Achter wurde Thomas Bjørn letztes Jahr, 17 unter Par, ganz hervorragend - aber bedauerlicherweise waren das zwei Schläge mehr als die stärksten vier brauchten und deren Play-Off-Sieger, Fabrizio Zanotti aus Paraguay. Vor zwei Jahren trennte den Dänen Bjørn sogar nur ein Schlag vom Sieg, vor drei Jahren waren es drei. An Gelegenheiten hat es nicht gemangelt, die BMW International Open zum dritten Mal nach 2000 und 2002 zu gewinnen und sich ein Alleinstellungsmerkmal zu sichern; so aber teilt sich Bjørn weiterhin den Titel des Rekordsiegers bei dem Turnier der European Tour mit dem Amerikaner Paul Azinger. Und allein angesichts der lächerlichen Note, die dem Ausdruck "Rekordsieger" in Verbindung mit dem Merkmal "zwei Titel" anhaftet, wäre es für Bjørn wirklich mal an der Zeit, endlich Nummer drei zu holen.
Für das Turnier wird das erste Loch in Eichenried verändert
In diesem Jahr kehrt das Turnier dorthin zurück, wo Bjørn seine beiden Titel gewann: nach München. Seit 2012 findet das größte professionelle Golfturnier in Deutschland nur noch alle zwei Jahre im Golfclub Eichenried statt. Letztes Jahr wurde in Pulheim bei Köln gespielt. Jetzt ist wieder München dran; doch ist nicht ausgeschlossen, dass hier künftig noch seltener Sieger (zuletzt 2013: Ernie Els aus Südafrika) präsentiert werden - bei einer erfolgreichen deutschen Ryder Cup-Bewerbung soll auch der für das europäisch-amerikanische Duell vorgesehene Platz in Bad Saarow bei Berlin in die Rotation integriert werden.
"Wir sind sehr dankbar, Ausrichter dieses wunderbaren Turniers zu sein", sagte Korbinian Kofler, Geschäftsführer des Eichenrieder Klubs, bei der Auftaktpressekonferenz. Man sei bereits in den "eifrigsten Vorbereitungen" für die 27. Auflage (23. bis 28. Juni). Auch das Teilnehmerfeld nimmt schon konkrete Züge an: Turnierdirektor Marco Kaussler bestätigte unter anderem die Teilnahme von Martin Kaymer, Henrik Stenson (Schweden) - und Bjørn.
"Wir gehen davon aus, dass fast alle deutschen Spieler an den Start gehen", sagte Kaussler. Neben Kaymer, dem aktuell 16. der Weltrangliste, haben bereits Marcel Siem und Alex Cejka zugesagt. Zusätzlich werden zwei Wildcards an die beiden besten Amateure vergeben. Nur Bernhard Langer kommt definitiv nicht: Der 57-jährige spielt die US Senior Open. Der Schwede Stenson, Gewinner des Race to Dubai im Jahr 2013, ist der in der Weltrangliste am höchsten notierte Spieler (3.), der in München antreten wird. Victor Dubuisson (Frankreich) ist als 22. ebenfalls unter den zwei besten Dutzend Golfern der Welt gelistet. Als weiteren "heißen Kandidaten" nannte Kaussler den Engländer Paul Casey (36.): "Er hat in München immer ausgesprochen gut gespielt". Ebenfalls zugesagt haben Camilo Villegas (Kolumbien), Tommy Fleetwood (England), Retief Goosen (Südafrika) sowie Gonzalo Fernández-Castaño und José María Olazábal aus Spanien.
"Der Juni ist noch weit, wir sprechen noch mit ganz, ganz vielen Spielern", kündigte Kaussler an. Das Preisgeld liegt wie gewohnt bei zwei Millionen Euro; der Sieger erhält ein Sechstel davon. "Der Platz ist in einem guten Zustand", berichtete Korbinian Kofler. Eigens für das Turnier wird das erste Loch verändert; eine Hecke muss weichen, die Distanz wird um rund 30 Meter verlängert. "Das wird deutlich interessanter", verspricht Kofler. Ebenfalls erneuert werden Loch vier und acht. Der Eintritt ist bis einschließlich Freitag frei. Am Wochenende werden pro Tag 40 Euro fällig; die Dauerkarte kostet fünf Euro mehr.