Galopp:Alles Skalleti

Für den Gruppe-1-Renntag in Riem hat sich ein kleines, feines Starterfeld zusammengefunden. Erstmals seit der Pandemie sind wieder Zuschauer zugelassen.

Von Andreas Liebmann

Selbstverständlich ließe sich jammern, sehr gut sogar. Aber Sascha Multerer ist nicht danach. "Wir sind sehr froh", versichert der Generalsekretär des Münchener Rennvereins. Froh, dass der Renntag um den Großen Dallmayr-Preis an diesem Sonntag (Beginn 11.20 Uhr) stattfinden kann, und froh, dass wieder Publikum aufs Gelände der Galopprennbahn in Riem darf, 1000 Zuschauer nämlich. "Das hatten wir schon anders in den letzten 16 Monaten", sagt Multerer lachend.

Natürlich sind da noch die frischen Eindrücke von Zigtausenden in den EM-Fußballstadien, ohne Abstände und Masken, und auch die Erinnerung an vergangene Dallmayr-Renntage, die durchaus mal 15000 Besucher anzogen. Aber im Vergleich zu null sind tausend eben doch eine erfreuliche Entwicklung, auch wenn man damit "noch weit weg von Normalität" sei, was auch am Hygienekonzept zu erkennen sein wird, sowie am Fehlen früher gängiger Aktionen rund um den Sponsor. Auch das Preisgeld ist niedriger, anstelle der üblichen 155 000 Euro werden im Hauptrennen 100 000 Euro ausgeschüttet, 60 000 für den Sieger.

Das ist durchaus ein Grund dafür, dass das erlesene Starterfeld mit sechs Pferden klein blieb. Ein weiterer sind schwierige Reisebedingungen. So hätten geplante Starter aus England und Irland wieder abgesagt. Ein weiterer Gast aus England, Star Safari, sei zurückgezogen worden, als für einen anderen aus Frankreich die Zusage stand - aber damit kann Multerer prima leben. Denn nun kann er schwärmen: "Wir haben Europas bestes 2000-Meter-Pferd in München!" Skalleti, einen von Jérôme Reynier trainierten sechsjährigen Wallach, zuletzt siegreich in Longchamp. "Er ist unser Superstar." Skalleti wird es auch mit starken deutschen Pferden wie Lord Charming oder Grocer Jack zu tun bekommen. Jene 1000 Interessierte, die Karten für das exklusive Vergnügen nur online und nicht an der Tageskasse erwerben können, werden sich freuen, noch wichtiger ist die Klasse des Feldes aber für den Standort München, weil es auch darum geht, den Status des Hauptrennens zu behalten: Gruppe 1, europäische Topkategorie. Multerer ist also guter Dinge - und hofft auf eine "weitere Besserung im Herbst". Da findet das zweite Gruppe-1-Rennen in Riem statt.

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