Süddeutsche Zeitung

Fußball-WM in Brasilien:Fifa tauscht umstrittenen Linienrichter aus

Eigentlich sollte er am Sonntag im Spiel Algerien gegen Südkorea an der Linie stehen - doch die Fifa hat den Kolumbianer Humberto Clavijo nun aus dem Verkehr gezogen. Er war bei der Partie Mexiko gegen Kamerun für zwei Fehlentscheidungen verantwortlich.

Der Fußball-Weltverband hat bei der WM in Brasilien den kolumbianischen Linienrichter Humberto Clavijo aus dem Verkehr gezogen. Er gehört damit nicht mehr dem Gespann um Schiedsrichter Wilmar Roldan an, das für die Begegnung zwischen Südkorea und Algerien am Sonntag (21.00 Uhr MESZ) angesetzt wurde.

Die Fifa wollte die Gründe für Clavijos Absetzung nicht kommentieren. Der 40-Jährige war am 13. Juni beim Spiel Mexiko gegen Kamerun (1:0) für zwei Fehlentscheidungen verantwortlich, als er bei zwei Treffern des Mexikaners Giovani dos Santos fälschlicherweise eine Abseitsposition signalisierte.

"Diese Entscheidung oblag allein der Schiedsrichter-Abteilung unter Massimo Busacca", sagte Fifa-Sprecherin Delia Fischer. Gegen Clavijo werde wegen einer möglichen Spiel-Manipulation "nicht ermittelt, zumindest nicht von mir", sagte Ralf Mutschke, der zuständige Fifa-Direktor. "Für mich gilt immer die Unschuldsvermutung, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde", ergänzte Mutschke.

Roldan, mit 34 Jahren der jüngste Schiedsrichter bei der WM, behält für das Spiel zwischen Südkorea und Algerien seinen Landsmann Eduardo Diaz an seiner Seite. Neuer zweiter Assistent ist Christian Lescano aus Ecuador, der bisher seinem Landsmann Carlos Vera assistiert hatte.

Fifa-Direktor Mutschke betonte, die FIFA kämpfe in Brasilien härter denn je gegen mögliche Manipulationen. Besonders die anstehenden Gruppenspiele der dritten Runde betrachte er als "Risikospiele".

Die Partie zwischen Gastgeber Brasilien und der bereits ausgeschiedenen Mannschaft Kameruns steht wegen möglicher Spiel-Manipulationen unter besonderer Beobachtung der FIFA. "Wenn man alle Kriterien betrachtet, ist dies sicherlich ein Risikospiel", sagte Mutschke. Das letzte Gruppenspiel sei wegen der besonderen Konstellation "gefährdeter als das Eröffnungsspiel oder das Finale", betonte er.

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