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Fußball - Stuttgart:Viele Komplimente für Hensel: Schuster Wunschkandidat in Aue

Aue (dpa) - Die Spieler von Erzgebirge Aue durften nach einer turbulenten Woche am trainingsfreien Sonntag ausruhen, die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten waren weiter mit der Suche nach einem neuen Cheftrainer beschäftigt. "Wir arbeiten daran. Die Entscheidung ist sorgfältig abzuwägen", sagte Vereinspräsident Helge Leonhardt, der allerdings offen ließ, ob der Nachfolger des beurlaubten Daniel Meyer bereits in den kommenden Tagen oder erst nach dem nächsten Auswärtsspiel am Sonntag bei Holstein Kiel präsentiert wird. Laut übereinstimmenden Berichten der "Bild"-Zeitung und von "MDR Radio Sachsen" gilt Dirk Schuster derzeit als Wunschkandidat beim sächsischen Club.

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Aue (dpa) - Die Spieler von Erzgebirge Aue durften nach einer turbulenten Woche am trainingsfreien Sonntag ausruhen, die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten waren weiter mit der Suche nach einem neuen Cheftrainer beschäftigt. "Wir arbeiten daran. Die Entscheidung ist sorgfältig abzuwägen", sagte Vereinspräsident Helge Leonhardt, der allerdings offen ließ, ob der Nachfolger des beurlaubten Daniel Meyer bereits in den kommenden Tagen oder erst nach dem nächsten Auswärtsspiel am Sonntag bei Holstein Kiel präsentiert wird. Laut übereinstimmenden Berichten der "Bild"-Zeitung und von "MDR Radio Sachsen" gilt Dirk Schuster derzeit als Wunschkandidat beim sächsischen Club.

Der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer hatte bis zu seiner Freistellung im Februar die Mannschaft von Aues Ligakonkurrent SV Darmstadt 98 betreut. Mit den Hessen hatte Schuster den direkten Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga geschafft und sich dadurch deutschlandweit einen Namen gemacht. 2016 wurde der gebürtige Karl-Marx-Städter sogar zum Trainer des Jahres gewählt.

Egal, ob sich der Auer Vorstand für Schuster oder vielleicht doch noch für einen anderen Kandidaten entscheidet: Der Meyer-Nachfolger darf sich auf eine Mannschaft freuen, die sich mit sieben Punkten nach vier Spielen eine sehr gute Ausgangsposition für den weiteren Saisonverlauf erarbeitet hat - und die sich besonders durch ihre Moral und ihre Leidenschaft auszeichnet.

"Der neue Cheftrainer übernimmt hier ein Team, das einen wahnsinnig starken Charakter hat", lobte Marc Hensel seine Schützlinge nach dem 0:0 gegen den VfB Stuttgart. Der 33 Jahre alte Interimstrainer, der nicht im Besitz der Fußball-Lehrer-Lizenz ist und die Mannschaft deshalb nur für maximal 15 Werktage betreuen darf, wurde nach dem Unentschieden am Freitagabend von den Fans minutenlang mit "Marc-Hensel"-Sprechchören lautstark gefeiert.

Als er im Anschluss an die Pressekonferenz darauf angesprochen wurde, hatte der Gymnasial-Lehrer für Deutsch und Geschichte erneut mit seinen Gefühlen zu kämpfen. "Als ich bei der Fahrt ins Stadion Fans mit Hensel-Trikots gesehen habe, musste ich mir fast die Tränen verdrücken. Das mal wieder so zu erleben, war schon beeindruckend, da wird man sentimental. Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich das erleben durfte", sagte Hensel.

Der ehemalige Mittelfeldspieler hatte das Auer Team hervorragend auf die favorisierten Stuttgarter eingestellt. Die Sachsen agierten in einem 5-4-1-System mit Fabian Kalig als Abwehrchef. "Ich habe schon immer gewusst, dass ich das spielen kann. Ich hatte mich manchmal nur gewundert, dass ich es bisher nie durfte. Dass es eine gute Entscheidung war, habe ich gegen Stuttgart gezeigt. Man kann Marc für die komplette Woche nur ein großes Kompliment machen", sagte Kalig. Dem schloss sich Kapitän Martin Männel an: "Marc war schon als Spieler dafür bekannt, dass er vor dem Anpfiff sehr laut wird und die Jungs heiß macht. Mittlerweile muss man sich als Trainer bei der Wortwahl etwas anders präsentieren, dennoch hat er es für meine Begriffe überragend gemacht."

Hensel, der fast täglich zwischen Gymnasium und dem Trainingsgelände pendelt, wäre trotz der Doppelbelastung bereit, die Auer auch am Sonntag in Kiel noch einmal als verantwortlicher Trainer zu betreuen: "Das schafft man schon, weil man tolle Jungs um sich herum hat. Ich werde trotzdem irgendwann wieder ins zweite Glied zurückkehren, denn ich gehe unwahrscheinlich gern in meine Schule. Aber ich freue mich auch, mit diesem fantastischen Team weiter zusammenzuarbeiten. Die Mannschaft braucht einen Cheftrainer und einen leidenschaftlichen Co-Trainer Hensel."

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