Giro d'Italia:Historischer Sieg für Eritreer Girmay

Erst hat Biniam Girmay beim 105. Giro d'Italia ein weiteres Stück Radsport-Geschichte geschrieben - dann musste er ins Krankenhaus. Der 22-Jährige hatte am Montag als erster Eritreer eine Etappe bei einer der drei großen Landesrundfahrten gewonnen, beim Öffnen der Champagnerflasche für die Siegerehrung traf ihn dann aber der Korken im Gesicht und verletzte sein linkes Auge. Nur wenige Wochen nach seinem Überraschungssieg beim belgischen Klassiker Gent-Wevelgem hatte sich Girmay zuvor nach 196 Kilometern von Pescara nach Jesi im Sprint gegen den niederländischen Auftaktsieger Mathieu van der Poel durchgesetzt. Dritter wurde der Italiener Vincenzo Albanese. "Es ist unglaublich. Das Team hat super gearbeitet. Den ganzen Tag hatten wir die Kontrolle", sagte Girmay nach der Ankunft: "Ich habe keine Worte dafür, was meine Teamkollegen geleistet haben." Bester Deutscher war Emanuel Buchmann. Der Ravensburger kam mit der Spitzengruppe auf Platz 16 ins Ziel. Im Gesamtklassement gab es kaum Veränderungen. Girmay hatte Ende März als erster Afrikaner das Klassikerrennen Gent-Wevelgem gewonnen und so auf das gewaltige Radsportpotenzial Afrikas aufmerksam gemacht - auch wenn erst acht Afrikaner unter rund 550 Profis in 18 World-Tour-Teams sind, vier davon Südafrikaner, drei Eritreer und ein Äthiopier.

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