Die deutschen Nationalspieler hatten sich ganz auf den Fußball konzentriert im Al-Bayt-Stadion von al-Chaur, vor der Partie gegen Spanien gab es keine weiteren Gesten oder Symbole. Trotzdem bleibt die Stimmung aufgeladen rund um die Nationalmannschaft und den DFB. Im deutschen Fanblock hatte sich eine Gruppe Männer in arabischen Gewändern versammelt, sie reckten Plakate und Fotos mit dem Konterfei des ehemaligen Nationalspielers Mesut Özil in die Luft, während sie sich die Hand vor den Mund hielten. Es war dieselbe Mund-zu-Geste, die die deutsche Elf vor dem Spiel gegen Japan gezeigt hatte, als Protest gegen das Verbot der Fifa, mit der "One Love"-Binde in Katar ein Zeichen für Diversität und Vielfalt zu setzen.
Fußball-WM:Das steckt hinter den Özil-Schildern im Stadion von al-Chaur
Lesezeit: 4 min
Solidarität mit Mesut Özil: Mutmaßlich katarische Fans kritisieren den Umgang mit dem früheren deutschen Nationalspieler, nachdem er das Leid der Uiguren angeprangert hatte.
(Foto: Heuler Andrey/Sports Press Photo/Imago)Vielen Katarern gilt der Umgang mit Mesut Özil als Beleg für die westliche Doppelmoral in Sachen Sport und Politik. Daran ist manches wahr, vor allem aber auch sehr vieles falsch.
Von Claudio Catuogno und Dunja Ramadan, Doha
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Kunst
»Sich über Scham hinwegzusetzen hat etwas Ermächtigendes«
Datenschutz
Staatliche Kontrolle durch die Hintertür
Essen und Trinken
»Was wir essen, wirkt sich unmittelbar auf unser Gehirn aus«
Essen und Trinken
Die gruselige Haltbarkeit des Granny Smith
Essen und Trinken
"Man muss einem Curry in der Zubereitung viel Aufmerksamkeit schenken"