Gladbach-Sieg gegen Paderborn:Mit Chancen auf den Herbsttitel

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Gehen als Tabellenerster oder - zweiter in die Winterpause: Gladbach nach dem Sieg gegen Paderborn. (Foto: AFP)
  • Das kleine Paderborn macht es auch Gladbach schwer, doch dann treffen Plea und Stindl.
  • Die Borussen können am Wochenende Herbstmeister werden.
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Von Ulrich Hartmann, Mönchengladbach

Mannschaften, die unbedingt ein Erfolgserlebnis benötigen, bekommen mit dem Tabellenletzten SC Paderborn keineswegs einen dankbaren Gegner. Das mussten in dieser Saison bereits Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund und Werder Bremen erkennen. Auch Borussia Mönchengladbach tat sich am Mittwochabend schwer - allerdings bloß eine torlose erste Hälfte lang. In der deutlich besseren zweiten machten die Gladbacher einen 2:0-Sieg perfekt und schlossen dadurch nach Punkten zum Tabellenführer RB Leipzig auf. Zwischen diesen beiden Teams wird am Samstag im Fernduell der sogenannte Herbstmeister ermittelt.

Nach zuvor zwei Niederlagen benötigten die Borussen gegen das Schlusslicht dringend einen Erfolg, weil eine Blamage gegen die Ostwestfalen von Skeptikern gewiss spöttisch zum Ausscheiden aus DFB-Pokal und Europa League addiert worden wäre. So richtig bewusst wurde diese Gefahr den Spielern aber offenbar erst in der zweiten Hälfte, in der sie die Aufgabe mit erkennbar größerer Hingabe angingen.

Gladbach tat sich in der ersten Halbzeit schwer

Gladbachfans mit straffem Zeitmanagement hätten die Spiele ihres Lieblingsklubs zuletzt problemlos erst zur Nachspielzeit besuchen können. Drei Mal in der Europa League und zuletzt in drei weiteren Pflichtspielen nacheinander war der entscheidende Treffer in jener Extrazeit gefallen. Doch wer diesmal gegen 22.15 Uhr erwartungsfroh in den Borussia-Park gekommen wäre, hätte alles verpasst. Wer gegen Paderborn zu lange zaudert, erhält wie kürzlich Bremen (0:1) im Zweifel die Quittung in der Schlussminute.

Fünf Punkte aus vier Spielen hatten die tapferen Paderborner zuletzt geholt. Es war also nicht verwunderlich, dass die Gladbacher sich in der ersten Halbzeit schwer taten mit den tadellos formierten Ostwestfalen, die sauber pressen und gerne umschalten. Allerdings wussten die Borussen um diese Vorliebe ihrer Gäste und waren nach Ballverlusten immer schnell wieder hinten. Derart hatten die Paderborner in Dortmund eine 3:0-Halbzeitführung (Endstand 3:3) erspielt, aber die Gladbacher Verteidiger waren auf Zack und ließen nichts anbrennen. Einzige Ausnahme: Linksverteidiger Oscar Wendt hatte Probleme mit dem Flügelflitzer Kai Pröger.

Den Gladbachern gelang offensiv zunächst rein gar nichts. Zwei Mal trafen sie in der ersten Halbzeit den Pfosten, doch beide Szenen wurden abgepfiffen wegen Abseits. Nach der Pause erwartete man sie folglich mit mehr Tempo, aber wer hätte erwarten können, dass es bloß zehn Sekunden dauern würde, ehe Alassane Pléa auf Vorlage von Lars Stindl das 1:0 erzielte?

Bemerkenswert war auch das 2:0, weil der hierzu von Stindl in der 67. Minute verwandelte Elfmeter erst spät nach Videostudium gegeben wurde, und weil im eigenen Strafraum die Hand von Sebastian Schonlau seltsam fahrlässig im Gesicht von Patrick Herrmann gelandet war.

Frei von Spannung plätscherte das letzte Heimspiel des Jahrzehnts im Borussia-Park schließlich dahin, aber das war den Fans recht, weil dies ja bedeutete, dass die Borussen höchst aussichtsreich in die Rückrunde starten dürfen. Zuvor müssen sie am Samstag noch bei Hertha BSC in Berlin antreten.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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