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Fußball - Leverkusen:Carro: Super League "konterkariert Fundament"

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Leverkusen (dpa) - Club-Chef Fernando Carro vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen sieht bei der Reform der Champions League eine akzeptable Lösung, hat die geplante Bildung einer Super League aber kritisiert. Die verabschiedete Reform der europäischen Club-Wettbewerbe ist für Carro, der Mitglied des UEFA Club Competitions Committee (CCC) ist, "ein tragfähiger und sinnvoller Kompromiss".

Die Super League sei aber "leider alleine von finanziellen Ansprüchen und gegebenenfalls auch finanziellen Nöten getrieben. Sie würde das Fundament des Fußballs an vielen Stellen konterkarieren. Diese Initiative zeigt leider das fehlende Gespür der daran beteiligten Menschen im Hinblick auf die Konsumenten, die Fans." Deshalb lehne der Verein "dieses alternative Format entschieden ab und werden gemeinsam mit den in der UEFA und ECA vertretenen deutschen Clubs alles dafür tun, die über zwei Jahre hinweg erarbeitete Reform 2024 im Sinne des Fußballs zur Umsetzung zu bringen."

Mit dieser könne er nach Berücksichtigung aller Punkte leben. "Leistung muss belohnt werden, verstärkte kommerzielle Interessen im modernen Fußballbusiness sind legitim", sagte der 56-Jährige: "Aber es ist gleichzeitig essenziell wichtig, die Wurzeln des Sports und die Idee des offenen Wettbewerbs, so wie wir ihn kennen, zu schützen. Dieses Spannungsfeld ist durch die unterschiedlichen Interessen im europäischen Vereinsfußball sehr komplex."

Carro formulierte auch einen Dank an den FC Bayern München und Borussia Dortmund "dafür, dass sie den vermeintlichen Verlockungen der Super League widerstehen und sich damit auch eindeutig zur Bundesliga bekennen. Wünschenswert wäre, dass sich nun auch die deutsche Politik klar gegen die Gründung einer geschlossenen, pan-europäischen Club-Veranstaltung positioniert."

© dpa-infocom, dpa:210419-99-266666/2

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