Getöteter Linienrichter:Niederländische Polizei verhaftet weitere Verdächtige

Dutch linesman Richard Nieuwenhuizen remembrance

Blumen auf dem Platz: ein Gedenken an den getöteten Linienrichter am Klubhaus des SC Buitenboys in Almere

(Foto: dpa)

Drei weitere Jugendliche und ein Erwachsener stehen im Verdacht, an der tödlichen Prügelei im niederländischen Fußball beteiligt gewesen zu sein. Javi Martínez sorgt für einen Schrecken beim FC Bayern, Novak Djokovic und Serena Williams sind die Tennisprofis des Jahres, Rafael Nadal kündigt Comeback an, Inter Mailand soll an Robert Lewandowski interessiert sein.

in Kürze

Niederlande, Gewalt im Amateurfußball: Im Fall des gewaltsamen Todes des Linienrichters Richard Nieuwenhuizen nach einem Jugend-Fußballspiel hat die niederländische Polizei am Dienstagmorgen drei weitere Teenager und einen Erwachsenen verhaftet. Zwei 16-Jährige, ein 17-Jähriger und ein 50 Jahre alter Mann kamen wie bereits zuvor vier Personen in Untersuchungshaft. 20 Ermittler sind mit dem Fall beschäftigt, weitere Verhaftungen laut Polizei nicht auszuschließen. Am 2. Dezember war der 41-Jährige Amateur-Linienrichter in Almere zu Tode geprügelt worden. Am Sonntag hatten 12.000 Niederländer des Familienvaters bei einem Schweigemarsch gedacht.

FC Bayern, Javi Martínez: Es sah im ersten Moment schlimm aus, kurze Zeit später konnte der FC Bayern München aber Entwarnung geben: Javi Martínez von Bayern München hat sich bei einem Trainingsunfall am Dienstag nur eine Kapselzerrung im linken Sprunggelenk zugezogen. Bereits am Donnerstag soll der 40 Millionen Euro teure Mittelfeldspieler wieder mit der Mannschaft trainieren. Martínez steht Trainer Jupp Heynckes somit auch am Freitag (20.30 Uhr) in der Liga gegen Borussia Mönchengladbach sowie am kommenden Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC Augsburg zur Verfügung. Martínez war nach einem unglücklichen Zweikampf mit Jérôme Boateng mit schmerzverzerrtem Gesicht und gestützt auf zwei Helfer in die Kabine gebracht worden. Boateng hatte auf dem glitschigen Trainingsplatz bei dichtem Schneetreiben den Stand verloren und war in Martínez hineingerutscht. Nach einer Untersuchung bei Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt konnten die Bayern aber aufatmen. "Ich bin da zu spät gekommen und treffe ihn ein bisschen am Knöchel. Das ist bei den kalten Temperaturen sicher schmerzvoll. Aber so was kommt im Training halt mal vor", sagte Boateng kurz nach dem Vorfall der Münchner Abendzeitung.

Tennis, Auszeichnung: Novak Djokovic und Serena Williams sind vom Tennis-Weltverband ITF zu den Profis des Jahres 2012 gekürt worden. Der serbische Australian-Open-Sieger Djokovic (25) gewann den Titel damit zum zweiten Mal in Folge. Die amerikanische Olympiasiegerin Serena Williams (31), die in diesem Jahr unter anderem Wimbledon und die US Open gewonnen hat, bekommt die Auszeichnung zum insgesamt dritten Mal. Die Trophäen werden am Rande der French Open in Paris im Juni 2013 verliehen.

Tennis, Comeback: Der spanische Tennis-Star Rafael Nadal wird Ende des Jahres bei einem Show-Turnier in Abu Dhabi (ab 27. Dezember) sein Comeback nach einem halben Jahr geben. Das verkündete der French-Open-Sieger über die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter. "Ich kann es kaum noch erwarten, Ende des Monats in Abu Dhabi endlich wieder auf den Court zurückzukehren", schrieb der 26-Jährige. Der elfmalige Grand-Slam-Sieger befindet sich nach seiner hartnäckigen Knieverletzung seit Ende November wieder im Training. Sein letztes Spiel hatte er am 28. Juni beim überraschenden Zweitrundenaus in Wimbledon gegen den Tschechen Lukas Rosol bestritten und danach die Olympischen Spielen, die US Open, das ATP-Finalturnier und das Davis-Cup-Endspiel verpasst.

Robert Lewandowski, Transfer: In die Liste der angeblichen Interessenten an Torjäger Robert Lewandowski vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund reiht sich nun auch Inter Mailand ein. Der Tabellenzweite der italienischen Serie A sei der Sportzeitung Corriere dello Sport zufolge bereit, zwischen 25 und 30 Millionen Euro zu zahlen, um sich die Dienste eines Stürmers zu sichern. Lewandowski sei die erste Wahl der Mailänder. In Italien steht Inter in Konkurrenz mit Rekordmeister Juventus Turin, der nach Informationen von Corriere dello Sport bereits Kontakt mit dem 24 Jahre alten polnischen Nationalspieler aufgenommen haben soll. Lewandowski erzielte in den bisherigen 16 Ligaspielen der Saison neun Tore und war in der letzten Spielzeit mit 22 Treffern wesentlich an der erfolgreichen Titelverteidigung der Borussen beteiligt. Sein Vertrag in Dortmund läuft bis 2014, ein Angebot des BVB für eine Verlängerung liegt Lewandowski vor. Zudem hatte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke zuletzt mehrfach erklärt, dass der Klub den Spieler aus wirtschaftlichen Gründen nicht verkaufen müsse.

Eishockey, DEL: NHL-Profi Jochen Hecht hat am Dienstag bei den Adlern Mannheim einen Vertrag bis 2014 unterschrieben. Wie der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mitteilte, hat er aber eine Ausstiegsklausel, sollte ein Angebot aus der nordamerikanischen Profiliga NHL kommen. Hecht reiste den Angaben zufolge nach seiner Ankunft am Flughafen Frankfurt gleich nach Mannheim weiter. Der 35-Jährige soll noch an diesem Mittwoch mit der Mannschaft trainieren. Der gebürtige Mannheimer soll am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den ERC Ingolstadt sein Debüt für den DEL-Zweiten geben. Er bekommt das Trikot mit der Nummer 55. In der NHL wurden wegen eines Streits um die Verteilung der Einnahmen alle Spiele bis Silvester abgesagt. Eine Reihe von Stars hält sich deshalb in anderen Ligen fit. In Mannheim spielen bereits Marcel Goc, Dennis Seidenberg und Jason Pominville. Hecht hatte schon von 1994 bis 1998 für die Adler gespielt und in dieser Zeit zwei Meisterschaften gewonnen. Beim letzten NHL-Lockout 2004/2005 trug er ebenfalls das Mannheimer Trikot. Hecht hat nach einer Gehirnerschütterung seit Januar kein Pflichtspiel mehr bestritten. Zuletzt stand er in Buffalo unter Vertrag.

Fußball, Hillsborough-Katastrophe: Die Hillsborough-Katastrophe und der Tod von 96 britischen Fußball-Fans im Jahr 1989 sollen erneut vor Gericht untersucht werden. Generalstaatsanwalt Dominic Grieve reichte beim Obersten Zivilgericht Großbritanniens am Montag einen Antrag ein, das Urteil von damals zu revidieren. Darin war die Katastrophe hauptsächlich als Unfall dargestellt worden. Im September war ein unabhängiges Gremium mehr als 20 Jahre nach der Katastrophe zu dem Ergebnis gekommen, dass mindestens 41 der 96 Opfer hätten gerettet werden können. Polizei- und Rettungskräften seien schwere Fehler unterlaufen, zudem habe die Polizei später für sie negative Passagen aus Berichten entfernt. "Diese neuen Beweise sind der Grund für meinen Antrag, die neuen Informationen sind ein wichtiger Faktor, um tatsächlich zu beurteilen, wie es damals um die Sicherheit im Stadion stand", ließ Grieve über sein Büro mitteilen. Das Gericht werde nun einen ersten Termin zur Anhörung festsetzen. 1989 waren beim Halbfinalspiel des FA Cups zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forrest 96 Menschen in einem überfüllten Liverpool-Block in Sheffield erdrückt worden. Ein offizieller Untersuchungsbericht war 1990 zu dem Ergebnis gekommen, dass die Hauptursache für die Tragödie ein Versagen der Sicherheitskräfte gewesen sei.

Serie A, Miroslav Klose: Mit Kurzarbeiter Miroslav Klose ist mit Lazio Rom in der italienischen Fußball-Meisterschaft nicht über ein 0:0 beim Abstiegskandidaten FC Bologna hinausgekommen. Der deutsche Nationalstürmer kam nach seiner Oberschenkelverletzung nur für die Schlussviertelstunde zum Einsatz, konnte aber an der Torflaute nichts mehr ändern. Lazio ist nun seit fünf Liga-Spielen ungeschlagen. Der Rückstand des Tabellenvierten auf Spitzenreiter Juventus Turin beträgt allerdings schon acht Punkte. Bei den Römern sah Libor Kozak in der 86. Minute Gelb-Rot.

Klose hatte sich überraschend früh wieder fit gemeldet. Trainer Vladimir Petkovic machte sich jedoch Sorgen wegen Kloses Trainingsrückstands und schonte den 34-Jährigen daher zunächst. Der Torjäger war vor einer Woche bei Lazios 2:1-Sieg gegen den AC Parma nach seinem Tor zum 2:0 kurz vor der Pause vom Platz gegangen. Zunächst hatten die Ärzte eine Oberschenkelzerrung befürchtet. In der Torjägerliste der Serie A rangiert der frühere Stürmer des FC Bayern München mit neun Treffern auf Platz drei. Es führt AC Mailands junger Stürmerstar Stephan El Shaarawy (13) vor Edinson Cavani vom SSC Neapel (11).

American Football, Sebastian Vollmer: Die New England Patriots mit dem deutschen Football-Legionär Sebastian Vollmer haben in der US-amerikanischen Profiliga NFL ihre Titelambitionen eindrucksvoll unterstrichen. Im "Monday Night Game" setzten sich die bereits für die Play-offs qualifizierten Patriots gegen die Houston Texans mit 42:14 durch und verkürzten drei Spieltage vor Ende der regulären Saison mit der Bilanz von 10:3 Siegen den Rückstand auf die führenden Texaner (11:2 Siege) in der American Football Conference. Dem überragenden Star-Quarterback Tom Brady gelangen fünf Tage nach der Geburt seines dritten Sohnes beim siebten Patriots-Sieg in Serie vier Touchdown-Pässe, insgesamt erzielte er mit seinen Pässen 296 Yards Raumgewinn. "Es war ein gutes Spiel, wir haben alles gegeben. Wir haben die Ballverluste des Gegners fast immer gut ausgenutzt. Darauf lässt sich aufbauen", sagte Brady nach dem Spiel.

Curling, EM: Die deutschen Männer haben bei den Curling-Europameisterschaften im schwedischen Karlstad im sechsten Spiel den ersten Sieg verbucht. Das Team um Skip Andreas Lang (Füssen) mühte sich gegen Ungarn zu einem 6:5 und schöpfte vor dem zweiten Spiel des Tages gegen Norwegen (16.00 Uhr) neue Hoffnung im Kampf um das Weiterkommen sowie die WM-Qualifikation. Sowohl in der Männer- als in der Frauen-Konkurrenz sichern sich die sieben besten EM-Teams ein Ticket für die WM 2013 in Victoria/Kanada. Dort werden weitere Punkte für die Olympia-Qualifikation vergeben.

Basketball, Brose Baskets: Der deutsche Basketball-Meister aus Bamberg hat seine Tabellenführung in der Bundesliga gefestigt. Die Franken gewannen zum Abschluss des zwölften Spieltags zuhause problemlos mit 107:80 (56:42) gegen Phoenix Hagen und liegen nach dem achten Sieg in Serie mit nun 20:2 Punkten deutlich vor Verfolger ratiopharm Ulm (18:8). Hagen rutscht mit 10:14 Punkten auf Platz 15 ab. Vor 6800 Zuschauern in der ausverkauften Stechert-Arena hatten die Bamberger im früheren NBA-Profi Bostjan Nachbar (19 Punkte) ihren besten Werfer. Insgesamt punkteten sieben Spieler des Meister zweistellig. Bei Hagen kam David Bell auf 18 Zähler.

Basketball, NBA: Auszeichnung für Dirk Nowitzki, dritter Sieg in Serie für die Dallas Mavericks: In der Halbzeitpause des 119:96-Erfolgs gegen die Sacramento Kings ist der weiterhin verletzte deutsche Basketball-Superstar in der Profiliga NBA mit dem "Naismith Legacy Award" geehrt worden. Die Auszeichnung erhielt der Würzburger als erster Nicht-Amerikaner für seinen Beitrag für den Basketball-Sport weltweit. Mit der erstmals seit dem 21. November wieder positiven Bilanz von 11:10 Siegen liegen die Mavs als Siebter im Westen auf Play-off-Kurs. Als Zuschauer beim klaren Erfolg seiner Team-Kollegen sah Nowitzki eine hervorragende Mannschaftsleistung, in der O.J. Mayo (19 Punkte) und der deutsche Nationalcenter Chris Kaman (18) die erfolgreichsten Punktesammler waren.

LA Lakers enttäuschen weiter

Bundesliga, Debatte um Gewalt: Der Innenminister persönlich greift die Vereine an, die Verbände zittern der richtungweisenden Entscheidung entgegen: 48 Stunden vor der brisanten Abstimmung über das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich den Druck nochmals deutlich erhöht und einigen Klubs sogar Gleichgültigkeit gegenüber Gewalt in den Stadien vorgeworfen. "Das Problem ist, dass einige Vereine das Thema nicht ernst nehmen. Sie haben eine Verantwortung, für die Sicherheit der Zuschauer im Stadion zu sorgen. Es kann nicht sein, dass einige Vereine sagen: Gewalt im Fußball? Nie gehört!", sagte Friedrich Sport Bild Plus.

Im SID-Interview erläuterte der CSU-Politiker, mit der Verabschiedung des Sicherheitskonzeptes am Mittwoch bei der DFL-Vollversammlung in Frankfurt am Main könnten die Klubs "zeigen, dass sie das Heft des Handelns in ihren Händen behalten" wollen. "Ich erwarte, dass die Vereine und Verbände nach der kontrovers geführten Diskussion ihre Geschlossenheit demonstrieren", sagte der 55-Jährige. Zuvor hatten seine Länderkollegen mit weitreichenden Konsequenzen gedroht, falls die Liga nicht zu einem Konsens komme. Liga-Chef Reinhard Rauball hatte zuletzt sogar die Autonomie des Fußballs bedroht gesehen. Am Mittwoch steht bei der DFL-Mitgliederversammlung der 36 Profivereine der 1. und 2. Liga in Frankfurt/Main das Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" zur Abstimmung.

Marcel Schmelzer, Rote Karte: Dortmunds Profi Marcel Schmelzer wird trotz seiner Roten Karte im Spiel gegen den VfL Wolfsburg nicht gesperrt. Wie erwartet, beantragte der Kontrollausschuss des DFB am Montag die Einstellung des Verfahrens gegen den Nationalspieler. Schmelzer ist deshalb bereits im kommenden Bundesligaspiel am Sonntag bei 1899 Hoffenheim spielberechtigt. "Im Normalfall zieht ein Feldverweis eines Spielers generell eine automatische Sperre von mindestens einem Spiel nach sich. Einzige Ausnahme: wenn der Feldverweis eindeutig und zweifelsfrei auf einem offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters beruht", hieß es in einer DFB-Mitteilung am Montag. Damit reagierte der Verband auf eine Fehlentscheidung von Wolfgang Stark in der 35. Minute der Partie. Der Schiedsrichter hatte eine Rettungsaktion von Schmelzer auf der Torlinie irrtümlicherweise als Handspiel gewertet und mit einem Elfmeter für Wolfsburg sowie einem Platzverweis für den Außenverteidiger geahndet.

Basketball, NBA: Die Los Angeles Lakers enttäuschen weiter in der besten Basketballliga der Welt. Der 16-malige Meister musste mit der 110:117-Heimniederlage gegen die Utah Jazz die zweite Pleite in Serie hinnehmen und bleibt mit der negativen Bilanz von 9:12 Siegen als Nummer elf im Westen unterhalb der Play-off-Plätze. Utah (12:10) dagegen verbuchte den dritten Erfolg nacheinander und bleibt Sechster der Western Conference. 34 Punkte von Kobe Bryant konnten den erneuten Rückschlag der Lakers, die weiterhin auf den verletzten Routinier Steve Nash als Point Guard verzichten müssen, nicht verhindern. Headcoach Mike D'Antoni war von seinen Spielern enttäuscht: "Wir haben zu viele Jungs, die sich mal bei Ballbesitz ausruhen." Bei den Jazz waren Paul Millsap (24 Punkte) und Mo Williams (22) die herausragenden Leistungsträger. Im Osten hat Spitzenreiter New York Knicks (15:5) derweil seine perfekte Heimbilanz ausgebaut. Mit dem 112:106 gegen die Denver Nuggets feierten die Knicks den achten Sieg im achten Spiel im heimischen Madison Square Garden. Flügelspieler Carmelo Anthony gab dabei nach einer Fingerverletzung mit 34 Punkten ein eindrucksvolles Comeback.

Schwimmen, Bundestrainer: Der Deutsche Schwimm-Verband ist bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer fündig geworden. Nach dpa-Informationen soll der Essener Henning Lambertz das Amt übernehmen. Offiziell bestätigen wollen das weder der Stützpunktrainer noch der DSV, der auf eine Pressekonferenz am Freitag während der Kurzbahn-WM in Istanbul verwies. "Wir haben jemanden ausgewählt, das Präsidium hat zugestimmt", sagte DSV-Präsidentin Christa Thiel der dpa, ohne weitere Details zu nennen. Auch Lambertz wollte sich nicht näher äußern: "Ich würde mich sehr drüber freuen, wenn ich es würde." Vor einem Jahr hatten sich der DSV und Dirk Lange getrennt.

