Gewichtheben:Verwirrung über Ajans Status: Doch Gewichtheber-Präsident?

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Wurde vorläufig suspendiert: Gewichtheber-Präsident Tamas Ajan. Foto: Igor Kovalenko/epa/dpa (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa) - Die Erklärung des Gewichtheber-Weltverbandes zur Suspendierung von Präsident Tamas Ajan für 90 Tage hat Verwunderung ausgelöst.

Darin wird die Einsetzung der amerikanischen Verbandspräsidentin Ursula Papandrea als Interimschefin lediglich als Übertragung "einer Reihe von operativen Aufgaben" dargestellt. Papandrea werde "vorübergehend neben Ajan als amtierende Präsidentin fungieren", heißt es in der IWF-Mitteilung.

Die Erklärung wurde mit großer Wahrscheinlichkeit in der Budapester IWF-Geschäftsstelle von Ajan verfasst, wo auch sonst sämtliche Öffentlichkeitsarbeit erledigt wird. Aus Kreisen des IWF-Exekutivkomitees wurde bestätigt, dass der 81 Jahre alte Ungar für 90 Tage kein Präsident ist und keine Verbandsaufgaben erledigen darf. In dieser Zeit soll eine externe Kommission die Vorwürfe zu Korruption, schwarzen Kassen, Dopingverstößen und Manipulationen prüfen, die in der ARD-Dokumentation "Gehemimsache Doping - der Herr der Ringe" anhand von Fakten und Aussagen Beteiligter erhoben wurden. Ajan bestreitet die Vorwürfe.

"Es muss auch in der Außendarstellung Klarheit geschaffen werden im Interesse des Verbandes", sagte Christian Baumgartner, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG). Zur bevorstehenden Untersuchung der Vorwürfe durch eine unabhängige Kommission sagte Papandrea: "Wir müssen ermitteln, was wahr ist und was nicht und dann unsere Entscheidungen treffen." Bei den IWF-Wahlen im nächsten Jahr werde sie für jenes Amt kandidieren, "das in den Augen meiner Kollegen am hilfreichsten ist", teilte die 50 Jahre alte Trainerin und Politikwissenschaftlerin mit.

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