Fußball - Nürnberg:Hack im Lattenpech: 1. FC Nürnberg nach Corona-Krise sieglos

2. Bundesliga
Nürnbergs Philip Heise (l.) und Bochums Robert Zulj kämpfen um den Ball. Foto: Daniel Karmann/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Nürnberg (dpa/lby) - "Club"-Keeper Christian Mathenia schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. Sein 1. FC Nürnberg kommt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einfach nicht vom Fleck. Der fränkische Traditionsverein verpasste auch am Samstag beim torlosen Remis gegen den VfL Bochum seinen ersten Sieg nach der Corona-Zwangspause. "Klar haben wir Druck, wir spielen für einen großen Traditionsverein und haben auch Verantwortung. Es geht für uns darum, den Verein in der Liga zu halten", sagte Mathenia.

Mit nur drei Punkten aus den vergangenen vier Partien bleiben die Franken auf dem 15. Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Relegationsrang 16 beträgt weiter nur zwei Zähler. "Mit der Defensivleistung bin ich zufrieden, aber das Tor haben wir einfach nicht erzwungen. Das müssen wir uns ankreiden lassen", befand der Nürnberger Coach Jens Keller. "Wir müssen noch entschlossener in der Vorwärtsbewegung sein."

Die Bochumer sind nach der Corona-Unterbrechung immer noch ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis holte aus vier Spielen beachtliche acht Zähler und liegt im Tabellenmittelfeld.

Was beide Mannschaften an diesem Fußball-Nachmittag lange Zeit anboten, war einfach nur bieder. Vor allem die Nürnberger zeigten angesichts ihrer prekären Lage im Vorwärtsgang zu wenig Bewegung und zu viele Fehler im Spielaufbau. Chancen in der ersten Hälfte waren Fehlanzeige. Bezeichnend waren Offensivaktionen wie jene von Mikael Ishak, der in der achten Minute einen Volleyschuss mehrere Meter über das gegnerische Tor setzte.

Die Nürnberger traten mit nur einer personellen Änderung an. So kehrte Robin Hack nach muskulären Problemen für Philip Heise in die Startelf zurück. Doch auch der Offensivspieler konnte sich lange nicht in Szene setzen. Immerhin wurde die Partie nach dem Seitenwechsel lebhafter, beide Teams agierten nun etwas mutiger.

Die Franken konnten sich auf Schlussmann Mathenia (61. Minute, 64.) stets verlassen. Nürnbergs Trainer Keller wollte sich mit dem Remis nicht abfinden. In Adam Zrelak und Fabian Schleusener (69.) brachte er zwei frische Stürmer auf einmal für die entscheidende Spielphase. "Kommt schon, Jungs", rief Coach Keller seinen Spielern von der Seitenlinie immer wieder zu.

Mit einer Einzelaktion gelang Hack dann fast die Führung. Der 21-Jährige hatte mit seinem Lattenschuss aus der Drehung in der 84. Minute aber Pech. Die Drangphase der Hausherren in den letzten Minuten brachte dann auch nichts mehr - die Situation der Franken bleibt brisant. Und die nächsten Partien für den "Club" haben es in sich: Es warten der souveräne Spitzenreiter Arminia Bielefeld und Lokalrivale SpVgg Greuther Fürth.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: