Fußball: Transfers:Jagd nach dem Weihnachts-Schnäppchen

Hoffenheim zahlt Millionen für einen Brasilianer, Manchester findet einen einmaligen Torwart und der FC Bayern holt einen 16-Jährigen. Die Winter-Transfers aus der Bundesliga und Europa.

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Ylli Sallahi wechselt zu Bayern München

Quelle: Screenshot ksv-fussball.at

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Hoffenheim zahlt Millionen für einen Brasilianer, Manchester findet einen einmaligen Torwart und der FC Bayern holt einen 16-Jährigen. Winter-Transfers aus der Bundesliga und Europa.

Der FC Bayern plant einen kleinen Umbruch. Dass in dieser kurzen Winterpause die erste öffentliche Verpflichtung ein 16-Jähriger vom Kapfenberger SV sein würde, damit war indes nicht zu rechnen. Der Offensivspieler Ylli Sallahi wechselt aus Österreich nach München, zunächst auf Leihbasis bis 2012, danach hat der FC Bayern eine Kaufoption. Der gebürtige Kosovare muss aber erst in der U19 zeigen, was er kann. Dennoch ist er glücklich: Dem Kapfenberger Vereinssender Falken-TV sagte er: " Das ist unbeschreiblich. Vor einer Woche ist es festgestellt worden, dass ich wechseln darf und ich freu mich. Ich habe schon mit meinen Eltern gefeiert. Aber das ist nur ein kleiner Schritt."

Hier geht's zum Interview mit Ylli Sallahi: http://www.ksv-fussball.at/falkenTV/falkenTV.php?team=1&movie=9klskEjPzm3

Demichelis wechselt nach Spanien

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Während die Jugendmannschaft verstärkt wird, verlässt ein Nationalspieler die Profis. "Ja, es ist perfekt", zitiert bild.de Martin Demichelis auf die Frage, ob er künftig für den spanischen Erstligisten FC Malaga (Leihvertrag bis Saisonende) verteidigen wird. Dabei hatte sich der 30-jährige Argentinier nach 7,5 Jahren in München und 173 Bundesliga-Partien schon an die hiesige Kleiderordnung gewöhnt.

Almeida offenbar mit Besiktas einig

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In der Öffentlichkeit gibt sich Klaus Allofs normalerweise sachlich-fachlich-nüchtern. Bei Hugo Almeida allerdings gab der Rheinländer die Zurückhaltung auf. Weil der portugiesische Stürmer nach drei Toren gegen St. Pauli wegen einer dümmlichen Tätlichkeit sich eine rote Karte abholte, war Bremens Geschäftsführer für seine Verhältnisse außer Rand und Band: "Er ist da, um uns zu helfen, dafür wird er bezahlt. Aber er stand uns in drei wichtigen Spielen nicht zur Verfügung. Ich kann nicht zur Tagesordnung übergehen und sagen, es war eine Dummheit. Ich bin immer noch richtig sauer auf ihn, und der Trainer und ich müssten eigentlich noch viel saurer sein", sagte er der Syker Kreiszeitung. Und legte nach: "Hugo ist schon so lange hier - und kann immer noch kein Deutsch. Er identifiziert sich nicht total mit uns und sagt: ,Deutsch lernen? Eigentlich will ich ja weg, ich muss das nicht." Nun, auch bei seinem neuen Verein Besiktas Istanbul hätten Hugo Almeida Deutschkenntnisse geholfen. Sein Trainer dort heißt Bernd Schuster.

