Fußball-WM: Eröffnungsfeier:Mandela sagt Teilnahme ab

Der tödliche Autounfall der Urenkelin von Nelson Mandela überschattet den Start der Fußball-WM in Südafrika. Der Friedensnobelpreisträger verzichtet auf den Besuch der Eröffnungsfeier. Die Justiz ermittelt gegen die Fahrerin des Wagens.

Nelson Mandela wird nach dem Unfalltod seiner Urenkelin nicht an der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft am Freitagmittag teilnehmen. Der 91-Jährige nehme sich den tragischen Unfalltod seiner Urenkelin Zenani sehr zu Herzen, sagte ein Sprecher des ehemaligen südafrikanischen Staatspräsidenten.

Nelson Mandela wird 90

Der frühere südafrikanische Staatspräsident Nelson Mandela bleibt der Eröffnungsfeier fern. Sein Urenkelin war bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

(Foto: ag.dpa)

Die 13-jährige Zenani Mandela war nach dem Besuch des WM-Eröffnungskonzerts in Soweto bei einem Autounfall ums Lebens gekommen. Der Wagen, in dem sie unterwegs war, hatte sich auf dem Rückweg überschlagen. Der Fahrer, der unverletzt blieb, wurde festgenommen, weil er unter Alkoholeinfluss stand. Er wird noch an diesem Freitag wegen fahrlässiger Tötung vor einem Untersuchungsrichter erscheinen.

"Nelson Mandela hat heute Morgen vom tragischen Unfalltod seiner Urenkelin Zenani Mandela erfahren. Für ihn ist es deshalb unangemessen, persönlich bei der Eröffnungsfeier der WM zu erscheinen", heißt es in der Stellungnahme der Stfiftung Mandelas. "Wir sind sicher, dass die Südafrikaner und die Menschen auf der ganzen Welt sich nach dieser Tragödie solidarisch mit Herrn Mandela und seiner Familie zeigen."

Die Mutter der kleinen Zenani - Zoleka Seakamela - war nach Angaben eines Sprechers der Familie am Boden zerstört. Sie hatte sich nicht im Unfallwagen befunden. Mandelas frühere Frau - Winnie Madikizela-Mandela - musste wegen eines Schocks in einer Klinik behandelt werden. Sie hatte das Konzert ebenfalls besucht, war aber in einem anderen Wagen unterwegs gewesen.

Südafrikas Präsident Jacob Zuma kondolierte der Mandela-Familie. "Die Nation teilt Ihren Verlust und trauert mit Ihnen, vor allem am Tag, an dem unsere Träume und Hoffnungen mit der Eröffnung der ersten Fifa-WM auf afrikanischem Boden wahr werden", schrieb er am Freitag in einer Erklärung.

Auch Fifa-Präsident Joseph Blatter und WM-OK-Chef Irvin Khoza drückten ihre "tiefe Trauer" aus. "Das ist eine sprachlos machende, tragische Nachricht. Ich bin erschüttert und kann es nicht verstehen. Die ganze Fußball-Familie trauert mit Dir und Deiner Familie", schrieb Blatter an "meinen Freund" Mandela. Für die Absage Mandelas habe man absolutes Verständnis. "Er wird in unseren Herzen und unserem Geiste bei uns sein", sagte Blatter.

Zenani Mandela war erst am vergangenen Mittwoch 13 Jahre alt geworden. Sie war eines von neun Urenkelkindern des früheren südafrikanischen Staatspräsidenten, der am Mittag zur Eröffnung der ersten Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika im Soccer-City-Stadion in Johannesburg erwartet worden war.

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