Fußball:Weltpremiere durch Video-Schiedsrichter in Holland

Fußball: Beim Spiel zwischen Ajax und Willem II griff in Holland der Video-Referee ein.

Beim Spiel zwischen Ajax und Willem II griff in Holland der Video-Referee ein.

(Foto: AFP)

Bei einem Pokalspiel von Ajax Amsterdam tut sich Erstaunliches. Rom lehnt eine Bewerbung für Olympia 2024 ab. Adidas-Chef Hainer kann sich Bundesliga-Eröffnung in China vorstellen.

Videobeweis: Weltpremiere für den Video-Schiedsrichter: Im Pokalspiel zwischen Ajax Amsterdam und Willem II (5:0) wurde mit Zustimmung des Weltverbandes Fifa erstmals in einer offiziellen Begegnung ein Video-Referee eingesetzt, der Einfluss auf die Begegnung nahm.Pol van Boekel unterstützte vor sechs TV-Bildschirmen Schiedsrichter Danny Makkelie und griff dabei auch entscheidend ein. Als Makkelie Willem-II-Profi Anouar Kali nach einem Foul zunächst die Gelbe Karte gezeigt hatte, nahm van Boekel nach dem intensiven Studium der Zeitlupe Kontakt per Kopfhörer zu ihm auf.

Die Folge: Makkelie änderte seine Entscheidung und zeigte Kali die Rote Karte."Ich schalte mich nur ein, wenn ich an der Situation selbst überhaupt keinen Zweifel habe, denn der Schiedsrichter auf dem Feld trägt die Endverantwortung", sagte van Boekel. Der niederländische Verband KNVB will den Video-Schiedsrichter dauerhaft ab der Saison 2018/19 einführen.Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben in dieser Saison mit der Videobeweis-Testphase begonnen. Pro Spieltag gibt es bis zu vier Bundesliga-Begegnungen, in denen "offline" Erfahrungen gesammelt werden. Richtig ernst wird es in der Spielzeit 2017/18. Dann sind bei allen Bundesligaspielen "Live-Tests" geplant, die unmittelbare Auswirkungen auf die Bewertung von Situationen haben können - wobei der Schiedsrichter weiterhin die letzte Entscheidung trifft.

Olympia, 2024: Die Stadt Rom wird die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 nicht unterstützen. Dies erklärte die neue Bürgermeisterin Virginia Raggi am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz. Damit gilt das Scheitern der italienischen Bewerbung als sicher, mit dem Vollzug durch das Nationale Olympische Komitee CONI wird in Kürze gerechnet.

Der Schritt kommt nicht mehr überraschend, da sich das Stadtoberhaupt Raggi seit Monaten gegen die zweiten Sommerspiele in der italienischen Hauptstadt nach 1960 ausgesprochen hat. Ende 2015 hatte bereits Hamburg nach einem negativen Bürgervotum seine Bemühungen um die Austragung der Spiele in acht Jahren einstellen müssen. Als Bewerber bleiben nun die Favoriten Los Angeles und Paris sowie Budapest übrig. Die Entscheidung über den Ausrichter fällt im September 2017 in Lima.

Bundesliga, HSV: Bruno Labbadia wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch am Samstag gegen Bayern München auf der Trainerbank des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV sitzen. Der Verein verschickte am Mittwochvormittag die Einladung zur Pressekonferenz am Donnerstag "mit Trainer Bruno Labbadia", wie es hieß. Die Mannschaft ist nach der 0:1-Niederlage beim SC Freiburg am Mittwochvormittag nach Hamburg zurückgeflogen. Über Ergebnisse des Krisengesprächs zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer und Labbadia wurde zunächst nichts bekannt. Die Hamburger stecken nach der dritten Saisonniederlage im vierten Spiel in einer sportlichen Krise.

Bundesliga, China: Der langjährige adidas-Chef Herbert Hainer kann sich durchaus vorstellen, dass analog zu anderen europäischen Topligen das Saison-Eröffnungsspiel in China stattfindet. "Das könnte natürlich passieren. Wir sehen ja schon bei den US-Sportarten, dass der sogenannte Season Opener häufiger in einem anderen Land stattfindet. Warum also nicht?", sagte der 62-Jährige im Sport-Bild-Interview. Am 30. September legt Hainer nach 15 Jahren seinen Posten als Vorstandsvorsitzender des Herzogenauracher Sportartikelherstellers nieder. Hainer weiter: "Wir reden hier von Zukunfts-Visionen. Wer auch immer als Erstes damit anfängt, die Premier League oder die Bundesliga. Man darf den nationalen Faktor allerdings nie außer Acht lassen. Aber als Highlight, als Sahnehäubchen kann das durchaus Realität werden."