Hajime Hosogai

Quelle: imago sportfotodienst

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Der japanische Mittelfeldspieler Hajime Hosogai ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich die deutschen Profiklubs derzeit sehr gerne auf dem asiatischen Markt umsehen. Die Spieler dort sind immer besser ausgebildet - und vor allem noch sehr preisgünstig. So wechselt Hajime Hosogai nun von den Urawa Red Diamonds zu Bayer Leverkusen (Vertrag bis 2013) und wird sogleich an den Zweitligisten FC Augsburg ausgeliehen (bis 2012). Der 24-Jährige wird seit der Weltmeisterschaft in Südafrika vom neuen Trainer Alberto Zaccheroni eingesetzt, kam bislang auf drei Länderspiele, darunter das überraschende 1:0 gegen Argentinien. Dabei bestätigt sich offenbar bei Hosogai das Klischee vom billigen Asiaten: Weder Leverkusen noch Augsburg sollen für den Transfer Geld bezahlt haben.

TSV 1860 München - Arminia Bielefeld

Quelle: dpa

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Nach Sven Bender hat sich Borussia Dortmund das zweite Talent aus dem Hause TSV 1860 München gesichert. Der 18-jährige Moritz Leitner wechselt im Winter seinen Arbeitgeber, für 600.000 Euro unterschrieb er einen Vertrag beim Bundesliga-Tabellenführer bis 2015. Allerdings spielt er die Saison noch für die Münchner auf Leihbasis zu Ende. Damit geht der Ausverkauf beim TSV 1860 weiter. Doch selbst der Transfer von Leitner hilft dem Verein kaum beim Versuch, den drohenden Konkurs abzuwenden. Dafür wären ungefähr zehn Leitners nötig.

Roberto Firmino

Quelle: imago sportfotodienst

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Roger Wittmann hat gute Kontakte zur TSG 1899 Hoffenheim. Der Spielerberater der Rogon Sportmanagement GmbH hat dort zuletzt seinen Mandanten Carlos Eduardo für 20 Millionen Euro zu Rubin Kasan gelotst. Nun hat er den nächsten Brasilianer in Hoffenheim untergebracht: Für kolportierte vier Millionen Euro hat der Bundesligist den 19-jährigen Roberto Firmino vom Figueirense Futebol Clube verpflichtet. Dort wurde er zum besten Zweitliga-Spieler Brasiliens gewählt. Angeblich haben sich die Hoffenheimer dabei gegen Interessenten wie Manchester United und AC Mailand durchgesetzt. Und Roger Wittmann hat schon vor dem Geschäftsabschluss geschwärmt: "Roberto ist ein Top-Mann, der mich an den jungen Eduardo erinnert. Wenn alles klappt, macht Hoffe einen Super-Fang."

Borussia Mönchengladbach verpflichtet Mike Hanke

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Mike Hanke, Stürmer aus Hamm, hat mal richtig viel Geld gekostet. Einst hat der VfL Wolfsburg für diesen Begabten Toreschießer 4,5 Millionen Euro bezahlt, später dann Hannover 96 vier Millionen, was Hanke zum teuersten Transfer in der Geschichte des Klubs machte. Jetzt wechselt Mike Hanke mit 27 Jahren zum Nulltarif zum Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach. Immerhin hat er seinen Humor nicht verloren. Nachdem er völlig überraschend als Einwechselangreifer am 15. Spieltag zum dritten Mal ein Tor erzielte hatte, sagte er im Fernsehen: "Die ganze Bundesliga ist hinter mir her, Bayern München, alle. Ich kann mich kaum retten vor Angeboten. Von daher muss ich mich irgendwann mal entscheiden."

Training FC Bayern München in Dubai

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Aus der Arbeitslosigkeit direkt in die Bundesliga, das schaffen nicht viele Profis. Schon gar nicht Torhüter. Ebenso wenig gelingt es Menschen häufig, eine Weile auf dem Sportplatz des VfR Garching bei München mit einem ehemaligen Jugendtrainer zu üben und dann einen Vertrag beim 1. FC Köln zu unterschreiben. Michael Rensing kann sich also einiges einbilden. Der frühere Kahn-Nachfolger, der in der Nationalmannschaft selbstverständlich der Lehmann-Nachfolger werden sollte, hat am Rhein einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011 mit einer Option auf eine Verlängerung unterschrieben. Nach Trainer Frank Schaefer habe der 26-Jährige in Gesprächen vermitteln können, dass er "die Herausforderung beim FC zu 100 Prozent sucht und annehmen will".

