WM ohne Werner:Entdecke die Möglichkeiten

WM ohne Werner: Serge Gnabry (Mitte), könnte eine Option für Bundestrainer Hansi Flick (rechts) nach dem Ausfall von Timo Werner (links) sein. Aber nicht nur.

Serge Gnabry (Mitte), könnte eine Option für Bundestrainer Hansi Flick (rechts) nach dem Ausfall von Timo Werner (links) sein. Aber nicht nur.

(Foto: Ulrich Hufnagel/Imago)

Durch die Verletzung von Timo Werner wird das deutsche Offensivspiel bei der WM anders aussehen als geplant. Dass Bundestrainer Hansi Flick Mut zu unkonventionellen Lösungen hat, ist erwiesen. Und es gibt einen prominenten Präzedenzfall.

Kommentar von Philipp Selldorf

Alles möge passieren, pflegte einst Rudi Völler jahrelang aufs Neue zu sagen, nur eines dürfe nicht geschehen: "Michael Ballack darf sich nicht verletzen." Als eben jener Ernstfall eintrat, war Rudi Völler längst nicht mehr der Chefdirigent der deutschen Nationalmannschaft, und der 33 Jahre alte Ballack war auch nicht mehr der einsam herausragende Spitzenspieler im DFB-Team. Dennoch löste die Nachricht seiner Abwesenheit bei der bevorstehenden WM 2010 eine Art Katastrophenalarm im Land aus. Abends sendete die ARD einen Brennpunkt, Professor Olaf Thon versicherte den Syndesmose-Patienten des achtzigmillionenfachen Mitgefühls ("wir trauern alle mit ihm"), und der DFB berief eine Sondersitzung des Bundestrainers mit den Reportern ein. Reihum ernste Mienen und Betroffenheit. Bloß Jogi Löw ließ in der Mittagshitze im sizilianischen Trainingslager keine Spuren von Bestürzung erkennen. Man mochte meinen, er wittere die Chance, die in Ballacks Unglück steckte. Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil hatten jetzt mehr Platz zur Entfaltung, und wie das Turnier zeigen sollte, wussten sie ihn zu nutzen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: