend nötig auf dem steinigen Weg zu einem "Sport für viele". Den Vorsatz, Golf popularisieren zu wollen, hat der DGV bei seiner 100-Jahr-Feier in Hamburg immer wieder bekräftigt. golf spielen wird ihn dabei, wie schon in den letzten sieben Jahren, nach Kräften unterstützen.

Wir haben uns mit der hohen Auflage des Magazins im Rücken stets bemüht, Golf als ganz normale Sportart darzustellen und Interessierten dabei zu helfen, den Einstieg zu finden. Die Tipps zum Erreichen der Platzreife von Thomas Gögele und Herbert Steffe sind unser aktueller Beitrag dazu (ab Seite 52).

Leicht macht es sich der DGV allerdings nicht, wenn er dem Vorschlag der European Golf Association folgt und das Competition Stableford Adjustment (CSA) einführt (siehe Seite 48). Ein Bewertungssystem für Turniere, das so kompliziert ist, dass nicht nur unser Kolumnist Ernst Fischer Bauchgrimmen damit hat. Dabei ist es doch sonnenklar: Je einfacher die Regeln, umso populärer die Sportart. Wenn der Ball im Netz zappelt, ist es ein Tor, basta! Aber so simpel wollen und können wir es im Golfsport wohl doch nicht haben. Und deshalb müssen wir den Spagat zwischen elitärem Denken und Spaß am Spiel weiter versuchen. Dass es Golf auch unter schwierigen äußeren Bedingungen schafft, sich durchzusetzen und sich einen Platz in der Gesellschaft zu erobern, beweist das Beispiel China (ab Seite 90).

Apropos Beispiel: Evelyn Roll findet mit Recht, dass Sergio Garcia ein abschreckendes gegeben hat mit einer Aktion, die Sie auf Seite 110 kommentiert. Pfui! Zu so etwas wird sich Martin Kaymer sicher niemals hinreißen lassen. Sein bisheriges Verhalten auf den Golfplätzen dieser Welt war stets vorbildlich. Jetzt muss er nur noch ganz wichtige Turniere gewinnen, dann können wir lustvoll durchstarten ins zweite Jahrhundert des deutschen Golfsports. Dazu hat er unter anderem Gelegenheit bei den anstehenden Großereignissen hierzulande, den BMW International Open und der Deutsche Bank Players Championship. Viel Freude am Zuschauen und noch mehr am selber Spielen. Und denken Sie immer daran: Der Ball muss so schnell wie möglich ins Loch. So einfach ist das, trotz CSA.

PS: Das nächste golf spielen erscheint am 22. August 2007

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: