Ohne Uli Hoeneß nahetreten zu wollen, aber den besten Vertrag in der Geschichte des FC Bayern hat ein anderer ausgehandelt. Gerd Müller bekam zu Beginn seiner Zeit ein sattes Monatsgehalt von 160 Mark - so wenig Geld, dass er sich als Möbelpacker noch etwas dazuverdienen musste. Im Grunde ist das die größte Frechheit der Bundesligageschichte, denn die Verantwortlichen des Klubs hatten damals zumindest eine Ahnung, was dieser Müller zu leisten im Stande war: Für seinen kleinen Heimatverein, den TSV 1861 Nördlingen, hatte er in einer Saison 197 Tore (in Worten: einhundertsiebenundneunzig) geschossen. Den wollten sie haben, beim FC Bayern - und sie bekamen ihn.
Und sie behielten ihn: 15 Jahre stürmte Müller für den FC Bayern und war damit maßgeblich am Aufstieg des Klubs beteiligt. Müller wurde sieben Mal Torschützenkönig, schoss 365 Tore, 40 davon allein in der Saison 1971/72, dazu 78 Tore im DFB-Pokal, 68 in der Nationalmannschaft. Erst 2014 überholte ihn Miroslav Klose in der DFB-Rangliste, brauchte dafür aber mehr als doppelt so viele Spiele.
Er setzte damit über Jahre Superlative. "Ohne ihn wäre der Verein nicht das, was er heute ist", ließ Franz Beckenbauer anlässlich Müllers 65. Geburtstags verbreiten. Paul Breitner sagte dazu ein wenig schnoddriger: "Seien wir doch mal ehrlich: Das damals, das war alles der Gerd!"