Fußball-WM:Belgien erlebt bitteres Aus gegen Kroatien

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Zum Verzweifeln: Belgiens Stürmer Romelu Lukaku hatte gegen Kroatien gleich mehrfach die Chance zum 1:0. (Foto: Chandan Khanna/AFP)

Die Roten Teufel kommen gegen die Kroaten nicht über ein 0:0 hinaus - Romelu Lukaku wird dabei zur tragischen Figur. Auf das DFB-Team könnte im Achtelfinale Gruppensieger Marokko warten.

Nach den Chaos-Tagen von Doha muss die goldene Generation von Belgien wieder ohne Titel die Heimreise antreten. Kevin De Bruyne und Co. kamen am Donnerstag nicht über ein 0:0 gegen den WM-Zweiten Kroatien hinaus und schieden damit in Katar bereits in der Vorrunde aus. Das war den Belgiern letztmals 1998 bei der Endrunde in Frankreich passiert. Für Kroatien geht die Reise dagegen weiter, Ex-Weltfußballer Luka Modric darf noch von der ganz großen Krönung seiner so erfolgreichen Karriere träumen.

De Bruyne steht indes - ob im Verein oder in der Nationalelf - weiter ohne internationalen Titel da. Dreimal im Viertelfinale, dazu der dritte Platz in Russland lautete die Bilanz der letzten großen Turniere - der beste Jahrgang, den Belgien je hervorgebracht hat, bleibt unvollendet.

Mögliche Szenarien
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"Diese Generation verdient Respekt und Bewunderung", hatte Belgiens Nationaltrainer Roberto Martínez vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel klargestellt. In den Tagen seit der Ankunft am Golf hatte der so begabte Jahrgang allerdings in erster Linie reichlich Negativ-Schlagzeilen produziert. Ein angeblicher Kabinen-Zoff, eine Maulwurf-Affäre bis hin zum Krisengipfel hatten die schwachen sportlichen Auftritte begleitet.

Grund genug für Martinez, seine Startelf zu überdenken. Für den ohnehin seit langer Zeit außer Form spielenden Kapitän Eden Hazard war gegen Kroatien lange kein Platz mehr, auch sein Bruder und Bundesligaprofi Thorgan rutschte aus der Anfangsformation. Auch für den angeschlagenen Stürmer Romelu Lukaku reichte es noch nicht, der Torjäger von Inter Mailand saß auf der Bank und kam zur zweiten Halbzeit ins Spiel.

Marokko wäre ein möglicher Gegner des DFB-Teams im Achtelfinale

Zunächst einmal fehlte nicht viel, und Belgien hätte auch noch das schnellste Tor der WM-Geschichte kassiert. Bereits nach neun Sekunden setzte Ex-Bundesligaprofi Ivan Perisic einen Schuss aus halblinker Position knapp neben das Tor. So hätte er fast noch den Türken Hakan Sükür übertroffen, der bei der WM 2002 nach elf Sekunden im Spiel um Platz drei gegen Südkorea getroffen hatte.

Die Kroaten erwischten jedenfalls den besseren Start und sorgten für reichlich Verwirrung in der Defensive der Roten Teufel. Glück hatten die Belgier, dass der Foulelfmeter in der 15. Minute vom deutschen Video-Schiedsrichter Marco Fritz wieder einkassiert wurde. Der gefoulte Andrej Kramaric vom Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim hatte bei der Flanke zuvor hauchdünn im Abseits gestanden. So kam es nicht zum pikanten Duell zwischen Modric und Thibaut Courtois, die beide zu den Leistungsträgern bei Champions-League-Sieger Real Madrid zählen. Courtois bestritt am Donnerstag sein 100. Länderspiel.

Die Belgier übernahmen danach die Initiative. Mussten sie auch, denn mögliche Schützenhilfe aus dem Parallelspiel hatte sich frühzeitig erledigt. Für Marokko ebneten Hakim Ziyech (4. Minute) und Youssef En-Nesyri (23.) mit ihren Treffern den Weg zum Sieg gegen Kanada. Ein Eigentor von Nayef Aguerd (40.) machte die Partie noch einmal spannend. Marokko wäre damit ein möglicher Gegner des deutschen Teams im Achtelfinale, sollte sich die DFB-Auswahl am Abend noch als Zweiter der Gruppe E dafür qualifizieren.

Viele Chancen ergaben sich im ersten Durchgang zwischen Kroatien und Belgien nicht. Die beste Gelegenheit hatte noch Dries Mertens nach feiner Vorarbeit von De Bruyne, doch der Altstar setzte den Ball über das Tor (13.). Kurz vor der Pause sorgte Mertens ein weiteres Mal für Gefahr (42.).

Lukaku vergibt kurz vor dem Ende mehrere Großchancen

Es fehlte an Durchschlagskraft gegen die stabile Kroaten-Abwehr. Höchste Zeit für "Big Rom", den belgischen Rekordtorjäger. Und es dauerte keine vier Minuten, ehe Lukaku nach seiner Einwechslung per Kopf erstmals in Aktion trat. Mit dem Stürmer war wieder eine Anspielstation in der Zentrale, der die Bälle festmachen und verteilen konnte. Und nur der Pfosten verhinderte das goldene Tor von Lukaku (60.).

Je mehr die Belgier riskierten, desto anfälliger wurden sie in der Defensive. Bei Schüssen von Mateo Kovacic (50.), Marcelo Brozovic (54.) und Modric (54. und 68.) war Courtois zur Stelle. Die letzten großen Chancen für Belgien vergab Lukaku kurz vor dem Ende (87./90.). Auch die späte Einwechslung von Eden Hazard konnte das bittere Aus der Belgier nicht mehr verhindern.

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