Fußball:Rot mit 17 gegen Brasilien: Kameruns Song warnt Spieler

Fußball
Kassierte als 17-Jähriger mal eine Rote Karte gegen Brasilien: Kameruns Cheftrainer Rigobert Song (r). Foto: Laurent Gillieron/Keystone/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Doha (dpa) - Ein eigenes Missgeschick vor 28 Jahren dient Kameruns Nationaltrainer Rigobert Song als Warnung für seine Spieler vor dem abschließenden WM-Gruppenspiel gegen den bereits für das Achtelfinale qualifizierten Rekord-Weltmeister Brasilien am Freitag (20.00 Uhr MEZ/Magenta TV).

"1994 war ich 17 und habe bei der WM gegen Brasilien gespielt", erzählte Song. "Ich habe damals noch in Kamerun gespielt, wollte mich beweisen - und habe Rot gesehen. Das war ein Weckruf für mich und diese Erfahrung teile ich mit meinen Spielern. Man muss 90 Minuten konzentriert sein. Man muss kämpfen und alles geben, aber man muss diszipliniert sein, sonst wird man bei einer WM bestraft." Song hatte die Rote Karte wegen eines groben Fouls an der Seitenlinie beim Stand von 0:1 gesehen, Brasilien gewann mit 3:0.

Kamerun braucht einen Sieg

Am Freitag braucht Kamerun einen Sieg, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben. Zwei Dinge machen dem früheren Kölner Bundesligaprofi dabei Hoffnung. Zum einen sei das Weiterkommen des Senegal "eine zusätzliche Motivation und hilft uns psychologisch. Man repräsentiert immer auch einen Kontinent", sagte Song. "Es ist immer schön, wenn ein afrikanisches Land weiterkommt. Und dann will man es ihnen natürlich nachmachen." 

Zum anderen erinnerte er daran, "dass Kamerun Brasilien auch schon geschlagen hat". Der bisher einzige Sieg gelang beim Confed-Cup 2003 - mit Song als Abwehrchef und dem heutigen Verbandspräsidenten Samuel Eto'o als Siegtorschützen zum 1:0.

Mit welcher Formation Brasilien angesichts der sicheren Achtelfinal-Qualifikation auflaufe, interessiere ihn nicht, betonte Song. "Wir achten nicht auf sie, sondern auf uns. Es ist ein Finale für uns." Mittelfeldspieler André-Franck Zambo Anguissa versprach derweil vollen Einsatz. "Wir spielen für die Flagge Kameruns, wir kämpfen für unsere Mannschaft, unser Land und die Menschen in Kamerun", sagte er. "Wir sind 26 Krieger und wir wissen 26 Millionen Kameruner hinter uns."

© dpa-infocom, dpa:221201-99-740911/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: