Fußball-Landesliga:Ohne Auge

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Der ambitionierte SV Donaustauf holt den 75-jährigen früheren 1860-Trainer Karsten Wettberg. In der Relegation soll aber noch Klaus Augenthaler, der danach gehen muss, die Mannschaft in die Bayernliga führen.

Von Christoph Leischwitz

Die Saison lief im Grunde ganz gut für den SV Donaustauf, auch wenn es mit dem direkten Aufstieg in die Fußball-Bayernliga nicht geklappt hat. Der Landesligist mit den großen Ambitionen hat sich am vorigen Samstag mit einem 5:0 über die SpVgg Osterhofen zumindest einen Relegationsplatz gesichert. Trainer Klaus Augenthaler, dessen Vertrag ausläuft, hatte kurz vor diesem Spiel zur Abendzeitung noch gesagt, seine Zukunft werde man "nach den Aufstiegsspielen" besprechen. Doch offensichtlich gab es keinen weiteren Gesprächsbedarf mehr: Am Montag gab der Verein bekannt, dass der ehemalige Spieler des FC Bayern München von einem ehemaligen Trainer des TSV 1860 München abgelöst wird - von Karsten Wettberg.

"Klaus hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert", heißt es in einer Erklärung des Vereins. Er habe einen großen Umbruch in der Mannschaft erfolgreich moderiert, was man auch vom Tabellenplatz ablesen könne. "Er hat sich auf und neben dem Platz zu Spielern, Funktionären, Zuschauern und Fans stets weltmeisterlich verhalten", heißt es weiter. Trotzdem wurde der Vertrag des 59-Jährigen nun nicht verlängert. In der vergangenen Saison war der SV, dessen Fußballmannschaft parallel in eine GmbH ausgegliedert wurde, erst aus der Bezirksliga aufgestiegen. Laut Medienberichten war Geschäftsführer Matthias Klemens zuletzt mit drei Trainer-Kandidaten in Gesprächen: mit Augenthaler, mit Manni Bender und eben mit Wettberg. Dass nun die Wahl so schnell auf den 75-Jährigen fiel, der zuletzt den FC Mainburg trainierte, erklärt man mit dessen "Fußballverrücktheit", die "hervorragend zu den Zielen" des Vereins passe. Dass gleichzeitig ein Weltmeister und auch ehemaliger Bundesliga-Trainer nicht genug war, um diese Ziele zu verfolgen, wirft die Frage auf, ob man mit der Arbeit des Trainers tatsächlich zufrieden war. Nach dem Auswärtsspiel in Burglengenfeld steht die Relegation an - mit bis zu sechs Spielen unter Augenthaler, ehe feststeht, in welcher Liga Wettberg die Mannschaft übernehmen wird.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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