Süddeutsche Zeitung

Spieler beim FC Bayern:Fußballer Gerd Müller ist tot

Der Welt- und Europameister stirbt nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Viele seiner Rekorde als Torjäger für den FC Bayern sind bis heute unerreicht.

Gerd Müller ist tot. Dies bestätigte der FC Bayern München am Sonntag.

Der aus Nördlingen im schwäbischen Bayern stammende Müller gilt als einer der besten Torjäger aller Zeiten. Er schoss Deutschland bei der Weltmeisterschaft 1974 mit seinem Finaltor gegen die Niederlande zum Titel. Zwei Jahre zuvor hatte er bereits entscheidenden Anteil am deutschen Sieg bei der Europameisterschaft, als er zwei Treffer im Finale gegen die Sowjetunion erzielte. In seinen 62 Länderspielen schoss Müller 68 Tore.

Er gewann mit dem FC Bayern München vier deutsche Meisterschaften und wurde viermal DFB-Pokalsieger. International gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister, einmal den Europapokal der Pokalsieger und einmal den Weltpokal.

"Heute ist ein trauriger, schwarzer Tag für den FC Bayern und all seine Fans", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer in einer Stellungnahme: "Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat - und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs. Wir sind in tiefer Trauer vereint mit seiner Frau Uschi sowie seiner Familie. Der FC Bayern wäre ohne Gerd Müller heute nicht der Klub, wie wir ihn alle lieben. Sein Name und die Erinnerung an ihn wird auf ewig weiterleben." Oliver Kahn würdigte ihn als "eine der größten Legenden in der Geschichte des FC Bayern."

Müller hält auch Jahrzehnte nach seinem Karriereende den Torrekord in der Fußball-Bundesliga. In seinen 427 Spielen in der höchsten deutschen Klasse erzielte er 365 Treffer. Mit deutlichem Abstand folgen Robert Lewandowski (277) und Klaus Fischer (268). Lange hielt Müller auch die Bestmarke von 40 Toren in einer Bundesligasaison, bis Lewandowski ihn in der abgelaufenen Saison mit 41 Treffern überflügelte.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Müller mit einer Demenz-Erkrankung in einem Pflegeheim südlich von München. Seine Ehefrau Uschi sagte der Bild-Zeitung anlässlich seines 75. Geburtstags im November: "Der Gerd schläft seinem Ende entgegen." Sie hoffe, dass er "nicht nachdenken kann über sein Schicksal, über eine Krankheit, die dem Menschen die letzte Würde raubt".

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