Hainer zog eine zufriedenstellende Bilanz seiner Amtszeit, in der der Aktionskurs von adidas um 65 Prozent stieg. "Ich bin glücklich, aber auch ein bisschen stolz, was wir geschafft haben. Als ich vor 15 Jahren als Vorstandsvorsitzender angefangen habe, war das Unternehmen drei Milliarden wert. Hätten Sie Ihr Geld damals bei uns angelegt, hätten Sie eine durchschnittliche Rendite von jährlich 17 Prozent erzielt", berichtete er.

Fußball, Türkei: Samuel Eto'o ist beim türkischen Erstligisten Antalyaspor nach einer Rassismus-Debatte vorerst aus dem Kader verbannt worden. Der 35 Jahre alte Kameruner hatte sich zuvor über mangelnden Respekt beklagt und dafür seine Hautfarbe als Grund ausgemacht."Vielleicht verspüren einige Leute keinen Respekt für mich, weil ich schwarz bin", schrieb Afrikas viermaliger Fußballer des Jahres bei Instagram: "Aber ich spiele nun schon seit 18 Jahren und werde das Level, das ich erreicht habe, nicht verlassen."Ziel der diffusen Kritik ist nach Ansicht türkischer Medien Klubchef Ali Safak Öztürk, auch wenn Eto'o dies in einer zweiten Mitteilung bestritt. Antalyaspor strich den Routinier dennoch bis auf Weiteres aus dem Kader. "Kein Spieler steht über den Interessen von Antalyaspor", wurde Öztürk in einer Pressemitteilung zitiert.Samuel Eto'o, der in seiner Karriere unter anderem für den FC Barcelona, Inter Mailand und den FC Chelsea spielte, war im Sommer 2015 zum damaligen Aufsteiger Antalyaspor gewechselt. Derzeit liegt der Klub mit nur einem Punkt aus vier Spielen auf dem vorletzten Platz der SüperLig.

Premier League, Manchester City: Teammanager Pep Guardiola will Mittelfeldspieler Yaya Touré bei Manchester City nicht mehr einsetzen, sollte sich der Ivorer nicht für eine Äußerung seines Beraters Dimitri Seluk entschuldigen. "Er muss sich entschuldigen. Macht er das nicht, spielt er nicht", sagte Guardiola am Dienstag. Touré kam in der aktuellen Saison erst einmal zum Einsatz und gehört zudem nicht zum Champions-League-Aufgebot des englischen Premier-League-Klubs. Seluk hatte daraufhin erklärt, sein Spieler sei "gedemütigt" worden. Falls City die Königsklasse nicht gewinne, müsse sich Guardiola entschuldigen.

Touré habe bislang nicht die "Courage" gehabt, ihn anzurufen, sagte Guardiola weiter. Der Offensivspieler war 2010 für eine Ablöse von 30 Millionen Euro vom damaligen Guardiola-Klub FC Barcelona nach Manchester gewechselt, schon damals galt das Verhältnis der beiden als belastet.Kurz zuvor hatte Touré seine internationale Karriere nach zwölf Jahren für beendet erklärt. Der 33-Jährige hatte 2004 sein Debüt im Trikot der Elfenbeinküste gegeben, absolvierte insgesamt 113 Einsätze und gewann 2015 die Afrika-Meisterschaft.

England, Liga-Pokal: Der FC Chelsea hat in der dritten Runde des englischen Liga-Pokals mit 4:2 (0:2) beim englischen Meister Leicester City gewonnen. Cesc Fabregas (92./94.) entschied die Partie für die "Blues" in der Verlängerung. Zuvor war Leicester, bei dem der ehemalige Hannoveraner Ron-Robert Zieler im Tor stand, durch Shinji Okazaki (17./34.) in Führung gegangen. Für Chelsea egalisierten am Dienstagabend Henry Cahill (45.+2) und César Azpilicueta (49.). Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit sah Leicester-Profi Marcin Wasilewski die Gelb-Rote Karte.

Jürgen Klopp zog mit dem FC Liverpool locker in die vierte Runde ein. Beim Zweitligisten Derby County gewannen die Reds souverän mit 3:0 (1:0). Die Tore für die Klopp-Elf erzielten Ragnar Klavan (24.), Philippe Coutinho (50.) und Divock Origi (54.). Der deutsche Keeper Loris Karius stand nach überstandenem Handbruch erstmals im Liverpool-Tor. Auch der deutsche Nationalspieler Emre Can kehrte nach einer Verletzungspause zurück.Ohne die Nationalspieler Mesut Özil und Shkodran Mustafi kam der FC Arsenal weiter. Beim Zweitligisten Nottingham Forest siegten die Londoner 4:0 (0:0). Der Ex-Gladbacher Granit Xhaka (23.), Neuzugang Lucas Pérez (60./Elfmeter/71.) und Alex Oxlade-Chamberlain (90.+3) trafen für Arsenal. Für Nottingham stand der Ex-Wolfsburger Nicklas Bendtner auf dem Platz.

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