Golf:USA holen sich den Ryder Cup zurück

43rd Ryder Cup - Singles Matches

Erlösender Jubel: Patrick Cantlay war auch eine der Stützen im US-Team und sicherte seiner Mannschaft am Sonntag einen Punkt im Einzel (gegen den Iren Shane Lowry).

(Foto: Mike Ehrmann/AFP)

Die Mannschaft von Kapitän Steve Stricker fertigt Europas Auswahl in Wisconsin regelrecht mit 19:9 ab - auch in den Einzeln am Sonntag erweisen sich die Amerikaner als eine Golf-Macht.

Rot ist für die USA eine gute Farbe. Rot ist ihre Farbe auf dem sogenannten Tableau, der Anzeigetafel mit dem Ergebnis darauf. Blau ist Europa, klar, wie die Flagge jenes Kontinents, der am Freitag als Außenseiter in dieses 43. Duell um den Ryder Cup gestartet war. Die Amerikaner, wann gab es einmal eine derartige Dominanz, haben aktuell acht Spieler in den Top Ten der Weltrangliste platziert. Und dieses Machtverhältnis spiegelte sich auf dem Whistling Straits Golf Course am Lake Michigan im US-Bundesstaat Wisconsin, deutlich wider. Europa wurde deklassiert.

Nach den ersten beiden Tagen am Freitag und Samstag war die USA mit einer komfortablen 11:5-Führung in die abschließenden zwölf Einzel-Duelle am Sonntag gegangen. Wenn die Gastgeber 14,5 Punkte erreichen sollten, hätten sie sich den Pokal zurückgeholt, den sie 2018 in Paris den Europäern überlassen mussten. Natürlich ließen sie sich diese Chance nicht entgehen. Einige der Europäer, die in den Formaten Vierer (jeder der beiden Teammitglieder schlägt abwechselnd den Ball) und Vierball (jedes der beiden Teammitglieder schlägt seinen eigenen Ball) noch so enttäuscht hatten, kämpften tapfer am Schlusstag.

Der Nordire Rory McIlroy, als erster auf die Runde geschickt von Team-Europe-Kapitän Padraig Harrington, holte gleich den ersten Punkt im Match gegen den Olympiasieger Xander Schauffele. Aber dann trudelte ein US-Einzelsieg nach dem anderen herein. Collin Morikawa war es schließlich, der den entscheidenden Putt setzte, um die Marke von 14,5 Punkten zu knacken; der zweimalige Major-Sieger spielte remis gegen den Norweger Viktor Hovland (ein Punkt), 14,5:6, dieser Gesamt-Zwischenstand bedeutete: Europa konnte die USA nicht mehr einholen. Letztlich siegte die USA mit 19:9, es war der höchste Triumph in der Geschichte des Ryder Cups.

Das Team des Iren Padraig Harrington baute vorab massiv auf die Geschlossenheit, was in diesem Wettbewerb auch heißen sollte: Viele seiner Profis können punkten. Aber es zeigte sich: Diesmal waren es bei den Europäern zu wenige, die sich den Amerikanern entgegenstemmen konnten. US-Kapitän Steve Stricker durfte sich somit feiern lassen. Der Ryder Cup war aufgrund der Pandemie um ein Jahr auf dieses Wochenende verschoben worden. Die nächste Ausgabe findet 2023 in Rom statt. Dann haben die zwölf auserwählten Spieler der Europäer wieder Heimrecht.

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