Fußball: Robbens Krankenakte:Der Mann aus Glas

Bayerns Flügelflitzer Arjen Robben fällt verletzt aus. Mal wieder. Der fragile Holländer ist erst 26, doch seine Krankenakte erreicht bereits jetzt Brockhaus-Ausmaße. Eine Leidensgeschichte in Bildern.

David Binnig

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(Foto: afp)

Bayerns Flügelflitzer Arjen Robben fällt verletzt aus. Mal wieder. Der fragile Holländer ist erst 26, doch seine Krankenakte erreicht bereits jetzt Brockhaus-Ausmaße. Eine Leidensgeschichte in Bildern. Sommer 2010: Halb so wild - heißt es nach Robbens Verletzung im Testspiel der Oranjes gegen Ungarn. Die Diagnose aus dem holländischen Lager: Ein Muskelfaserriss der harmloseren Sorte. Ein Wunderheiler heilte und Robben reiste nach Südafrika, um dort die WM zu spielen.

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(Foto: Getty Images)

Robben verpasste zwar die ersten WM-Spiele, doch nach der Gruppenphase waren die Schmerzen laut eigener Aussage verschwunden. Der Genesene rannte in jedem Spiel seine Außenbahn auf und ab und erzielte wichtige Tore. Auch im Finale wirkte er munter mit - 120 Minuten lang. Er war es, der die größte Chance der Holländer vergab (Bild). Auch deshalb hieß es nach dem Spiel als Diagnose: Vizeweltmeister. Nach seiner Rückkehr zu den Bayern stellte sich heraus, dass aus dem anfangs festgestellten Risschen ein fünf Zentimeter langes Loch im Muskel geworden war.

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(Foto: imago sportfotodienst)

Hollands Teamärzte erkannten die Risiken seiner Verletzung nicht - oder wollten sie nicht erkennen, so zumindest Vermutungen aus dem Bayern-Lager. Bayern-Doc Hans Wilhelm Müller-Wohlfahrt (re.) schaute wohl genauer hin und kam zu einer niederschmetternden Diagnose: Zwei Monate Pause. Die Bayern-Konkurrenten in der Bundesliga könnten sich angesichts von Robbens Ausfall zu Saisonbeginn bereits die Hände reiben.

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(Foto: ddp)

Herbst 2009: Gerade erst frisch zu den Bayern gewechselt, verletzt sich Robben nach furiosem Debüt an seiner größten Problemzone, den Knie-Schleimhäuten. Damalige Diagnose: Fünf Wochen Pause.

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Auch ein Status als "Königlicher" hilft Arjen Robben nicht beim Vermeiden von Schmerzen. Das zeigen die meisten Spiele seiner Zeit bei Real Madrid. Zum Beispiel das gegen Borussia Dortmund, als er von Mohammed Zidan (Mitte) unsanft gebremst wird. Oder noch symptomatischer: Das Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin, als sich Robben aufwärmte und sich dabei so schwer verletzte, dass er nicht mitspielen konnte. Diagnose: Muskelfaserriss - ein Klassiker unter den Verletzungen.

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"Get him fucking off!" So lautet Jose Mourinhos bekannteste Aussage zu seinem Spieler Arjen Robben. Es war im Januar 2007, als der Chelsea-Stürmer Robben beim Spiel gegen den FC Liverpool nach 20 Minuten ausgewechselt werden wollte. Und sein Trainer über den Platz brüllte. Gentleman Mourinho war "not amused" über Robbens Anliegen. Im Champions-League-Finale 2010 trafen die beiden dann aufeinander. Robben als blitzschnelle Bayern-Waffe, Mourinho als Trainer von Inter Mailand. Man redete miteinander. Leise und friedlich.

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Zwischen Zungeschnalzen und Zerbrechlichkeit: An Arjen Robben scheiden sich die Geister. Bleibt er länger verletzungsfrei, ist er der wohl beste Flügelspieler der Welt. Während seiner Zeit in England verpassten ihm die Zeitungen jedoch einen wenig schmeichelnden Spitznamen: "Man of Glass" - Mann aus Glas. Seine ständigen Wehwechen lassen ihn fragil wirken. Der Guardian spottete: "Robben schafft es, dass sein Gegner schon vor dem Anpfiff die Rote Karte sieht - wegen unnötiger Härte beim Händeschütteln."

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(Foto: ddp)

Arjen Robben im Einsatz: Er ist schnell, torgefährlich, technisch stark und immer im Fokus der Abwehrspieler. Vielleicht liegt es an seiner riskanten Spielweise, dass seine Gegner regelmäßig überhart agieren. Hier geht ihn Portugals Nuno Valente während der WM 2006 mit einer "seitlichen Luftgrätsche" an.

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2004 zahlte der FC Chelsea 18 Millionen Pfund Ablöse für den hochtalentierten Holländer. Seine Zeit in London begann dann mit einem Vorbereitungsspiel gegen den AS Rom, einem Mittelfußbruch und drei Monaten Pause.

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(Foto: N/A)

Im Sommer 2002 wechselte Arjen Robben von Groningen zum PSV Eindhoven. Er war 18 Jahre alt und schoss in dieser Saison zwölf Tore in 33 Spielen. Seine zweite Saison beim PSV war der Beginn einer Ära: Knie- und Muskelprobleme lösten sich ab, seine Krankenakte bekam erste beunruhigende Einträge.

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