Fußball:Videobeweis-Chef Drees: Größte Veränderung seit 100 Jahren

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Wirbt weiter um Geduld mit dem Videobeweis: Projektleiter Jochen Drees. Foto: Arne Dedert/dpa (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa) - Der DFB-Projektleiter Jochen Dress hat Verständnis für die Kritik am Videobeweis, wirbt zugleich aber auch um Verständnis für die Schwierigkeiten.

"Der Videoassistent greift erheblich in das Spiel ein, wie wir es als Zuschauer erleben, aber auch wie es Spieler und Trainer erleben", sagte der Experte des Deutschen Fußball-Bundes in der INFO-Sendung "Das Interview" des Hessischen Rundfunks. "Es wäre vermessen zu glauben, dass man so etwas einführt und nach zwei Jahren sagt: Es ist alles toll."

Der Videobeweis sei die "größte Veränderung im Fußball seit hundert Jahren", meinte er. Der VAR sei eine Entwicklung, die stetig weitergehen werde. Jenen, die behaupteten, der Videobeweis mache "den Fußball kaputt", hält Drees die vielen Veränderungen zum Positiven entgegen.

So sei "heutzutage kaum noch eine Akzeptanz für ein Tor wie das von Maradona damals bei der WM 1986" denkbar. Die "Hand Gottes" sei zwar "eine schöne Geschichte", aber in Zeiten, da Zuschauer wie Trainer mit Smartphone und Tablet ein Hand- oder Foulspiel sofort sehen könnten, sei es "ungerecht", wenn "hinterher der Schiedsrichter an den Pranger gestellt" werde, "weil er als Einziger keine Möglichkeit hat, sich das sofort anzuschauen."

Sinn und Zweck der VAR sei es, "dass diese gravierenden Fehlentscheidungen künftig unterbleiben", die an jedem Saisonende über die Meisterschaft, Auf- und Abstieg und viel Geld entscheiden könnten.

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