Fußball:Podolski will "auf jeden Fall" weitermachen

EURO 2016 - Semi final Germany vs France

Will auf jeden Fall weiterhin für die Nationalmannschaft auflaufen: Lukas Podolski.

(Foto: dpa)

Der Stürmer glaubt, er müsse sich vor keinem verstecken. Kapitän Schweinsteiger will sich noch Gedanken über seine Zukunft machen. Boateng zieht sich Oberschenkelverletzung zu.

DFB: Ein Rücktritt von Kapitän Bastian Schweinsteiger aus der Fußball-Nationalmannschaft erscheint wahrscheinlich, Lukas Podolski will dagegen weitermachen. Nach dem 0:2 im EM-Halbfinale gegen Frankreich atmete Schweinsteiger auf die Frage, ob er weitermache, tief durch und antwortete dann: "Ich muss erst einmal Abstand gewinnen und darüber nachdenken." Podolski antwortete dagegen mit den Worten: "Auf jeden Fall." "Ich habe noch nicht darüber nachgedacht", beteuerte Schweinsteiger: "Ich habe versucht, meine ganze Energie in dieses Turnier reinzulegen. Das war nach den zwei Verletzungen nicht so einfach. Das Ausscheiden ist natürlich sehr enttäuschend. Aber der Weg der Mannschaft geht weiter." Podolski erklärte: "Ich stehe voll im Saft, auch wenn ich eine 3 vorne habe. Ich muss mich vor keinem verstecken. Das habe ich bei dieser EM wieder gesehen. Und der Trainer kann das bestätigen."

Podolski spielte bei dieser EM nur 18 Minuten, als er im bereits entschiedenen Achtelfinale gegen die Slowakei beim Stande von 3:0 eingewechselt wurde. Schweinsteiger traf beim 2:0 gegen die Ukraine im ersten Gruppenspiel, wurde insgesamt viermal eingewechselt und stand gegen Frankreich in der Startelf. Podolski und Schweinsteiger, heute beide 31, eroberten 2004 als 18-Jährige die Nationalelf. Als "Poldi" und "Schweini" waren sie die Stars beim "Sommermärchen" 2006. Mit 129 Länderspielen (Podolski) und 120 (Schweinsteiger) belegen sie hinter Lothar Matthäus (150) und Miroslav Klose (137) die Plätze drei und vier in der ewigen Länderspielliste.

Jérôme Boateng: Abwehrspieler Jérôme Boateng hat sich beim 0:2 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Halbfinale gegen Frankreich eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Über das Ausmaß der Muskelverletzung konnte der DFB in der Nacht zum Freitag noch keine genauen Angaben machen. Der 27 Jahre alte Innenverteidiger hatte sich in Marseille bei einem langen Pass ohne Einwirkung eines Gegenspielers verletzt und musste beim Stand von 0:1 ausgewechselt werden. Nach dem EM-Aus des DFB-Teams ist für die Nationalspieler zunächst bis August Wettkampfpause.

Rumänien: Christoph Daum kehrt auf die große Fußball-Bühne zurück. Nach zweieinhalb Jahren ohne Trainer-Job unterzeichnete der 62 Jahre alte Routinier wie erwartet einen Zweijahresvertrag als Nationalcoach in Rumänien. Der einstige Meistermacher des VfB Stuttgart wurde am Donnerstag in Bukarest vorgestellt. Daum tritt die Nachfolge des mit seinem Team in der EM-Vorrunde in Frankreich gescheiterten Anghel Iordanescu an. Der Job des Neuen ist klar umrissen: Daum soll Rumänien zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland führen - es wäre die erste WM-Teilnahme seit 20 Jahren.

"Das Einzige, was zählt, ist der Erfolg des rumänischen Fußballs. Ich erwarte, das jeder das Optimum aus sich herausholt", forderte der wie ein Messias empfangene Deutsche. Er appellierte an den Teamgeist und sagte auf Englisch: "Together everybody achieves more" (Zusammen erreicht jeder mehr): "Lasst uns zusammenhalten in schwierigen Lagen Der Charakter des ganzen Teams entscheidet über dauerhaften Erfolg."

Prämie: Den deutschen Fußball-Nationalspielern bleibt nach dem Halbfinal-Aus jeweils ein Trostpflaster von 100.000 Euro. Diese Prämie hatten sich Kapitän Bastian Schweinsteiger und Co. bereits durch den Einzug in die Vorschlussrunde gesichert. Durch die 0:2 (0:2)-Niederlage in Marseille gegen die Equipe tricolore blieben die deutschen Stars bei dieser Summe stehen. Bei einem Sieg gegen den EM-Gastgeber hätte sich die Prämie auf 150.000 Euro erhöht, der Titelgewinn hätte den Spielern jeweils 300.000 Euro auf das Konto gespült. Die Franzosen, die im Endspiel am Sonntag im Stade de France von den Toren von Paris (21 Uhr/ARD) auf Portugal treffen, würden bei einem EM-Triumph im eigenen Land ebenfalls 300.000 Euro pro Spieler kassieren.

Portugal: Cristiano Ronaldo ist bei seinem Kopfball im EM-Halbfinale gegen Wales (2:0) am Mittwochabend 2,62 Meter hoch gesprungen. Das errechnete die britische Tageszeitung Daily Mail. Der 31-Jährige hatte in der 50. Minute den Führungstreffer erzielt, der Portugal den Weg ins Endspiel am Sonntag ebnete. "Es gibt drei Dinge, die so in der Luft stehen: Hubschrauber, Kolibri und Ronaldo", sagte ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl nach der Partie in Lyon.

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