Wellington Silva

Quelle: imago sportfotodienst

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Der FC Arsenal setzt seine Politik der Talent-Käufe fort. Diesmal schnappten sich die Engländer den bald 18-jährige Wellington Silva von Fluminense Rio de Janeiro. Preis: vier Millionen Euro. Mit Fluminense feierte der Stürmer gerade die erste Klub-Meisterschaft seit 26 Jahren. Sein Transfer war dabei schon vor einem Jahr über die Bühne gegangen, doch der junge Brasilianer darf erst nach dem 18. Geburtstag (6. Janur 2011) offiziell zum FC Arsenal wechseln.

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Quelle: AFP

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Der Kölner Express berichtet, dass Manchester United bei der Suche nach einem Nachfolger für Torhüter Edwin van der Sar, der am Saisonende aufhört, in Deutschland unterwegs ist. Vor allem der Leverkusener René Adler sei im Visier, aber auch der Schalker Manuel Neuer. Dabei hat ManUnited schon einen neuen Torwart: Anders Lindegaard aus Dänemark. Nach seinem Wechsel zum norwegischen Klub Aalesund schaffte Lindegaard vermutlich Einmaliges: Er wurde in zwei Ländern zum Torhüter des Jahres gewählt, in Dänemark und in Norwegen. Nun geht der 26-Jährige für fünf Millionen Euro nach Manchester. Und könnte dort auf einen deutschen Konkurrenten treffen.

BARCELONA PRESENTS SUTCH IBRAHIM AFELLAY

Quelle: dpa

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Ein Niederländer beim FC Barcelona ist ja nichts Außergewöhnliches. Cruyff war dort, Neeskens, de Boer, und dann die Schwemme mit Kluivert, de Boer, Overmars und so weiter. Ibrahim Afellay (im Bild mit seinen Eltern) ist der 19. Niederländer in Barcelona, in der Saison 1999/2000 standen acht gleichzeitig unter Vertrag, plus Trainer Louis van Gaal. Dennoch kommt der Kauf Afellays etwas überraschend, denn der 24-jährige Mittelfeldspieler gehörte bei der WM in Südafrika keineswegs zur Stammformation der Niederländer. Drei Millionen zahlen die Katalanen für ihn an den PSV Eindhoven, wie hoch sie sein Talent bewerten, zeigt indes die festgeschriebene Ablösesumme, die im neuen Vertragswerk steht: 100 Millionen Euro.

Elias Lionel Messi

Quelle: imago sportfotodienst

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Fußball: Transfers:Elias

Mehr Geld gibt in Spanien bislang nur Atlético Madrid aus. Für sieben Millionen Euro holt sich der Klub den Brasilianer Elias von Corinthians Sao Paulo. Der 25-Jährige stand zuletzt beim Test-Länderspiel gegen Argentinien (im Bild gegen Lionel Messi) auf dem Platz.

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Quelle: AFP

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Fußball: Transfers:Antonio Cassano

Und Italien? Das ehemalige Land der Lire-Millionen und unbegrenzten Verdienstmöglichkeiten? Das Italien 2010 spielt nur noch vereinzelt eine Rolle, wenn es um die großen Transfers im Weltfußball geht. Immerhin ein Wechsel beschäftigt die Gazzetten: Antonio Cassano, Straßenkicker aus Bari mit Hang zur Selbstliebe, geht von Sampdoria Genua zum AC Mailand. Dabei schien Cassanos Karriere vor dem Ende. In Genua hatte er den Präsidenten Garrone, der ihn zuvor wie einen Sohn behandelte, übel beschimpft und war daraufhin aus dem Verein geflogen. Auch in der Nationalmannschaft ist er seither gesperrt. Milan-Klubpräsident Silvio Berlusconi tönte nun: "Mit Cassano werden wir wieder einen Titel holen."

© sueddeutsche.de/gba
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