Fußball:Union ermittelt nach antisemitischen Vorfällen ersten Täter

Europa Conference League - Group E - 1. FC Union Berlin v Maccabi Haifa

Das Berliner Olympiastadion, anlässlich des Spiels von Union gegen Haifa in der Conference League rot erleuchtet.

(Foto: REUTERS)

Der Klub erteilte umgehend ein Hausverbot, auch der Staatsschutz ermittelt weiter nach den Vorfällen beim Spiel gegen Haifa. Nuri Sahin ist nun Chefcoach in der Türkei bei Antalyaspor.

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Fußball, Union Berlin: Nach den antisemitischen Vorfällen beim Europa-Conference-League-Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Maccabi Haifa ist ein erster Täter ermittelt worden. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit. Gegen den Täter, der bei der Partie eine Gruppe deutscher Fans von Maccabi Haifa attackiert hatte, sie ein Ausschlussverfahren aus dem Verein eingeleitet worden.

"Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegenden Informationen haben wir darüber hinaus an das ermittelnde Landeskriminalamt übermittelt", wird Union-Präsident Dirk Zingler in der Mitteilung zitiert. Der identifizierte Täter erhält zudem ein unbefristetes Hausverbot sowie ein Zutrittsverbot zu allen Veranstaltungen des Vereins. Union beantragt beim Deutschen Fußball Bund zudem ein bundesweites Stadionverbot. Der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes ermittelt gegen mehrere Personen, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Ein Nachspiel droht dem Verein auch von Seiten der Uefa. Die Europäische Fußball Union hat am Dienstag eine disziplinarische Untersuchung eingeleitet.

Fußball, Nuri Sahin: Der ehemalige Bundesliga-Fußballer Nuri Sahin ist überraschend Trainer beim türkischen Erstliga-Club Antalyaspor geworden. Das gab der Verein am Dienstagabend bekannt. Laut Berichten türkischer Medien gab der Club dem 33-Jährigen einen Fünfjahresvertrag und stellte es dem ehemaligen Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund und Werder Bremen frei, seine aktive Karriere zu beenden oder als Spielertrainer zu arbeiten. "Das hängt von seinen Vorlieben ab", zitierte "Haber Global" Antalyaspor-Präsident Aziz Çetin.

Nach nur acht Punkten an den ersten acht Spieltagen und einer 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger Adana Demirspor war der Ex-Club von Lukas Podolski als Tabellen-14. in die Länderspielpause gegangen und trennte sich am Montag nach knapp einem Jahr von Trainer Ersun Yanal. Sahin war 2020 von Werder Bremen in die Türkei gewechselt und hat nun seinen ersten Cheftrainerposten. Mit Dortmund hatte Sahin den DFB-Pokal und die deutsche Meisterschaft geholt, in Spanien gewann er mit Real Madrid den Titel in der Primera Divison. Der ehemalige türkische Nationalspieler stand zudem beim FC Liverpool unter Vertrag.

FC Bayern, Nagelsmann: Julian Nagelsmann findet es "relativ normal", dass mittlerweile auch für Fußball-Trainer Ablösesummen gezahlt werden. Zwar könne man über die Höhe diskutieren, aber "dass ein Trainer Ablöse kostet, finde ich nicht verkehrt", sagte der 34-Jährige im Podcast "Einfach Mal Luppen" mit Felix und Toni Kroos. Wenn ein Trainer ein "bisserl" was koste, würde sich der Verein auch mit dem Background, seiner Philosophie befassen und sehen, ob es passt und treffe "nicht einfach eine Entscheidung ins Blaue. Die Auswahl des Trainers passiert auf einer besseren Basis, wenn man auch ein paar Euro dafür zahlen muss", argumentierte Nagelsmann. Auch für das Ansehen gegenüber den Spielern sei es nicht "zwingend förderlich", wenn der Coach "am schlechtesten verdient und am wenigsten gekostet hat". Nagelsmann ist seit dieser Saison Trainer des FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hatte den Oberbayern für eine zweistellige Millionensumme vom Ligakontrahenten RB Leipzig geholt.

Handball, DHB-Pokal: Die Klubs aus der Handball-Bundesliga haben am Dienstagabend weitgehend souverän das Achtelfinale des DHB-Pokals erreicht. Titelverteidiger TBV Lemgo setzte sich beim Zweitligisten TSV Bayer Dormagen nach anfänglichen Schwierigkeiten mit 31:28 (17:16) durch, die Rhein-Neckar Löwen siegten beim Liga-Rivalen SC DHfK Leipzig mit 31:24 (15:12). Auch die weiteren Erstligisten Bergischer HC (36:18 bei SG VTB/Altjührden), TVB Stuttgart (34:26 bei DJK Rimpar Wölfe) und GWD Minden (24:23 bei den Eulen Ludwigshafen) zogen in die nächste Runde ein. Zudem setzte sich die TSV Hannover-Burgdorf klar mit 42:19 (20:8) beim Oberligisten SG Langenfeld durch.

Den Rhein-Neckar Löwen dürfte ihr Erfolg aber besonders gut getan haben. Auch dank des treffsicheren Ex-Nationalspielers Uwe Gensheimer (acht Tore) machte der zweifache deutsche Meister, der am vergangenen Wochenende beim 30:35 gegen den TVB Stuttgart noch enttäuschte, einen ersten Schritt aus der Krise. Pokalsieger Lemgo konnte sich wieder mal beim starken Bjarki Mar Elisson bedanken, der in Dormagen überragende 16 Treffer zum Sieg beisteuerte.

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