Sami Khedira:Der Trainerversteher

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Im Finale von Rio verzichtete Khedira im letzten Moment: Christoph Kramer spielte für ihn. (Foto: ActionPictures/Imago)

Er besaß einen besonderen Sinn für Ordnung und Orientierung und stellte die Mannschaft im Zweifel über sich selbst. Vor allem Trainer schätzten Sami Khedira, nun beendet der Weltmeister, von Verletzungen gezeichnet, seine Karriere.

Von Javier Cáceres, Berlin

Am Mittwochabend saß Sami Khedira vor einer Kamera, und er sinnierte unter anderem darüber, wie kurios es doch sei, dass man den Glauben an Zufälle verlieren kann. Weil er, nur mal so zum Beispiel, in den Stunden vor diesem recht kurzfristig anberaumten Termin noch Textnachrichten bekommen hatte. Ob er wisse, dass auf den Tag genau 14 Jahre vergangen waren, seit er mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2007 deutscher Meister geworden war, stand darin zu lesen; Khedira hatte damals am letzten Spieltag per Kopf (gegen den brasilianischen Metallbieger André Da Silva) den 2:1-Siegtreffer gegen Energie Cottbus erzielt. Oder halt: dass er schon wieder einen Verein verlässt, der soeben Fredi Bobic als Manager verpflichtet hat. 2010 sagte Khedira beim VfB Stuttgart Adele, nun sagt er bei Bobics nächstem Klub Hertha BSC Tschüss. "Ich mag den Fredi einfach nicht", sagte Khedira. Was natürlich als Scherz gemeint und gerade deswegen bemerkenswert war.

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