Fußball-WM:Costa Rica gewinnt - und hilft Deutschland

Fußball-WM: Gegen Spanien 0:7, nun gegen Japan 1:0: Dank Keysher Fuller gewinnt Costa Rica das zweite WM-Gruppenspiel.

Gegen Spanien 0:7, nun gegen Japan 1:0: Dank Keysher Fuller gewinnt Costa Rica das zweite WM-Gruppenspiel.

(Foto: Raul Arboleda/AFP)

Keysher Fuller nutzt die erste nennenswerte Chance seines Teams zum Siegtreffer gegen Japan. Nun kann sich die DFB-Auswahl gegen Spanien sogar eine Niederlage leisten und hätte dennoch die Chance auf den Einzug in die K.o.-Runde.

Mit einem späten Traumtor hat Costa Rica Deutschland-Besieger Japan gestoppt und die DFB-Elf für vier weitere Tage im WM-Turnier gehalten. In der 81. Minute schlenzte Keysher Fuller den Ball in den Winkel und dürfte damit auch bei Manuel Neuer und Co. für Jubelstürme gesorgt haben. Costa Ricas überraschender 1:0 (0:0)-Sieg in Al-Rajjan ist für das deutsche Team vor dem Abendspiel (20 Uhr, ZDF) gegen Spanien eine riesige Hilfe. Nun ist klar, dass es am Donnerstag (auch 20 Uhr) zum Gruppenabschluss gegen die Costa Ricaner sicher noch Chancen auf das Weiterkommen gibt. Verliert Deutschland allerdings vorher gegen Spanien, hätte das Team von Bundestrainer Hansi Flick das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand.

In der Hitze von Al-Rajjan war vor 41 479 baute Japan-Coach Hajime Moriyasu trotz des großen Coups mächtig um und stellte gleich fünf neue Spieler in die Startelf - darunter auch Freiburgs Ritsu Doan, der als Joker am Mittwoch mit dem 1:1-Ausgleich das deutsche Desaster eingeleitet hatte. Diesmal hatte der 24-Jährige direkt die erste gefährliche Szene, als er zwar über rechts durchdrang (13. Minute), seine scharfe Hereingabe aber nicht an den Mitspieler brachte. Gezeichnet vom 0:7 gegen Spanien konzentrierte sich Costa Rica auf die Defensive, die Räume waren entsprechend eng. Kreativgeist Daichi Kamada leistete sich mehrere ungewohnte Abspielfehler. Anders als beim Deutschland-Spiel, als sich Japan auf schnelle Balleroberungen und Konter verließ, half Kamada und seinen Kollegen das enorme Tempo diesmal zunächst wenig. Mit dem Ball am Fuß fiel ihnen nicht viel ein. Echte Torchancen blieben in der kompletten ersten Halbzeit aus. Costa Rica stand so tief wie nur möglich.

Nach dem Wechsel brachte Moriyasu direkt Deutschland-Schreck Takuma Asano, der mit Tempo und Technik helfen sollte, das massive Bollwerk des Außenseiters endlich zu überwinden. 25 Sekunden nach Wiederanpfiff schloss Hidemasa Morita wuchtig ab, doch Keylor Navas entschärfte exzellent. Japan wurde fortan gefährlicher und mutiger, das Remis war der Truppe um Europa-League-Sieger Kamada nicht genug. Ein Freistoß von Yuki Soma zog über das Tor. Aus noch besserer Position versuchte es dann Kamada, doch sein schwacher Versuch landete in der Mauer. Aus dem Nichts kam plötzlich Costa Rica. Der Schlenzer von Fuller, 28 Jahre alter Profi des CS Herediano aus der ersten Liga in Costa Rica, war die erste nennenswerte Chance - und brachte die Entscheidung. Auch weil Kapitän und Costa-Rica-Ikone Navas in der nun hektischen Schluss-Drangphase der Japaner alles hielt.

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