Fußballfan in England:An den Torpfosten gekettet

Ungewöhnliche Protestaktion in der Premier League: Weil ein Mann gegen die Entlassung seiner Tochter bei einer Fluggesellschaft protestieren will, kettet er sich während der Partie des FC Everton gegen Manchester City mit Handschellen an den Torpfosten. Am Ende hilft nur ein Bolzenschneider.

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Manchester City's Lescott clears the ball off the goal line from Everton's Stracqualursi header during their English Premier League soccer match in Liverpool

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Ungewöhnliche Protestaktion in der Premier League: Weil ein Mann gegen die Entlassung seiner Tochter bei einer Fluggesellschaft protestieren will, kettet er sich während der Partie des FC Everton gegen Manchester City mit Handschellen an den Torpfosten. Am Ende hilft nur ein Bolzenschneider.

Es sollte ein normaler Fußball-Abend werden im Liverpooler Stadtteil Everton. Am Dienstagabend reiste der Tabellenführer Manchester City (rote Trikots) zum Auswärtsspiel, unter der Woche, beste englische Fußballzeit. Dann geschah jedoch etwas, was diesen Abend außergewöhnlich werden ließ.

Everton FC vs. Manchester City FC

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Kurz vor der Pause, es stand noch 0:0, kletterte ein Fan über die Absperrung, rannte zum ersten Pfosten des City-Tores - und kettete sich mit Handschellen an die Stange. John Foley, wie der Mann nach britischen Medienberichten heißt, hatte ein Anliegen: Er wollte gegen die angebliche Entlassung seiner Tochter bei einer irischen Fluggesellschaft protestieren. Auf seinem Shirt stand deutlich zu lesen: "Ryanair." Und: "Stop."

A man handcuffs himself to the goal post during the English Premier League soccer match between Everton and Manchester City in Liverpool

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Dort stand Foley nun - und wartete auf die herbeieilenden Helfer. Die waren erstmal ratlos. Was tun? Die Fans reagierten eher belustigt: In britischen Stadien hatten sie schon vieles gesehen, aber nicht eine solche Aktion.

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Im Zwiegespräch mit dem Polizisten erläuterte Foley womöglich auch seine Beweggründe: Laut Medienberichten hatte er bereits im Februar 2010 eine ähnliche Aktion auf dem "Crown Plaza Hotel" in der Nähe des Liverpooler John-Lennon-Flughafens durchgeführt. Damals gab er sogar ein Interview, in dem er sich über die Einstellungspolitik der Fluggesellschaft echauffierte. Auf seinem T-Shirt stand am Dienstagabend: "Ryanair - Europe's Greatest Training Robbers."

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Immer mehr Polizisten eilten herbei, sogar die Spieler des FC Everton beteiligten sich an der Lösungsfindung. Dann die Idee: Ein Bolzenschneider sollte her - und Foleys Aktion rabiat beenden.

Everton FC vs. Manchester City FC

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Der Bolzenschneider befreite Foley schließlich - an beiden Händen wurde der 46-Jährige abgeführt. Als Wiederholungstäter droht ihm zumindest eine empfindliche Geldstrafe.

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Während Foley vom Platz geführt wurde, machten sich die Spieler bereit, die Partie fortzusetzen. Trotz aller Aufregung hatte die Unterbrechung nur vier Minuten gedauert - die Zeit wurde regelgemäß nachgespielt.

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Das Tor des Abends schoss schließlich Darron Gibson (im Bild mit der Nummer vier), Everton bezwang den Favoriten Manchester City 1:0. Die Show des Abends hatte jedoch ein anderer geliefert.

© Süddeutsche.de/dpa/ebc/hum
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