Süddeutsche Zeitung

Fußball:Sancho-Transfer zu ManUnited perfekt

Der Wechsel des Engländers in die Premier League beschert dem BVB eine Riesensumme. Wegen seines Defibrillators darf Christian Eriksen nach seinem Kollaps nicht weiter in Italien spielen.

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Fußball, BVB: Der Wechsel von Jadon Sancho von Borussia Dortmund zu Manchester United ist perfekt. Das gab der BVB am Freitag bekannt. Der englische Rekordmeister zahlt für den Außenbahnspieler eine fixe Transferentschädigung in Höhe von 85 Millionen Euro. Der 21-Jährige erhält einen Fünfjahresvertrag plus Option. "Es war Jadons ausdrücklicher Wunsch, zurück in sein Heimatland und in die Premier League zu wechseln, er hat sich dabei jederzeit absolut korrekt verhalten. Ich möchte mich daher im Namen aller Borussen bei ihm bedanken", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Jadon hat in den vier Jahren bei uns eine tolle Entwicklung vollzogen, insbesondere in der Schlussphase der vergangenen Saison hat er mit wichtigen Toren und Assists zum Mannschaftserfolg beigetragen", ergänzte Sportdirektor Michael Zorc.

Der Transfer von Sancho ist damit einer der teuersten in der Bundesliga-Geschichte. Die 100-Millionen-Grenze knackte nur der Franzose Ousmane Dembele, der 2017 für 105 Millionen Euro (plus Boni bis 42 Millionen) vom BVB zum FC Barcelona gewechselt war. Nationalspieler Kai Havertz ging im vergangenen Sommer für 80 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea. Die Ablöse kann sich allerdings durch Bonuszahlungen noch weiter erhöhen. Sanchos Vertrag in Dortmund hatte noch eine Gültigkeit bis zum 30. Juni 2023. "Ich kann den Verantwortlichen von Borussia Dortmund nicht genug danken für die Chance, die sie mir als sehr jungem Spieler geboten haben. Beim BVB konnte ich zu dem Spieler reifen, der ich heute bin", sagte Sancho.

Fußball, Italien: Der dänische Nationalspieler Christian Eriksen wird seine Karriere bei Meister Inter Mailand in der italienischen Serie A mit seinem implantierten Defibrillator nicht fortsetzen können. "Nur wenn ihm der Defibrillator entfernt wird und ein Spezialist zeigen kann, dass es ihm körperlich wieder gut geht, kann er wieder für Inter spielen", sagte Francesco Braconaro, Mitglied der wissenschaftlichen Kommission beim italienischen Verband FIGC, am Donnerstag dem italienischen Radio Kiss Kiss. Eine Erteilung einer Spielgenehmigung für einen Profi mit eingesetztem Defibrillator sei in Italien nicht möglich.

Eriksen war im Juni zu Beginn der Europameisterschaft in Kopenhagen während des Spiels gegen Finnland auf dem Rasen zusammengebrochen und musste wiederbelebt werden. Danach wurde dem 29-Jährigen ein Defibrillator implantiert, der Herzrhythmusstörungen erkennt und im Notfall Schocks auslöst. Sein Vertrag bei Inter läuft bis Sommer 2024. In Italien gelten diesbezüglich deutlich strengere Regeln als in anderen europäischen Ligen. Zum Beispiel spielt der ehemalige niederländische Nationalspieler Daley Blind (Ajax Amsterdam) mit einem Defibrillator. Der neue Inter-Trainer Simone Inzaghi hofft derweil auf eine Rückkehr seines dänischen Topstars. "Er braucht Zeit, sich zu erholen. Aber natürlich werden wir ihn mit offenen Armen wieder bei uns begrüßen", sagte Inzaghi.

Bundesliga, BVB: Der Transfer von Donyell Malen von der PSV Eindhoven zum Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Wie das "Eindhovens Dagblad" und "Voetbal International" am Freitagabend berichteten, sollen sich beide Vereine auf die Rahmendaten des Transfers weitestgehend geeinigt haben. Demnach zahlt der BVB knapp 30 Millionen Euro für Malen, über mehrere Klauseln werde jedoch noch verhandelt. So gehe es zum Beispiel um Bonuszahlungen, die die Ablöse noch erhöhen könnten. Der niederländische Nationalspieler soll einen Fünfjahresvertrag unterschreiben, wie auch Sport1 berichtete. Der 22-Jährige soll die Lücke schließen, die der Abgang von Jadon Sancho (Manchester United) hinterlässt. Der BVB reist am Freitag ins Trainingslager ins schweizerische Bad Ragaz. Malen soll nach absolviertem Medizincheck so schnell wie möglich nachreisen.

Fußball, Niederlande: Die Anhänger in der voll besetzten Fankurve huldigten ihrem Helden schon kurz vor dem Abpfiff. "Mariooo Göööötze, schalalalalala", hallte es aus Tausenden Kehlen durch das Philips-Stadion. Kurz zuvor hatte der Weltmeister von 2014 einen Doppelpack für den PSV Eindhoven auf dem Weg in die Königsklasse besorgt. Götze präsentierte sich beim spektakulären 5:1 (2:1) in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League gegen den türkischen Vizemeister Galatasaray in Topform. Als Spielmacher und Torschütze (52. und 89.) verhalf der 29-Jährige seinem Team zu einer exzellenten Ausgangsposition. "Was für ein Abend - was für eine Mannschaft", twitterte Götze, der zuletzt Abwanderungsgerüchte dementiert hatte, am Donnerstag: "Tore auf der großen Bühne fühlen sich immer besonders an, besonders mit Fans im Rücken. Ich bin sehr glücklich über meine beiden Treffer - und Eran Zahavi hat auch nicht so schlecht gespielt..."

Tatsächlich war der israelische Stürmer Zahavi mit drei Toren (7./35./84.) der Co-Star im Team des deutschen Trainers Roger Schmidt, der auch Nationalspieler Philipp Max und den Ex-Mainzer Philipp Mwene auf das Feld geschickt hatte. Der nicht für die EM nominierte Max bereitete das zweite Tor Götzes vor. "Es war das erste Pflichtspiel mit Fans seit anderthalb Jahren, also wollten wir ihnen ein gute Vorstellung zeigen", sagte Schmidt: "Die Energie von den Rängen hat sich auf die Mannschaft übertragen. Wir waren voll da und haben bei den Chancen die Effektivität gezeigt, die uns in der vergangenen Saison oft gefehlt hat."

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