Der frühere argentinische Nationalstürmer Jorge Valdano, 67, gilt als einer der führenden Fußballphilosophen der Welt. Nach seiner Zeit als Stürmer, Trainer und Manager wurde er Unternehmensberater, und er arbeitet immer noch als Fußball-Kolumnist. Sein größter Erfolg war der WM-Titel 1986 an der Seite von Diego Maradona. Beim 3:2-Finalsieg gegen Deutschland schoss Valdano damals das 2:0 - und erlebte Gefühlsregungen in einzigartiger Dimension: "Es war dieses übertriebene Glück, das dich denken lässt: Das kann unmöglich dir passieren." Die Sequenz seines Endspiel-Tores hat er noch bestens in Erinnerung: "Als ich den Ball am Fuß hatte, betete ich den Ball an. Ich sprach das kürzeste Gebet, das es gibt: Bitte, bitte, geh rein!"
WM-Interview mit Jorge Valdano:"Fußball ist ein Spiel, das mit dem Messer in der Hand auf dich wartet"
Der argentinische Weltmeister klagt über zu viel "kulturelle Weltpolizei" auf Katar-Mission und zu viel "Methodologie" auf dem Rasen. Doch ins Schwärmen bringen ihn die Genies der Viertelfinalisten - und noch immer Ronaldo.
Interview von Javier Cáceres
Meinung WM in Katar:Diesem Turnier triefen die Debatten aus allen Poren
Selten war ein sportliches Großereignis politisch so aufgeladen wie diese Fußball-WM. "One Love", Protestgesten, iranische Frauen, tote Arbeiter, das Gas. Und in der Flut an Diskussionen gewinnt am Ende nur einer: Gianni Infantino.
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