Eklat vor der WM in Katar:Man muss dem Botschafter dankbar sein

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Botschaft auf der Binde: Mit einer ähnlichen Binde soll der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft auch bei der WM in Katar auflaufen, in einem Land, in dem Minderheiten offensichtlich noch immer geächtet werden. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Schwulsein sei "ein geistiger Schaden" - findet Katars WM-Botschafter vor laufender Kamera. Selten hat ein Satz die aufgeblähte PR-Strategie eines Regimes so pointiert entblättert.

Kommentar von Philipp Schneider

Gut, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser kürzlich von ihrer Reise nach Katar die beruhigende Garantie mitgebracht hat, dass alle Fans bei der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft sicher durchs Land reisen könnten. Also auch die Angehörigen der LGBTIQ-Community, obwohl Homosexualität in dem Emirat unter Strafe steht. Andererseits fragt man sich schon, an welchen Stellen Faeser recherchiert hat für ihre frohe Kunde. Mit dem WM-Botschafter Khalid Salman hat sie sich offenbar nicht ausgetauscht, ansonsten hätte sie wohl eine offizielle Reisewarnung für Katar erteilt.

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