Fußball-WM:"Ehre für die Ukraine" - Fifa verwarnt Vida

Fußball-WM: Jubelte für Kroatien, aber auch ein bisschen für die Ukraine: Domagoj Vida (rechts).

Jubelte für Kroatien, aber auch ein bisschen für die Ukraine: Domagoj Vida (rechts).

(Foto: AFP)

Der kroatische Torschütze sendet nach dem Sieg über Russland eine Videobotschaft - die Fifa interveniert. Spanien sucht schon wieder einen Nationaltrainer.

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Kroatien: Der kroatische Fußball-Nationalspieler Domagoj Vida ist wegen einer politischen Botschaft in einem Videoclips vom Weltverband verwarnt worden. Das teilte die Fifa am Sonntag mit. Der Verteidiger hatte nach dem Halbfinaleinzug der Kroaten gegen Russland, zu dem er einen Treffer beisteuerte, in einem Clip den Erfolg der Ukraine gewidmet. "Ruhm der Ukraine", rief der frühere Spieler von Bayer Leverkusen, der lange Jahre in der Ukraine gespielt hatte. Von einer Sperre sah die Fifa ab.

In russischen Medien sagte Vida, dass seine Äußerungen keine Beleidigung Russlands darstellen. Das Riesenreich unterhält seit jeher ein angespanntes Verhältnis zur Ukraine und unterstützt die Separatisten in der Ost-Ukraine. "Ich liebe das russische Volk. Das war nur ein Scherz", wurde Vida zitiert. "Ruhm der Ukraine" war der Slogan der revolutionären Bewegung, die 2014 den von Russland unterstützten Präsidenten Wiktor Janukowitsch gestürzt hatte.

In Russland sorgte die Aktion von Vida für Ärger. "Solche Handlungen sollten bestraft werden", sagte Dimitri Swischtschew, Mitglied im Sportausschuss des russischen Parlaments, der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti. "Politische, nationalistische und rassistische Slogans" hätten bei der WM nichts zu suchen.

Spanien: Spaniens Nationaltrainer Fernando Hierro ist nach dem frühen Scheitern seines Teams bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland zurückgetreten. Wie der spanische Verband RFEF am Sonntag mitteilte, wird der frühere Profi von Real Madrid auch nicht in sein Amt als RFEF-Sportdirektor zurückkehren. Hierro und der Verband hätten ihre Zusammenarbeit beendet. Spanien hatte bei der WM als einer der Titelanwärter gegolten, war aber bereits im Achtelfinale an Russland gescheitert. Hierro war als Nationaltrainer kurzfristig eingesprungen, nachdem Julen Lopetegui wenige Tage vor der WM vom Verband entlassen worden war. Lopetegui hatte ohne Wissen der RFEF-Oberen für die kommenden Saison einen Wechsel zu Real Madrid ausgehandelt.

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