Fußballspieler haben einen feinen Sinn für Humor - vor allem, wenn es um die Wahl des letzten Vereins in der Karriere geht. Natürlich geht es vordergründig darum, am Ende der Laufbahn noch einmal richtig viel Geld zu verdienen. Vielleicht aber wollen die Kicker auch ihre komödiantische Seite zeigen.Besonders prädestiniert als Beispiel ist der Angreifer Ailton. Der Brasilianer, einst Bundesliga-Torschützenkönig bei Werder Bremen, wechselt nach Stationen bei Metalurg Donezk in der Ukraine, Cashpoint SC Rheindorf Altach in Österreich oder Chongqing Lifan in China nun zum deutschen Sechstligisten KFC Uerdingen. Im Bild ist er übrigens im Trikot des MSV Duisburg zu sehen, da war (und enttäuschte) er im Spätherbst seiner Karriere auch schon mal.Foto: dpa
Auch der Brasilianer Rivaldo machte vor einem guten Jahr mit einem Wechsel von sich reden: Er ging von Athen zu Bunjokdor Taschkent in Usbekistan. In einem Radio-Interview erklärte er: "Ich bitte die AEK-Fans um Verzeihung. Es ging alles sehr schnell, aber ein solches Angebot konnte ich einfach nicht ausschlagen. Niemand an meiner Stelle hätte das tun können."Foto: AFP
Gerd Müller, einer der besten Stürmer aller Zeiten, wechselte im Jahr 1979 zu den Fort Lauderdale Strikers. Das war aber noch lange nicht das Ende der Karriere des "Bombers". 1981 wechselte er zu Smiths Brothers Lounge, wo er ein Jahr später seine Laufbahn beendete. Die USA sind anscheinend ein schönes Land für alternde Fußballer.Foto: dpa
Es ist nicht überliefert, ob Jürgen Klinsmann nur unerkannt bleiben wollte oder ob er sich des letzten Vereins in seiner Laufbahn schämte. Für Orange County Blue Star, einen amerikanischen Zweitliga-Klub, lief Klinsmann unter dem Pseudonym Jay Goppingen acht Mal auf - und erzielte fünf Tore. Der Zuschauerrekord bei diesen Spielen lag bei 877 Besuchern.Foto: dpa
Einen Titel konnte Lothar Matthäus in seiner langen Karriere nicht gewinnen: die Champions League. Es könnte auch daran gelegen haben, dass er nicht beim FC Bayern blieb, sondern im März 2000 zu den New York/New Jersey MetroStars wechselte. Seine Mannschaft verpasste die Playoffs, der FC Bayern gewann ein Jahr später die Champions League.Foto: Getty
Auch Paul Gascoigne sollte eigentlich in die USA wechseln, er hatte bereits einen Vertrag bei D.C. United unterschrieben. Die Verantwortlichen informierten sich erst danach über "Gazzas" Reputation und zogen das Angebot zurück. Er setzte deshalb im Januar 2003 seine Karriere beim chinesischen Verein Gansu Tianma fort. Kurz darauf wurde der Ligabetrieb durch den Ausbruch des Sars-Virus unterbrochen und Gascoigne war wieder beschäftigungslos.Foto: rtr
Thomas Brolin war der Star der schwedischen Nationalelf bei der EM 1992 und der WM 1994. Ein wenig später wurde ihm das Paul-Gascoigne-Syndrom zum Verhängnis: Brolin trieb sich in Diskotheken herum und nahm innerhalb von zwei Jahren mehr als 15 Kilo zu. Er beendete seine Karriere im Jahr 1998 bei Hudiksvall ABK - als Torwart. Nun betreibt er ein Restaurant.Foto: dpa
Claudio Caniggia war eine der prägenden Figuren der Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Im Alter von 36 Jahren wechselte der Argentinier zum Qatar SC. Der Herr neben ihm auf dem Foto ist übrigens der Präsident des Vereins, der ihn nach einer roten Karte beruhigen muss. Es zog einige Fußballer in den Nahen Osten.Foto: Getty
Stefan Effenberg spielte eine Saison bei al-Arabi Doha, auch einem Verein in Katar. Ein Vereinskamerad von Effenberg war ...Foto: dpa
... Gabriel Batistuta. Der Argentinier spielte drei Jahre lang für al-Arabi Doha, wo er 25 Tore erzielte, ehe er aufgrund einer Verletzung seine Karriere beenden musste.Foto: Getty
Auch Mario Basler spielte in Katar. Er kickte für Al-Rayyan Club. Er trug die Rückennummer 23 und sagte in einem Training einmal zum Coach, als er keine Lust mehr hatte: "Komm Chef, mir gehn dusche." Danach kehrte er nach Deutschland zurück und spielte für den ATSV Wattenheim - als Libero.Foto: dpa
Romario erzielte am 20. Mai 2007 das 1000. Tor seiner Fußballkarriere - zumindest nach seiner Rechnung, denn der Brasilianer rechnet auch Treffer in Jugendmannschaften und Benefizspielen mit. Am Ende seiner Karriere spielte er für den Adelaide United Football Club in Australien. Das eine Tor, das er erzielte, gilt auch in den offiziellen Büchern.Foto: AFP
Pelé konnte während seiner Karriere bei vier Weltmeisterschaften jeweils mindestens ein Tor erzielen - das gelang außer ihm nur Uwe Seeler. Seeler spielte nie in den USA, Pelé schon. Er kickte bei New York Cosmos, gewann die amerikanische Meisterschaft und beendete seine Karriere.Foto: dpa
Johan Cruyff beendete seine Karriere bei Feyenoord Rotterdam. Zuvor spielte er allerdings für die Los Angeles Aztecs und die Washington Diplomats in den USA.Foto: dpa
Hugo Sánchez schaffte das Kunststück, sowohl zu Beginn als auch am Ende der Karriere bei einem Verein in den USA zu spielen. 1979 und 1980 spielte der Mexikaner für die San Diego Sockers, 1996 für Dallas Burn - nach einem kurzen Gastspiel beim FC Keli Linz in Österreich.Foto: dpa
Mario Kempes spielte jahrelang für den FC Valencia, 1978 wurde er mit der argentinischen Nationalelf Weltmeister. Die Stationen am Ende seiner Karriere: First Vienna Football Club in Österreich, VSE St. Pölten in Österreich, der Kremser SC in Österreich, Fernández Vial in Chile und Pelita Hyatt in Indonesien.Foto: Getty
Uli Borowka wechselte nicht ins Ausland, er blieb in der Nähe von Bremen. Sein letzter Verein als aktiver Spieler war der FC Oberneuland, immerhin Mitglied der Oberliga Niedersachsen/Bremen.Foto: dpa
Pierre Littbarski spielte in seiner Karriere für den 1. FC Köln und RC Paris. Am Ende der Laufbahn wechselte er zu Vegalta Sendai in Japan. Danach wurde er Trainer, unter anderem in Japan, Iran und Liechtenstein.Foto: dpa