Fußball:Nizza: Straßenrad-EM aus Sicherheitsgründen abgesagt

Tony Martin

Die Absage wurde mit fehlenden Garantien in Sicherheitsfragen begründet.

(Foto: dpa)

Nizzas Bürgermeister bestätigt die Absage der für September geplanten Wettkämpfe. Mourinho verteidigt Schweinsteiger-Degradierung. Chinesen kaufen den AC Mailand.

Radsport: Drei Wochen nach dem Terroranschlag mit 85 Toten sind die im September geplanten Straßenrad-Europameisterschaften in Nizza aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Das bestätigte Bürgermeister Philippe Pradal und begründete die Maßnahme mit fehlenden Garantien in Sicherheitsfragen. Die Europameisterschaften hätten in diesem Jahr erstmals auch für Elite-Fahrer stattfinden sollen, bislang waren lediglich Juniorenrennen ausgetragen worden. Unter anderem hatten die früheren Tour-Sieger Vincenzo Nibali (Italien) und Alberto Contador (Spanien) ihr Kommen angekündigt. In Nizza war am Abend des französischen Nationalfeiertags am 14. Juli der 31-jährige Lahouaiej Bouhlel auf einer Strandpromenade mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gefahren. Bei einem anschließenden Schusswechsel mit der Polizei wurde er erschossen.

Fußball, Manchester United: Manchester-United-Trainer José Mourinho hat seinen Schritt verteidigt, Weltmeister Bastian Schweinsteiger zur Reserve des Vereins abzuschieben und mit der Jugend trainieren zu lassen. "Sowas passiert in jedem Club", sagte Mourinho. "Der Trainer muss eine bestimmte Anzahl von Spielern für seinen Kader bestimmen. Ich habe meine Entscheidung getroffen. So einfach ist das." Die Degradierung Schweinsteigers hatte teilweise heftige Kritik hervorgerufen. Ex-Bundesliga-Trainer Ottmar Hitzfeld warf Mourinho "mangelnden Respekt" vor. Auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, äußerte Unverständnis. Auch in den sozialen Netzwerken kritisierten zahlreiche ManUnited-Anhänger den Schritt. Schweinsteiger selbst hat sich bisher nicht dazu geäußert. Trotz seines noch bis 2018 laufenden Vertrags steht er nach nur einem Jahr beim Pokalsieger vor dem Abschied. Manchester United spielt am Sonntag im "FA Community Shield" gegen Meister Leicester City. Schweinsteiger wird nicht im Kader stehen.

Fußball, Italien: Beim italienischen Klub AC Mailand geht die Ära von Silvio Berlusconi endgültig zu Ende. Der ehemalige Ministerpräsident einigte sich mit einem chinesischen Konsortium auf den Verkauf seines kompletten Milan-Aktienpakets, teilte Berlusconis Fernsehholding Fininvest mit. Das Konsortium Sino-Europe Investment Management Changxing, an dem sich auch der chinesische Staatsfonds Haixia Capital beteiligt, bewertete Milan mit einem Wert von 740 Millionen Euro. Dabei wurden offenbar auch die Schulden in Höhe von 220 Millionen Euro berücksichtigt, die den lombardischen Traditionsklub belasten. Das Konsortium unter der Führung des Managers Yonghong Li, der in den letzten Monaten die Verhandlungen mit Berlusconi geführt hatte, verpflichtete sich in den nächsten drei Jahren zu Investitionen in Höhe von 350 Millionen Euro in den Klub.

Fußball, Fifa: Fifa-Präsident Gianni Infantino muss nach geheim gehaltenen Ermittlungen keine Bestrafung durch die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes befürchten. Der Schweizer habe nicht gegen Verhaltensregeln verstoßen, teilte das Gremium mit. Zu diesem Schluss kam die Ethikkommission nach mehrwöchigen Untersuchungen gegen den 46-Jährigen. Demnach wurden Infantino, der die von vielen Skandalen erschütterte Fifa seit Februar 2016 leitet, mögliche Vergehen gegen vier Paragrafen des Ethikcodes vorgeworfen. Untersucht wurde die Kostenübernahme für mehrere Flüge Infantinos - dem Vernehmen nach im Zusammenhang mit Reisen in die WM-Gastgeberländer Russland und Katar sowie zu einem Besuch beim Papst.

