Fußball: Rückennummern:Spieler mit der 0, Torwart mit der 8

Trikotnummern hatten im Fußball schon immer eine große Bedeutung. Ein Überblick über seltene, kuriose und gesperrte Rückennummern.

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Hicham Zerouali  getty

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Hicham Zerouali zählt keineswegs zu den bekanntesten Fußballern des Planeten, doch zwischen 1999 und 2002 sorgte er beim FC Aberdeen für großes Aufsehen. Da erwirkte der 2004 bei einem Verkehrsunfall verstorbene Zerouali (Spitzname: Zero) nämlich beim schottischen Fußballverband eine Ausnahmegenehmigung, mit der bis dahin noch nicht vergebenen 0 auf dem Rücken anzutreten. In der marokkanischen Nationalmannschaft aber musste sich "Zero" eine andere Nummer auswählen (siehe Bild).

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paolo maldini dpa

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Es gilt gemeinhin als Zeichen höchster Wertschätzung, wenn sich ein Klub entscheidet, nach dem Karriereende eines Spielers dessen Rückennummer nicht mehr zu vergeben. So geschehen kürzlich bei Paolo Maldini (rechts), dem ewigen Spieler des AC Mailand. Sein Trikot mit der Nummer drei wird zukünftig kein Spieler mehr tragen dürfen - es sei denn, einer von Maldinis Söhnen schafft es eines Tages ins Profiteam des Berlusconi-Klubs.

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raul ap

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So eine ähnliche Lösung wird es wohl eines Tages bei Real Madrid und der Nummer sieben geben, die für alle Zeiten mit dem Namen Raul verbunden sein wird. Selbst David Beckham musste bei seinem Wechsel auf die aus Manchester-United-Zeiten gewohnte 7 verzichten und sich eine andere Rückennummer aussuchen. Und selbst für den in dieser Saison zu Real gewechselten Cristiano Ronaldo, der sich in der 7 besonders wohl fühlte, gilt das.

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Ubaldo Fillol

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Außer dem Spanier Raul trug die Nummer sieben aber auch ein Spieler, dessen Position normalerweise auf die Rückennummer eins fixiert ist: Ubaldo Fillol, Torwart der argentinischen Nationalmannschaft bei der WM 1982. Der Grund für dieses Kuriosum war, dass die Argentinier die Nummern nach dem Alphabet verteilten; eine Ausnahme bildete selbstredend Diego Maradona, der sich die Zehn sicherte, obwohl das Alphabet eine andere Nummer für ihn vorgesehen hätte. 1978 hatte Fillol auch schon im Tor gestanden und eine ungewöhnliche Rückennummer getragen - da war es die Fünf.

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Jan Jongbloed

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Dieser alphabetische Ansatz führte auch beim niederländischen Nationalteam, das bei der WM 1974 hinter Deutschland den zweiten Platz belegte, zu Verwirrungen. Die Acht trug nämlich kein Mittelfeldspieler, sondern der Torwart Jan Jongbloed. Auch die Niederländer ließen freilich eine Ausnahme zu: Der "König" Johan Cruyff spielte mit seiner geliebten 14.

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jens lehmann dpa

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Einen gibt es noch in der Reihe "Torhüter mit kuriosen Rückennummern": Jens Lehmann trug bei einem Freundschaftsspiel gegen Frankreich im Jahr 2005 die Nummer neun, weil er nicht die klassische Ersatztorwartnummer 12 haben wollte - das hätte im Duell mit Oliver Kahn ums DFB-Tor bei der WM 2006 ja schon symbolische Wirkung gehabt.

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Die Zehn ist die bedeutendste Nummer des Fußballs. So bedeutend, dass Rückennummer und Spielposition beinahe schon ineinander verschmolzen. Niemand spricht jedenfalls von "der 2", wenn er über die rechte Außenverteidigerposition debattieren will, oder von "der 11", wenn es um den Linksaußen geht; allenfalls den "Sechser" gibt es noch. "Die 10" aber ist klar definiert, das ist der kreative Kopf der Mannschaft, der Spielmacher, der Nachfolger Peles, Maradonas, Matthäus' et cetera. Da ruht also eine große Last auf den Schultern derer, die heute die 10 tragen - wie zum Beispiel Bremens Zugang Marko Marin.

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jens lehmann oliver kahn

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Bei der WM 2006 selbst war in Sachen Lehmann wieder alles in schönster Nummernordnung. Der Stammtorwart Lehmann hatte die 1 auf dem Rücken, der Ersatzmann Kahn die 12. In vielen Klubs geht die Nummer 12 an den Vertreter der etatmäßigen Nummer eins. Bei manchen Vereinen hat es sich inzwischen aber auch eingebürgert, die 12 gar nicht mehr zu vergeben, denn: der zwölfte Mann, das ist klar, sind die Fans!

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johann cruyff reuters

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So wie die Fans des AC Mailand wegen der Verdienste von Paolo Maldini und Franco Baresi keine Spieler mit den Nummern 3 und 5 in ihrer Mannschaft sehen, müssen die Anhänger von Ajax Amsterdam seit April 2007 die Nummer 14 entbehren. Anlässlich des 60. Geburtstages von Johan Cruyff entschied der Klub, dessen Lieblingsnummer 14 nicht mehr zu vergeben.

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Beim FC Sevilla hat der Verzicht auf die Nummer 16 einen tragischen Hintergrund: Der Verteidiger Antonio Puerta kollabierte am 28. August 2007 auf dem Spielfeld, weil er im ersten Saisonspiel gegen Getafe nach 30 Minuten einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitt. Später verstarb der einmalige Nationalspieler im Krankenhaus nach einigen Wiederbelebungsversuchen. Der FC Sevilla gab darauf bekannt, Puertas Trikotnummer 16 zukünftig nicht mehr zu vergeben - als ewige Erinnerung an den bedrückenden Tod des Publikumslieblings.

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Als in den neunziger Jahren die Zeit begann, in der die Spieler sich nicht für jede Partie die Nummern 1 bis 11 brav aufteilen mussten, sondern sich für eine ganze Saison ihre Lieblingszahl aussuchen durften, kam neue Bewegung in den Nummernmarkt. Viele Stürmer zum Beispiel wählten die 18 - vielleicht um zu signalisieren, dass sie doppelt so gut seien wie ihre Stürmer-Kontrahenten, die bei der traditionellen 9 blieben? Jürgen Klinsmann jedenfalls trug die 18 nicht nur in der Nationalelf, sondern auch bei seinem ersten Tottenham-Engagement (beim zweiten war es dann die 33) und bei den Bayern.

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ivan zamorano getty

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Eine kuriose Lösung war die 18 für Ivan Zamorano, den chilenischen Angreifer von Inter Mailand. Als Ronaldo zum italienischen Klub wechselte und unbedingt die bis dahin von Zamorano besetzte 9 haben wollte, wich der ehemalige Real-Star auf die 18 aus - allerdings ließ er den Zeugwart zwischen die Ziffern 1 und 8 ein kleines Pluszeichen nähen.

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In Sachen Bekanntheitsgrad steht David Beckham (links) Michael Jordan in nichts nach - gleiches gilt für die Rückennummer: Beckham machte wie Jordan die 23 zu seinem Markenzeichen. Die Frage, wer wessen Vorbild ist, klärte sich bei Beckhams Dienstantritt in Madrid im Jahr 2003. Zwar erfolgte die Landung der weltweiten Werbeikone Beckham damals noch nicht im ausverkauften Bernabeu wie jüngst bei der großen Ronaldo-Sause, aber immerhin musste "Becks" ein paar Bälle auf dem Trainingsgelände jonglieren. Die 23 habe er gewählt, weil Jordan sein Vorbild ist, sagte Beckham, als er auf sein Trikot angesprochen wurde.

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anatolij timoschtschuk afp

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Bayerns neuer Mittelfeldspieler Anatolij Timoschtschuk steht auf die 44. Schon bei seinem bisherigen Klub Zenit St. Petersburg trug er ein Trikot mit dieser Nummer, auch beim FC Bayern streift er sich die 44 über. Seiner Frau wollte er eigentlich eine Wohnung auf der 44. Etage eines Hauses in Dubai schenken - doch alle Apartements waren schon vergeben. Da kaufte er eben eine Wohnung in der 43. Etage.

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Bixente Lizarazu lief in seiner sehr erfolgreichen Zeit beim FC Bayern mit zwei Rückennummern auf: Über viele Jahre war die Nummer drei neben seiner unbändigen Einsatzbereitschaft sein Markenzeichen. Der kleine Baske hat als Fußballer alles gewonnen, was sich ein einigermaßen ambitionierter Profi nur vorstellen kann und kehrte nach einem halben Jahr in Marseille 2005 noch einmal zu den Bayern zurück. Die Nummer 69 trug er dann nicht etwa in Anspielung auf seine präferierte Sexualpraktik, sondern schlicht und einfach als Hinweis auf sein Geburtsjahr, seine Größe und sein Gewicht.

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Andreas Görlitz galt einmal bei den Bayern als vielversprechendes Talent auf der rechten Abwehrseite, doch richtig durchsetzen konnte er sich wegen einer fast zweijährigen Verletzungspause nicht. Schließlich liehen ihn die Münchner im Jahr 2007 an den KSC aus, wo Görlitz mit der Rückennummer 77 zwar eine solide Saison spielte, den Abstieg der Badener aber nicht verhindern konnte. Die für die Bundesliga ungewöhnliche Trikotnummer trug der gebürtige Weilheimer in Anlehnung an seine Rockband, in der er Gitarre spielt. Die Gruppe heißt Room 77. Ob er jetzt nach seiner Rückkehr zu den Bayern seine Band umbennen wird (er trägt in der kommenden Spielzeit die 13), ist nicht überliefert.

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andreas herzog dpa

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Schon hohe zweistellige Nummern sind im Fußball sehr selten: Die 77 von Görlitz ist die höchste jemals vergebene Rückennummer im deutschen Profifußball, während die 100 von Andreas Herzog eine absolute Ausnahme war: Die Fifa erlaubte dem "Alpen-Maradona", in seinem 100. Länderspiel gegen Norwegen ebendiese Zahl auf dem "Laiberl" mit dem österreichischen Bundesadler zu tragen - als erster Fußballprofi weltweit spielte Herzog also mit dreistelliger Rückennummer.

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