Handball, Bundesliga: Der THW Kiel muss nach 585 Tagen feststellen, dass er doch nicht unbesiegbar ist. Der deutsche Meister und Seriensieger unterlag am Sonntag überraschend der MT Melsungen mit 25:29 (16:14) und kassierte damit erstmals seit dem 4. Mai 2011 und dem 24:30 beim SC Magdeburg wieder eine Niederlage in der Liga. In der gesamten Saison 2011/12 hatte der THW keinen einzigen Punkt abgegeben. Die letzte Pleite in der heimischen Sparkassen-Arena hatten die Kieler am 6. April vergangenen Jahres beim 31:33 gegen die Rhein Neckar Löwen hinnehmen müssen. Durch die Pleite bleiben die Löwen, die bereits am Freitag bei Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Tusem Essen mit 30:20 gewonnen hatten, mit 28:2 Punkten Tabellenführer.

Kiel hat 29:3 Zähler auf dem Konto. 10.285 Zuschauer in der ausverkauften Halle trauten ihren Augen kaum. Schon in der ersten Halbzeit tat sich der Champions-League-Sieger schwer, doch erst nach der Pause nahm die Niederlage Formen an. Zwischen der 35. und der 44. Minute warfen die Gäste aus Hessen fünf Tore in Folge und gingen mit 21:18 in Führung. Mit vereinten Kräften brachte das Team von Trainer Michael Roth den Vorsprung erstaunlich souverän über die Zeit. Beste Werfer der Melsunger waren Michael Allendorf (7) und Felix Danner (6). Für die Kieler reichten diesmal sechs Treffer von Filip Jicha nicht aus.

Handball-EM, Frauen: Die deutschen Handballerinnen haben zum Hauptrunden-Auftakt der Europameisterschaft in Serbien einen Sieg gegen Rekord-Weltmeister Russland verschenkt. Die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen führte am Sonntagabend in Novi Sad lange Zeit gegen den Favoriten, musste sich dann aber mit einem 26:26 (16:13) zufriedengeben. Beste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes war Laura Steinbach (Bayer Leverkusen) mit neun Toren. Daneben überzeugte erneut Torfrau Katja Schülke vom HC Leipzig. Gegen die Russinnen zeigte die DHB-Auswahl, die zuvor nur knapp das dritte Vorrunden-Aus bei einem Großereignis in Serie verhindert hatte, zunächst eine konzentrierte Leistung. Zwischenzeitlich führte das Jensen-Team sogar mit sechs Toren, konnte den Vorsprung aber nicht ins Ziel retten. Weil gut neun Minuten kein Tor gelang, glich Russland in der 57. Minute beim 25:25 aus. Damit bleibt Deutschland in der Tabelle Letzter. Am Dienstag (18.15 Uhr/Sport 1) folgt das Duell gegen den Olympia-Zweiten Montenegro, zum Abschluss geht es am Donnerstag (18.15 Uhr) gegen Rumänien. Die beiden Gruppen-Ersten ziehen ins Halbfinale ein. Der Gruppen-Dritte spielt um Platz fünf.

NFL, Unfall: Nach dem Unfalltod von Football-Profi Jerry Brown Jr. von den Dallas Cowboys ist sein Teamkollege Josh Brent wegen Totschlags angeklagt worden. Brent soll betrunken am Steuer des Wagens gesessen haben, in dem Brown am Samstagmorgen ums Leben gekommen war. Nur eine Woche nach dem Suizid des für die Kansas City Chiefs spielenden Jovan Belcher muss die National Football League (NFL) damit eine weitere Tragödie verkraften. Brent hatte offenbar bei überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Das Auto rammte einen Bordstein und überschlug sich. Brent versuchte noch, seinen Teamgefährten aus dem brennenden Wagen zu ziehen. Doch Browns Leben konnte nicht mehr gerettet werden. Der 25-Jährige gehörte zum Trainingskader der Dallas Cowboys. Er hatte zuvor ein NFL-Spiel für die Indianapolis Colts bestritten, ehe er in dieser Saison zu den Cowboys gewechselt war. Zum Einsatz war er für Dallas nicht gekommen. Brent erlitt bei dem Unfall nur leichte Schürfwunden. Er musste bis zur Festsetzung einer Kaution im Gefängnis bleiben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.

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