Verdachtsmomente für unlauteres Verhalten gab es zudem bei Personalfragen für die Jobbesetzung im Präsidentenbüro sowie bezüglich der Weigerung Infantinos, seine Gehaltsvereinbarung mit der Fifa zu unterschreiben. Infantino soll sein Salär von umgerechnet rund zwei Millionen Franken in einer Fifa-Sitzung angeblich als unzureichend bezeichnet haben. Im Gegensatz zu sonstigen Fällen hatte die Ethikkommission ihre Ermittlungen nicht publik gemacht. Die rechtsprechende Kammer habe der Entscheidung der ermittelnden Kammer zugestimmt, teilte das Gremium mit.

Fußball, Ehrung: Europas Fußballer des Jahres spielt in Madrid: Gareth Bale (Real Madrid), Antoine Griezmann (Atlético Madrid) und Cristiano Ronaldo (Real) sind für die Wahl des besten Spielers des Kontinents der Saison 2015/16 nominiert. Die drei Angreifer wurden von Journalisten in die Endauswahl gewählt, wie die Europäische Fußball-Union (Uefa) bekannt gab. Drei deutsche Nationalspieler landeten bei der Abstimmung unter den besten zehn: Torwart Manuel Neuer (8.), Mittelfeldstratege Toni Kroos (9.) sowie Offensivspieler Thomas Müller (10.). Luis Suárez und Lionel Messi von Reals Erzrivale FC Barcelona wurden Vierter und Fünfter der Abstimmung. Der italienische Torwart Gianluigi Buffon kam auf den sechsten Platz.

Bei den Frauen steht die deutsche Mittelfeldspielerin Dzsenifer Marozsán von 1. FFC Frankfurt zur Wahl zur besten Fußballerin Europas. Die 24-Jährige erreichte neben der Norwegerin Ada Hegerberg und der Französin Amandine Henry die Endauswahl. Die Sieger werden am 25. August in Monaco bei der Gruppenauslosung zur Champions League gewählt.

Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern München will Top-Stürmer Robert Lewandowski über dessen laufenden Vertrag hinaus behalten. "Wir sind bereit zu verlängern", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der Bild-Zeitung. Man habe mehrere Gespräche mit Lewandowskis Beratern gehabt. Der Vertrag des 27-Jährigen bei den Bayern läuft bis Mitte 2019. Rummenigge bekräftige erneut, dass der deutsche Rekordmeister den polnischen Nationalspieler nicht verkaufen wolle. "Wir waren und sind immer bereit, Verträge auch vorzeitig an veränderte Situationen und Marktwerte anzupassen", sagte der Bayern-Chef. Vor allem Champions-League-Sieger Real Madrid soll Interesse an einer Verpflichtung Lewandowskis haben.

Fußball, Mönchengladbach: Borussia Mönchengladbach trifft in den Playoffs der Champions League auf Young Boys Bern. Das ergab die Auslosung am Freitag in der Zentrale der Europäischen Fußball-Union (Uefa) in Nyon. Manchester City mit dem früheren Bayern-Trainer Pep Guardiola bekommt es mit Steaua Bukarest zu tun. Die beiden Playoff-Spiele finden am 16./17. und 23./24. August statt und entscheiden über den Einzug in die lukrative Gruppenphase der Fußball-Königsklasse. Gladbach spielt zunächst auswärts. In bislang 151 Europapokalspielen haben die Gladbacher noch nie gegen Bern gespielt.

Fußball, Hertha BSC: Der ehemalige Schalker Teemu Pukki hat den Berliner Traum von der Europa League jäh beendet. Der finnische Angreifer erzielte bei der 1:3 (1:2)-Niederlage von Hertha BSC bei Bröndby Kopenhagen sämtliche Treffer für die Gastgeber. Der Fußball-Bundesligist gab damit den 1:0-Sieg aus dem Hinspiel leichtfertig aus der Hand und erlebte rund drei Wochen vor dem Liga-Start eine bittere Enttäuschung. Die Berliner hatten 2354 Tage auf einen internationalen Auswärtsauftritt warten müssen.

Pukki traf für die Dänen, die mit ihrem deutschen Trainer Alexander Zorniger nun in den Playoffs der Europa League stehen, in der 3., 34. und 52. Minute. Vedad Ibisevic hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die insgesamt auf ganzer Linie enttäuschenden Berliner erzielt (30.). Schon im Hinspiel hatte der Bosnier das einige Tor für die Bundeshauptstädter markiert.

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