Hängende Spitze:Ohnmacht des Torjägers

Was soll ich denn noch tun? Robin Hack, rechts, mit Gladbachs Trainer Gerardo Seoane. (Foto: Wolfgang Frank/Eibner/Imago)

Vier Spiele, sieben eigene Tore - null Siege: Gladbachs Robin Hack verzweifelt nach dem 3:4 gegen Hoffenheim an seiner Rolle als tragischer Held.

Glosse von Ulrich Hartmann

Seit Generationen debattieren Philosophen und Soziologen über die Frage, was der kleine Einzelne eigentlich ausrichten kann auf diesem riesigen Planeten. Skeptiker befürchten: nichts. Optimisten predigen: alles. Der Fußballer Robin Hack hat, ohne sich explizit zu gesellschaftlichen oder gar planetarischen Angelegenheiten zu äußern, dieser Tage wenig Zuversichtliches zu berichten.

Er hat in den vergangenen sechs Wochen sieben Tore geschossen für seinen Verein Borussia Mönchengladbach: zweimal eines, ein Mal zwei und am Samstag beim Gastspiel in Hoffenheim sogar drei - aber keines dieser vier Spiele haben die Gladbacher gewonnen. Zweimal gab es nur ein Unentschieden, und im Pokal in Saarbrücken (1:2) sowie nun in Hoffenheim haben sie gar verloren (3:4). "Das tut unmenschlich weh", sagte Hack am Samstag in seiner Rolle als kleiner Einzelner über das ohnmächtige Gefühl, dreimal als Held im Zentrum des Jubels, aber am Ende trotzdem als Verlierer dazustehen.

Gut, dass Hack mit einer Expertin zusammenwohnt, nämlich einer Beeinflusserin. Influencer machen sich das Internet zunutze, um als kleine Einzelne viel auszurichten, und sei es auch nur, versteckt Werbung zu machen. Hacks Lebensgefährtin Melissa Deines (603 000 Follower auf Instagram) vermittelt stets einen positiven Blick aufs Leben.

Das müsste Hack eigentlich zugutekommen. Man muss allerdings kein Influencer sein, um dem Fußballer einen guten Rat geben zu können: Im nächsten Spiel am Sonntag gegen Union Berlin einfach mal vier Tore schießen! Irgendwann muss es doch zu einem Sieg reichen.

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